WM 2010 - der Tag England und USA brauchen Siege

Das Deutschland-Spiel steht am Freitag im Mittelpunkt des WM-Tages. Daneben zeigen die Favoriten der Gruppe C wenig Selbstvertrauen. Die USA fürchten, dass ihr 1:1 gegen England bei einer Niederlage gegen Slowenien wertlos ist. Und die Briten hadern vor dem Spiel gegen Algerien mit dem Ball.

Hierzulande fiebert alles auf das zweite Spiel der deutschen Mannschaft hin, die bereits um 13.30 Uhr (live im stern.de-Ticker) gegen Serbien antritt. In der Gruppe C stehen unterdessen die Engländer nach dem mageren 1:1 gegen die USA unter Druck. Stürmerstar Wayne Rooney, der nach eigener Aussage unbedingt Deutschland aus dem Turnier werfen will, jammert. Team-Manager Fabio Capello schimpft: Bei Englands Fußball-Nationalmannschaft liegen vor dem Zitterspiel gegen Algerien am Freitag in Kapstadt (20.30 Uhr/live im stern.de-Ticker) die Nerven blank. Während der zum Auftakt enttäuschende Rooney vor dem Duell gegen die Nordafrikaner seine Formschwäche auf eine alte Fußverletzung schob, empörte sich der gereizte Capello vor dem zweiten Auftritt von "Flutschfinger" Robert Green über den WM-Ball.

"Dieser Ball ist der schlechteste, den ich je in meinem Leben gesehen habe. Er ist schrecklich für die Spieler. Für die Torhüter ist es unmöglich, die Flugbahn zu erkennen", sagte der Italiener, der wegen der phlegmatischen Spielweise der Three Lions zunehmend die Nerven verliert.

Der 63-Jährige ist tatsächlich der Ansicht, dass der WM-Ball Jabulani auch der Grund für den kapitale Schnitzer von England-Keeper Green beim 1:1 gegen die USA war. Green hatte einen "Kullerball" von Clint Dempsey nicht festhalten können: "Das große Problem ist, dass dieser Ball manchmal unmöglich zu kontrollieren ist", sagte Capello.

USA unter Druck

Die Amerikaner stehen, ähnlich wie die Engländer, unter Zugzwang. "Wenn wir gegen Slowenien verlieren, sind wir quasi aus der WM ausgeschieden", sagt der ehemalige Bundesliga-Profi Landon Donovan vor dem Duell der US-Fußball-Nationalmannschaft am Freitag (16.00 Uhr/live im stern.de-Ticker) gegen Tabellenführer Slowenien. Das respektable 1:1 gegen England, das in den USA mit 14,5 Millionen TV-Zuschauern die zweithöchste Einschaltquote bei einem Fußballspiel erzielte, wäre plötzlich nicht mehr viel wert.

Mindestens ein Remis muss also her, um im Land von Football, Basketball oder Baseball die Begeisterung für Außenseiter Soccer am Leben zu halten. Auch Clint Dempsey, der Englands Torhüter Robert Green mit seinem Treffer zum 1:1 hatte alt aussehen lassen, fürchtet die Niederlage: "Wir müssen unbedingt etwas mitnehmen, um im Rennen zu bleiben."

Für den Erfolg gehen die Amerikaner sogar bis an ihre körperlichen Schmerzgrenzen. "Ich vertraue auf das Adrenalin. Davon kann man gar nicht genug bekommen", sagt Torhüter Tim Howard, der trotz einer schmerzhaften Rippenverletzung auflaufen wird: "Sobald das Spiel beginnt, werde ich bereit sein." Ähnliches gilt für Verteidiger Oguchi Onyewu, der vor der WM fast ein Jahr lang verletzt ausgefallen war.

SID
SID/dab

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