Zweiter Spieltag Ein hitziges Fußballwochende

Die Fans können sich auf ein wahrlich hitziges Fußballwochenende freuen. Die Bayern - ohne Makaay - müssen zum Angstgegner aus Hannover und Steffen Freund gibt sein Debüt als Roter Teufel. Ein Vorbericht.

Die ballfreie Fußballwoche stand wieder ganz im Zeichen des FC Hollywood.

Der Wechsel von dem Ausnahmestürmer von La Coruna, Roy Makaay zum deutschen Rekordmeister entwickelte sich zu einer grotesken Posse. Es begann, als am Dienstag der FC Bayern stolz zu einer Pressekonferenz mit seinem neuen Superstar rief, später allerdings eingestehen musste, dass die Spanier noch keine schriftliche Bestätigung des Transfers geschickt hätten. Am Transfer selber gäbe es aber keine Zweifel, versicherten beide Seiten. Dann drang an die Öffentlichkeit, dass La Coruna noch einen Nachschlag von rund 850 000 Euro verlange. "Der Vertrag sei perfekt, nur noch einzelne Details seinen zu klären", versicherte Hitzfeld den verunsicherten Anhängern und ließ zur Begeisterung von rund 1000 Fans am Donnerstag den Star erstmals im Münchner Trikot trainieren. Worauf La Coruna beleidigt den Stürmer für die Qualifikation zur Champions League anmeldete. Als eigenen Spieler. Eine Formalität? Ja, am Freitagnachmittag wurde der Vertrag endgültig perfekt gemacht. Makaay ist Bayer. Na also.

Hannover für Hitzfeld ein UEFA-Cup-Kandidat

Ohne Maakay, aber mit viel Respekt fahren die Münchner Bayern heute nach Hannover, wo sie am Samstag auf den ansässigen Bundesligist treffen werden. Für Hitzfeld ist die Mannschaft von Rolf Rangnick ein spielerisch starker Gegner, kein Vergleich zur Frankfurter Eintracht. "Hannover 96 wird in diesem Jahr um den UEFA-Pokal mitspielen", sagte der 54-Jährige. "Da kommt ein Angstgegner", mahnt auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die Bayern-Profis zur Vorsicht. In der vergangenen Saison konnten die Münchner gegen Hannover nicht gewinnen. Besonders im Blickpunkt dürfte die Offensiv-Abteilung stehen. Elber und Pizzaro wollen sich gegen den neuen Topmann Makaay profilieren.

Euphorie in Hannover

In Hannover zeigte man sich nach dem sensationellen 3:0 -Auftaktsieg beim HSV selbstbewußt. Das Stadion ist bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die Euphorie bei den Niedersachsen kennt keine Grenzen. Rangnick wiegelte schon mal ab: "Mit dem 3:0-Sieg beim Hamburger SV haben wir keine Garantie, dass wir die Bayern aus dem Stadion fegen. Die sind immerhin Meister".

Freund erstmals für Kaiserslautern

Einen alten Bekannten können die Fans beim 1. FC Köln wieder begrüssen. Steffen Freund wird dort vermutlich zum ersten Mal das Trikot der Roten Teufel überziehen und mit seiner neuen Mannschaft versuchen, die ersten Punkte in die Pfalz zu entführen. Gerets plant mit ihm von Anfang an, schränkt aber ein: "Wenn die Kraft nachlässt, werde ich ihn aber auswechseln".

Jara lässt sich nicht in die Karten schauen

Bereits mit dem Rücken zum Wand steht die Mannschaft von Kurt Jara. Nach der Auftaktpleite musste die Mannschaft viel Häme einstecken. Besonders Rudolfo Cardoso, der Mittelstratege, hatte sich harscher Kritik zu erwehren. Vor dem Spiel in Bochum zeigte sich der Österreicher allerdings über die Trainingswoche zufrieden: "Die Mannschaft hat diese Woche hervorragend gearbeitet. Sie weiß, dass sie etwas gutzumachen hat"

Harald Cerny neuer Rekordspieler von 1860?

Gute Chancen rechnen sich nach dem gelungenen Saisonauftakt gegen den 1. FC Kaiserslautern die Münchner Löwen im ersten Heimspiel der Saison gegen Schalke 04 aus. "Ich hoffe, die Euphorie, die durch den Sieg in Lautern entstanden ist, ausbauen zu können. Wie müssen unseren Heimvorteil und die damit verbundene Unterstützung durch die Fans nützen", sagte Trainer Falko Götz. Während die Löwen wegen eines Kreuzbandrisses auf den Mittelfeldakteur Jiayi Shao verzichten mussen, freut sich Harald Cerny auf einen möglichen Rekord im 60er-Trikot. Vor dem Spiel soll er deshalb vom Verein ausgezeichnet werden.

Frankfurt heiß auf Leverkusen

Die Eintracht will sich gegen Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen nicht verstecken. "Wir sind alle so eingestellt, dass wir auf Sieg spielen und werden im wahrsten Sinne des Wortes ein heißes Spiel sehen", kündigte Trainer Willi Reimann zwei Tage vor dem ersten Heimspiel am Sonntag an. Bis auf Neuzugang und Abwehrspieler Jurica Puljiz, der wegen einer Oberschenkelzerrung ausfällt, kann der Eintracht-Coach aus dem Vollen schöpfen.

Wir werden sehen, welche große oder doch eher kleine Taten den vollmundigen Versprechen der Vereine folgen werden. Heiß wird es auf jeden Fall werden. Nicht nur auf dem Fußballplatz. Die Zuschauer im Münchner Olympiastadion werden sich freuen können: Der TSV 1860 München will beim Spiel vier Hochsruckstrahler aufstellen, die kaltes Wasser auf die Ränge verteilen. Wenn das kein Service ist.

Christoph Marx

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