Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat nach Informationen des Radiosenders NDR 90,3 eine Sperre von acht Spielen für Paolo Guerrero vom Fußball-Bundesligisten Hamburger SV gefordert. Der 28 Jahre alte Peruaner hatte am Samstag im Bundesliga-Spiel (0:4) gegen den VfB Stuttgart Torhüter Sven Ulreich brutal gefoult. Der Kontrollausschuss wertete die Tat als grobe Tätlichkeit.
Der HSV will das nicht hinnehmen und hat sich gegen die Forderung des Kontrollausschusses gewehrt, wie Mediendirektor Jörn Wolf bestätigte. Bis zum Bis zum Mittag musste der Verein eine schriftliche Stellungnahme abgeben.
Der Tritt des Stürmers mit Anlauf in die Kniekehle von Ulreich hatte in der Bundesliga für einen Aufschrei der Entrüstung gesorgt.
Trainer Thorsten Fink kündigt interne Strafe an
Trainer Thorsten Fink zitierte Guerrero zur Aussprache. "Natürlich werden wir Paolo bestrafen. Wenn einer eine Rote Karte bekommt, wird er immer bestraft. Aber es war seine erste und er hat nicht nachgetreten und nicht nachgeschlagen", sagte der Coach am Montag. "Wir wollen ihn nicht in Schutz nehmen, aber er ist kein Wiederholungstäter. Wir wollen nichts verharmlosen, aber wir wollen es auch nicht schlimmer machen, als es ist", führte Fink aus.
Guerrero war bereits im April 2010 nach seinem Wurf mit einer Plastikflasche auf einen Zuschauer für fünf Spiele gesperrt worden. Damals sollen sich die Strafen von Verein, Verband und Gericht auf etwa 180.000 Euro belaufen haben. Bei einer Acht-Spiele-Sperre könnte der mit mehr als vier Millionen Euro bestverdienende HSV-Profi seinem Team nur in den letzten beiden Saisonpartien gegen Mainz und beim FC Augsburg wieder zur Verfügung stehen.
Auch HSV-Idol Uwe Seeler verurteilte das harte Einsteigen an der Eckfahne. "Das ist ein Kurzschluss gewesen, dafür gibt es keine Entschuldigung. Wenn ich 50 Meter anlaufe, das geht gar nicht", sagte der 75-Jährige. "Irgendwann muss er ja mal dazulernen."