Mit einem Tor der Schmerzen hat Christian Pulisic die USA im brisanten Gruppen-Finale gegen den Iran in das WM-Achtelfinale geführt. Im politisch aufgeladenen und dadurch im Fokus der Weltöffentlichkeit besonders beachteten Duell erzielte der frühere Profi von Borussia Dortmund am Dienstag beim 1:0 (1:0) den umjubelten Siegtreffer (38. Minute). Die USA treffen als Gruppenzweiter am Samstag im Achtelfinale auf die Niederlande, die nach einem 2:0 gegen Turnier-Gastgeber Katar ihre Gruppe gewannen.
24 Jahre nach dem 2:1-Sieg der Iraner bei der WM 1998 bejubelten diesmal die Amerikaner nach einer dramatischen Schlussphase einen prestigeträchtigen Erfolg. Nachdem die US-Auswahl die Weltmeisterschaft vor vier Jahren in Russland verpasst hatte, steht sie nun wie zuletzt beim Turnier in Brasilien 2014 wieder in der K.o.-Runde.
Pulisic warf sich bei der Szene des Tages nach einer schönen Kombination über Weston McKennie und Sergino Dest in den Ball und knallte dabei mit Irans Torhüter Ali Beiranvand zusammen. Fünf Minuten später humpelte der 24-Jährige noch einmal vor 42.127 Zuschauern auf den Rasen des Al-Tuhmama Stadions. Nach der Pause konnte er wegen einer Bauchverletzung aber nicht mehr weitermachen.
US-Reporter Wahl starb laut seiner Frau bei WM-Spiel an Aneurysma

Der während seiner WM-Berichterstattung in Katar plötzlich zusammengebrochene bekannte US-Fußballreporter Grant Wahl ist seiner Witwe zufolge an einem Aneurysma gestorben. Eine in New York vorgenommene Autopsie habe ergeben, dass der 49-jährige Sportjournalist am Riss eines "langsam wachsenden, unentdeckten aufsteigenden Aneurysmas der Aorta" gestorben sei, teilte Wahls Witwe Celine Gounder am Mittwoch im Onlinemedium Substack mit.
Wahl war vergangenen Freitag während des WM-Viertelfinalspiels zwischen Argentinien und den Niederlanden auf der Pressetribüne im Stadion Lusail in Doha zusammengebrochen. Sein Leichnam war am Montag nach New York überführt worden, wo auch die Autopsie erfolgte. "Keine Wiederbelebungsmaßnahmen hätten ihn retten können", erklärte Gounder, eine renommierte Epidemiologin. Sein Tod habe weder im Zusammenhang mit dem Coronavirus noch mit dem Impfstatus gestanden. Sie wies damit in Onlinemedien kursierende Spekulationen zur Todesursache zurück.
Bei einem Aorta-Aneurysma, Ausbuchtungen der Blutgefäße der Hauptschlagader, droht im schlimmsten Fall deren Riss. "Der Druck in der Brust, den er kurz vor seinem Tod verspürte, könnte das erste Symptome gewesen sein", erklärte Gounder nun.
Wales - England 0:3
Mitfavorit England hat seine Titelambitionen bei der WM in Katar unterstrichen und mit einem Sieg im britischen Duell souverän das Achtelfinale erreicht. Das Team um den noch immer torlosen Kapitän Harry Kane besiegte Wales am Dienstagabend in Al-Rajjan mit 3:0 (0:0) und beendete die Vorrunde so mit sieben Punkten als Gruppensieger. Marcus Rashford (50. Minute/68.) und Phil Foden (51.) sorgten mit einem Doppelschlag in kürzester Zeit für den verdienten Sieg der Three Lions vor 44.297 Zuschauern. England trifft nun am Sonntag (20.00 Uhr) in der ersten K.o.-Runde auf Senegal.
Die Waliser um den zur Halbzeit ausgewechselten Stürmerstar Gareth Bale verabschieden sich nach drei Vorrundenspielen mit einem Punkt und nur einem Elfmetertor beim 1:1 gegen die USA von der so sehr ersehnten ersten WM seit 1958. Gegen den britischen Rivalen ist Wales seit 1984 sieglos. Auch eine Überraschung wie bei der EM 2016, als Bale und Co. sensationell das Halbfinale erreichten, gelang diesmal nicht.
Niederlande - Katar 2:0
Die Niederlande hat auch ihre zehnte Gruppenphase bei einer Fußball-WM erfolgreich gemeistert, Katar ist dagegen der schwächste Gastgeber in der WM-Geschichte. Im abschließenden Gruppenspiel kam die Oranje-Auswahl mit dem früheren Bayern-Trainer Louis van Gaal am Dienstag vor 66.784 Zuschauern zu einem glanzlosen und unspektakulären 2:0 (1:0) und beendete die Vorrunde mit sieben Punkten. Im Achtelfinale am Freitag geht es gegen England, die USA, den Iran oder Wales.

WM-Gastgeber Katar, dessen Aus schon vor dem Anpfiff feststand, verlor dagegen nach dem 0:2 gegen Ecuador und dem 1:3 gegen den Senegal auch das dritte Gruppenspiel und verabschiedete sich bei seiner ersten WM-Teilnahme ohne Punkt. Dabei war das Team als Asienmeister ins Turnier gegangen. Der Staat hatte seit der Vergabe der WM vor zwölf Jahren viel Geld in den Aufbau der Mannschaft investiert. Vor Katar war nur Südafrika im Jahr 2010 als Gastgeber in der Gruppenphase ausgeschieden. Die "Bafana bafana" hatte damals aber zumindest einen Sieg gelandet und vier Punkte geholt.
Ecuador - Senegal 1:2
Dem Senegal ist auf emotionale Weise zum zweiten Mal nach 2002 der Einzug in ein WM-Achtelfinale gelungen. Am Dienstag gewann das Team in Al-Rajjan auch ohne den verletzten Top-Star Sadio Mané das entscheidende Gruppenspiel gegen Ecuador mit 2:1 (1:0). Am zweiten Todestag des WM-Helden von 2002, Papa Bouba Diop, verwandelte Ismaila Sarr (44. Minute) vom FC Watford einen Foulelfmeter, den Bayer Leverkusens Piero Hincapie durch allzu ungestümes Einsteigen verursacht hatte. Zudem traf Kapitän Kalidou Koulibaly (70.) vom FC Chelsea vor 44.569 Zuschauern nur 152 Sekunden nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich.
Für die diesmal enttäuschende ecuadorianische La Tri, der schon ein Punkt genügt hätte, reichte damit der Treffer von England-Pofi Moises Caicedo (68.) nicht zum Achtelfinal-Einzug. Das Team des Senegal widmete das Weiterkommen ihrem Idol Diop, der am 29. November 2020 im Alter von gerade einmal 42 Jahren an der Nervenkrankheit ALS gestorben war.