Bundesliga 1. FCK schießt sich aus Krise

Mit einem 4:0-Sieg rettet sich Kaiserslautern aus der Misere. Um den HSV wird die Luft dünner. Bochum besiegte im Lokalderby den FC Schalke 04.

Der 1. FC Kaiserslautern hat sich aus der Krise geschossen und den Hamburger SV schwer in Bedrängnis gebracht. Während FCK-Coach Erik Gerets nach dem 4:0-Torfestival wieder ruhig arbeiten kann, wird die Luft für seinen umstrittenen Kollegen Kurt Jara nach dem Debakel im Fritz-Walter-Stadion immer dünner. Allerdings will Dietmar Beiersdorfer vorerst an dem Österreicher festhalten. "Er wird am Samstag gegen Schalke 04 auf jeden Fall auf der Bank sitzen. Er hat unser Vertrauen." Der HSV-Sportchef fordert aber die Wende und erklärte: "Einen Persilschein für die gesamte Saison kann man einem Trainer natürlich nicht ausstellen."

Vor 38 000 Besuchern hatten Lucien Mettomo (37.) mit seinem ersten Bundesliga-Tor sowie Miroslav Klose (62./75.) und Christian Timm (74.) zum zweiten Lauterer Heimsieg der Saison getroffen. Die Norddeutschen, die nach dem 0:3 im UEFA-Cup bei Dnjepr Dnjepropetrowsk die zweite deftige Pleite binnen vier Tagen erlitten, warten seit Ende November 2002 auf den einen Auswärtssieg.

"Die Organisation hat gestimmt. Ich bin froh über unsere vier Tore und ich freue mich darüber, auch wenn der HSV eine so hohe Niederlage nicht verdient hat", betonte Erik Gerets. Dass Jara nun noch mehr in die Diskussion gerät, nannte der Belgier eine "Hexenjagd", an die er sich noch gewöhnen müsse. Jara meinte enttäuscht: "Nach einem 0:4 brauchen wir nicht viel zu lamentieren, auch wenn einige Schiedsrichter-Entscheidungen das Spiel negativ für uns beeinflusst haben." Abwehrspieler Bastian Reinhardt bezog klar Stellung: "Am Trainer liegt es nicht. Jeder muss sich bei uns an die eigene Nase fassen. Wir haben zwei traumatische Erlebnisse mit sieben Gegentreffern hinter uns. Schlimmer geht es nicht."

Bochum weiter auf Vormarsch

Währendessen besiegt der VfL Bochum den FC Schalke 04 im prestigeträchtigen Revierderby. Damit ist der Verein in der Fußball-Bundesliga weiter auf dem Vormarsch. Die Bochumer Gäste konnten dank der Treffer von Frank Fahrenhorst (65.) und Mamadou Diabang (79.) mit einem 2:0 in der Arena "AufSchalke" ihren Vorsprung ausbauen. Dies ist ihr sechstes Spiel ohne Niederlage.

Dagegen mussten die Schalker, die erneut den Beweis einer Spitzenmannschaft schuldig blieben, ihre erste Heimniederlage hinnehmen und knüpften an die erschreckend schwache Leistung aus dem UEFA-Pokal-Spiel am Donnerstag gegen Kamen Ingrad Velika (1:0) an. Die Bochumer verbesserten sich auf den sechsten Tabellenplatz, während die Schalker als Zwölfter zwischen Kaiserslautern (11.) und dem HSV (13.) im Mittelmaß dümpeln.

Erneut offenbarten die Gastgeber, die weiterhin ohne sieben Stammkräfte auskommen mussten, Defizite im Angriff. Nur in den ersten zehn Minuten hatte die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes vor 61 178 Zuschauern zwei viel versprechende Aktionen: In der dritten Minute musste VfL-Torhüter Rein van Duijnhoven bei einem Schuss aus 18 m von Lewan Kobiaschwili eingreifen, sechs Minuten später rettete van Duijnhoven gegen Agali.

Danach verflachte die Partie: Schalkes Bemühungen waren einfallslos und Stückwerk. Die Bochumer, bei denen Nationalspieler Paul Freier weiterhin fehlte, agierten überraschend zurückhaltend. Sie konzentrierten sich allein darauf, das Spiel der Schalker zu stören. Angriffsversuche von ihnen waren so gut wie gar nicht zu sehen.

DPA

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