Jubiläumsspiel HSV gegen Bayern chancenlos

Im Jubiläumsspiel gegen die Bayern sah der Liga-Dino HSV am Sonntag wirklich alt aus. Der Rekordmeister aus München besiegte die ängstlichen Hamburger mühelos mit 2:0.

Ausgerechnet im Jubiläumsspiel ließ der FC Bayern München den letzten "Bundesliga-Dino" Hamburger SV uralt aussehen. Am 40. Geburtstag der höchsten deutschen Spielklasse rutschte das einzige ununterbrochen vertretene Mitglied am Sonntag mit der 0:2 (0:1)-Niederlage auf den vorletzten Platz und in eine schon existenziell anmutende Krise.

Was will Elber?

Während Bayerns Millionen-Einkauf Roy Makaay auch im zweiten Pflichtspiel ohne Erfolgserlebnis blieb, schlugen die Sturmpartner zu: Claudio Pizarro brachte den Titelverteidiger in der 12. Minute in Führung. Der mit einem Wechsel kokettierende Giovane Elber (79.) erzielte in seinem vielleicht letzten Spiel für den FC Bayern seinen insgesamt 133. Bundesliga-Tor. Anschließend sagte der Brasilianer über seine Zukunft: "Wenn es für den Verein besser ist, wenn ich gehe, dann gehe ich. Ich möchte bleiben."

Dieser Darstellung widersprach Trainer Ottmar Hitzfeld: "Wenn Giovane einen Verein findet, wo er gesetzt ist und der in der Champions League spielt, dann will er gehen." Michael Ballack widerholte den Standpunkt der Kollegen: "Die ganze Mannschaft hat sich für ihn ausgesprochen. Es wäre schade, wenn er gehen würde."

Hamburger in der zweiten Halbzeit nur zu zehnt

Vor 55 500 Zuschauer in der ausverkauften AOL-Arena waren die enttäuschender Hamburger bereits nach 55 Minuten dezimiert, weil Collin Benjamin nach wiederholtem Foulspiel an seinem Gegenspieler Ze Roberto die Gelb-Rote Karte erhalten hatte. Völlig unverständlich war dabei, dass HSV-Trainer den völlig überforderten und bereits nach zehn Minuten am Rande des Platzverweises wandelnden Namibier nicht früher vom Platz nahm. "Bayern war die absolut abgeklärtere Mannschaft", analysierte Jara und bemängelte an der eigenen Mannschaft: "Bei uns wird viel zu wenig gesprochen."

Makaay braucht "noch Zeit"

Auf der Gegenseite durfte Millionen-Neuzugang Makaay erstmals über 90 Minuten durchspielen. Der Niederländer hatte noch unübersehbare Anpassungsprobleme, deutete aber zwei Mal seine Gefährlichkeit an. In der 39. Minute scheiterte er aus spitzem Winkel am reaktionsschnellen HSV-Torhüter Martin Pieckenhagen, in der 51. Minute traf er freistehend das Tor nicht. "Er braucht noch Zeit", meinte Hitzfeld.

Bayern klar überlegen, ohne zu glänzen

Ein größerer Unruheherd im Hamburger Strafraum war der Peruaner Pizarro, der seine starke Leistung mit dem vierten Saisontreffer krönte. Der mit Frankreich in Verbindung gebrachte Elber ("Monaco ist eine schöne Stadt") schmorte bis zur 76. Minute auf der Ersatzbank, ehe er für Pizarro eingewechselt wurde. Nur drei Minuten später nutzte er ein brillantes Zuspiel von Ballack zur Entscheidung.

Die Bayern waren über die gesamte Spielzeit die bessere Mannschaft, ohne dabei zu brillieren. Der große Unterschied spielte sich zwischen beiden Teams im Mittelfeld ab, wo der von einer Wadenverletzung genesene Ballack eine sehr starke Vorstellung bot. Dagegen waren beim HSV der von einer Grippe genesene Bosnier Sergej Barbarez und Ex-Nationalspieler Stefan Beinlich nur Schatten ihrer selbst. Auf Mehdi Mahdavikia und Rodolfo Cardoso konnte Jara verletzungsbedingt nicht zurückgreifen.

DPA

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