Groß war die Enttäuschung bei den Bayern-Fans nach dem Ausscheiden im Viertelfinale der Champions League. Gegen den FC Villarreal schafften es die Münchner nicht, die 0:1-Hinspielniederlage im Rückspiel (1:1) noch umzubiegen. Einige gingen nach dem Aus Trainer und Spieler in den sozialen Medien an – sogar mit Morddrohungen, wie Bayern-Coach Julian Nagelsmann berichtet.
Auf der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel gegen Arminia Bielefeld sprach Nagelsmann von "450 Morddrohungen bei Instagram". Teilweise habe es sogar Drohungen gegen seine Mutter gegeben. "Das mich viele umbringen wollen ist ja klar, aber jetzt schießen sie auch noch gegen meine eigene Mutter, die mit dem Fußball und dem Ausscheiden nichts zu tun hat", sagte der 34-Jährige. "Das ist schon wild."
Julian Nagelsmann sind die Anfeindungen "scheißegal"
Oft richte sich der Hass im Netz gegen seine taktischen Entscheidungen als Trainer: "Generell ist es so, dass wenn wir Dreier-Kette spielen, es mehr Morddrohung gibt, als wenn wir Vierer-Kette spielen und wenn man dann verliert noch ein bisschen mehr." Auch im Rückspiel gegen Villarreal hatte Nagelsmann zu einigen umstrittenen Auswechslungen gegriffen.

Dem Trainer sind die Anfeindungen nach eigenen Angaben "scheißegal". Zumindest nach außen gibt sich der Bayern-Coach, der seit dieser Saison die Mannschaft des Rekordmeisters trainiert, gelassen: "Die Leute sollen schreiben, was sie wollen, aber ein bisschen mehr darüber nachdenken." Nagelsmann beklagte, dass die betreffenden User keinen Anstand hätten.
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Juristische Schritte will er offenbar nicht einleiten. "Natürlich kann man das alles anzeigen, aber dann werde ich nicht mehr fertig", sagte der Bayern-Trainer auf der Pressekonferenz und fügte leicht resigniert hinzu: "Die ändern sich sowieso nicht, weil sie denken, dass sie im Recht sind."