Die Bayern in Lyon Elber rät Uli Hoeneß zum Kauf von Kevin Kuranyi

Giovane Elber gibt den Manager für den Ex-Verein: Vor dem brisanten Duell der Bayern bei seinem neuen Verein Olympique Lyon rät der Torjäger Uli Hoeneß zum Kauf von Kevin Kuranyi. Auch sonst haben sich Elber und die Bayern wieder lieb.

Giovane Elber hat Manager Uli Hoeneß vom FC Bayern München geraten, Fußball-Nationalspieler Kevin Kuranyi vom VfB Stuttgart zu verpflichten. "Jetzt, nachdem Klose vom Tisch ist, ist der Weg frei für Kevin", sagte der Brasilianer, der bei Bayerns Champions-League-Gegner Olympique Lyon unter Vertrag steht, in einem Gespräch mit der Münchner "tz", "das Beste an Kevin ist: Er schießt nicht nur Tore, sondern spielt auch ab. Er hat auch Temperament. Vielleicht kann er der nächste Publikumsliebling bei Bayern werden. Alleine deshalb muss Hoeneß ihn kaufen."

Transfer "ganz normal"

Auch sonst scheint der Groll Elbers auf die Münchner Verantwortlichen nach seinem bitteren Abgang im Zuge des Makaay- Transfers verraucht. In einem Interview mit der "Welt am Sonntag" hatte der lebenslustige Brasilianer noch behauptet, er habe in München bleiben wollen, hätte aber keine Rückendeckung von Trainer und Manager erhalten. Inzwischen habe er sich allerdings mit der Situation arrangiert und verweist auf die Gesetzmäßigkeiten des Profi-Fußballs. Rund neun Millionen Euro war der Elber-Transfer im Gesamtvolumen aus Ablöse und eingespartem Gehalt für den FC Bayern wert. Geld, das die Münchner nach der 18,75 Millionen Euro teuren Verpflichtung von Roy Makaay gut gebrauchen konnten. "Es war normal, dass Uli Hoeneß das gemacht hat. Bayern hat noch Ablöse für mich bekommen, und ich habe in Lyon einen Zweijahres-Vertrag erhalten. Das ist auch nicht schlecht", so Elber.

Hitzfeld "bester Trainer, den ich hatte"

Auch über Ottmar Hitzfeld, der ihm nach der Makaay-Verpflichtung knallhart eröffnet hatte, "dass ich keine Chance mehr habe", will der 31-Jährige kein böses Wort verlieren: "Er war der beste Trainer, den ich hatte. Das werde ich auch in 100 Jahren noch sagen. Mit ihm habe ich Titel geholt." Weltpokalsieger, Champions-League-Sieger, Meister, Pokalsieger und Bundesliga-Torschützenkönig wurde er unter Hitzfeld. Aber, so Elber traurig: "Als Makaay kam, hatte ich ausgespielt."

Hoeneß gibt Fehler zu

Auch Hoeneß räumte inzwischen Fehler in Sachen Elber ein. Er blieb zwar bei seiner Darstellung, Elber habe von sich aus den Wechsel gewollt, gibt allerdings zu, sich teilweise in der Wortwahl vergriffen zu haben. Nach dem Auswärtsspiel des FC Bayern beim Hamburger SV am 24. August hatte Hoeneß erklärt, es sei "eine Geisteskrankheit, Elber zu behalten". Er wollte damals Unruhe im Verein vermeiden. Bekennt allerdings heute: "Das war ein schwerer Fehler".

Elber für das Duell am Dienstag optimistisch

Auch wenn sich die Beteiligten inzwischen wieder lieb haben - am Dienstag beim CL-Spiel der Bayern in Lyon wollen beide Seiten natürlich gewinnen. Elber zeigt sich optimistisch: "Nicht nur unsere Stars sind stark. Nein. Die ganze Mannschaft ist gefährlich. Bayern muss sich ganz warm anziehen", warnte Elber seine ehemaligen Kollegen. Große Stücke hält er von Olympique-Torhüter Gregory Coupet. "Unser Torwart ist genauso gut wie Oliver Kahn", sagte Elber, "dass er richtig gut ist, zeigt doch schon, dass Manchester United ihn haben wollte."

Beckenbauer wettet gegen Torerfolg von Elber

Besonders würde sich Elber natürlich über einen Torerfolg gegen seinen Ex-Club freuen. Zumal Franz Beckenbauer den langjährigen Stürmerstar des deutschen Fußball-Rekordmeisters vor dem brisanten Duell mit einem provokanten Wetteinsatz zusätzlich gereizt hat. "Der Franz kann die 10 000 Euro schon mal auf die Seite legen. Für ihn ist das wenig Geld, aber meine Straßenkinder in Brasilien können es gut brauchen", sagte Elber der dpa. Bayern-Präsident Beckenbauer hat gewettet, dass Elber gegen seine Ex-Teamkollegen nicht treffen wird.

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Klaus Bergmann, dpa/Christoph Marx

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