Die Schweizer Nationalspieler Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka und Stephan Lichtsteiner haben für ihre Vergehen bei der WM in Russland Geldstrafen und jeweils eine Warnung erhalten. Shaqiri und Xhaka müssen 10.000 Schweizer Franken (8700 Euro) für ihren umstrittenen Torjubel zahlen, Lichtsteiner 5000, wie der Weltverband Fifa mitteilte.
Das Trio formte beim 2:1-Sieg gegen Serbien mit den Händen den doppelköpfigen Adler, der die Flagge Albaniens ziert. Dies wertete die Fifa als "unsportliches Verhalten". Shaqiri und Xhaka haben kosovarische Wurzeln. Serbien erkennt das Kosovo nach wie vor nicht als eigenständiges Land an, was den viel diskutierten Jubelgesten eine politische Dimension gibt.
Teamgeist der Schweiz von Vorfällen nicht getrübt
Der Wirbel um die drei Spieler habe dem Teamgeist aber nicht geschadet, erklärte Kollege Michael Lang im Schweizer Trainingscamp: ""Der Team-Spirit ist noch besser jetzt. Wir sind eine Gemeinschaft und wir stehen noch enger zusammen."
Zuvor hatte der ehemalige Fifa-Funktionär Marcel Mathier den Weltverband gewarnt, sollte er das Trio für das Spiel gegen Serbien sperren. "Dann hat die FIFA ein großes Problem. Von da an müsste nämlich jede Geste, die auf irgendeine Weise einen politischen oder religiösen Hintergrund haben könnte, untersucht werden", sagte der Schweizer im Interview mit der "Basler Zeitung".
Auch Mladen Krstajic muss zahlen
Auch Serbiens Coach Mladen Krstajic erhielt eine Strafe. Er muss wie der nationale Verbandschef Slavisa Kokeza 5000 Schweizer Franken Strafe zahlen. Der Ex-Bundesligaprofi hatte mit seinen Aussagen über einen nicht gegebenen Elfmeter durch den deutschen Schiedsrichter Felix Brych für Wirbel gesorgt. "Ich würde ihn nach Den Haag schicken, damit man ihm den Prozess macht, so wie man uns den Prozess gemacht hat", sagte Krstajic.
Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hatte in den vergangenen Jahren zahlreiche Serben wegen schwerster Verbrechen während der Kriege beim Auseinanderbrechen Jugoslawiens (1991-1999) verurteilt. Der serbische Verband muss zudem 54.000 Franken für "diskriminierende Banner" und Schlachtrufe von seinen Anhängern zahlen.