Es ist erst der zweite Tag der Fußball-WM 2018 - der jedoch hält gleich eine richtige Kracherpartie bereit: Im zweiten Spiel der Gruppe B trifft Europameister Portugal auf Spanien (20 Uhr/ARD, Sky und im Livestream) - und damit Supertstar Cristiano Ronaldo auf die vielen Weltklassespieler seiner Wahlheimat, wo noch kurz vor Turnierbeginn der Trainer gefeuert wurde. Was Sie vor der Partie wissen müssen, erfahren Sie hier.
Wie läuft's bei Portugal?
Cristiano Ronaldo will mit Portugal in Russland schaffen, was 2016 bei der EM gelang: den Titel holen. Der mehrfache Weltfußballer dürfte daher auch kein Pardon für Neu-Trainer Hierro (siehe unten) kennen. Vielmehr könnte der 33-Jährige beim ersten WM-Schlager der große Profiteur vom Trainer-Chaos beim Nachbarn sein. Vor zwei Jahren wurden die Portugiesen Europameister, nun wollen sie die Weltbühne erobern. Ein Coup gegen das aufgewühlte Team von Interimscoach Hierro wäre der erste kleine Schritt für Real-Stürmer Ronaldo auf dem Weg zur größten sportlichen Wunscherfüllung.
"Wir werden dasselbe tun wie 2016: bis zum Ende kämpfen und sehen, was passiert", kündigte Ronaldo ungeachtet der brisanten Situation für Hierro an. Die Aussicht im Erfolgsfall ist jedenfalls keine schlechte: Mit einem Sieg gegen die Auswahl seiner Wahlheimat wäre der Einzug ins Achtelfinale angesichts der weiteren Gegner Marokko und Iran fast schon eine Formsache. Zumal Portugal seit neun WM- und EM-Spielen ungeschlagen ist. Die letzte Niederlage setzte es am 16. Juni 2014 mit einem 0:4 in Brasilien gegen den späteren Weltmeister Deutschland.
Wie läuft's bei Spanien?
Ziemlich chaotisch, kann man getrost sagen. Erst am vergangenen Mittwoch, also nur zwei Tage vor der heutigen Partie, musste Nationalcoach Julen Lopetegui seinen Posten räumen, nachdem bekannt wurde, dass er nach der WM Trainer bei Real Madrid wird. So übernahm kurzerhand Fernando Hierro das Kommando bei La Roja. Ruhe ins Team dürfte die Personalie jedenfalls nicht gebracht haben - zumal durchsickerte, dass viele Spieler Lopetegui, unter dem sie 20 Partien nicht verloren hatten, behalten wollten.
Kapitän Sergio Ramos äußerte sich dazu nicht, machte aber die starke Verbundenheit der Mannschaft mit ihrem Ex-Trainer deutlich. "Julen wird immer Teil unseres Teams sein, egal, was bei dieser WM passiert", sagte der Real-Profi. Hierro sei eine der besten Lösungen, die es für diesen Job gebe. Dass die vor der Trennung von Lopetegui als Topfavorit auf den Titel eingestuften Spanier nun schwächeln könnten, glaubt der Abwehrchef nicht: "Wir müssen das jetzt ausblenden, das kann uns sogar noch stärker zusammenbringen. Wir sind hier, um die WM zu gewinnen."
Hierro selbst betonte nach seinem Blitz-Amtsantritt: "Ich werde nicht in zwei Tagen alles einreißen, was in zwei Jahren aufgebaut wurde." Und weiter: "Wir sind hier, damit wir um den Titel kämpfen. Eine Weltmeisterschaft kommt erst in vier Jahren wieder."
Wer fehlt? Wer ist gesperrt?
Über Ausfälle in den Teams ist nichts bekannt, gesperrt ist ebenfalls kein Spieler.
Wer ist Favorit?
Ohne den beschriebenen Trainerwechsel in sprichwörtlich letzter Sekunde hätte man an dieser Stelle sicher Spanien die Favoritenrolle einräumen müssen. Gegen starke Portugiesen können und müssen Ramos und Co. also zeigen, dass sie trotz des Chaos unverändert fokussiert auf den erneuten Titelgewinn nach 2010 sind. Sollte sie doch mehr zu knabbern haben als zugegeben, ist eine Niederlage gegen Portugal nicht abwegig - nicht nur Ronaldo dürfte alles daran setzen, den großen Nachbarn zu ärgern.
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