Lance Armstrong Spenden für Krebsstiftung vervielfachen sich

Um mangelnde Unterstützung muss sich Lance Armstrong trotz seiner lebenslangen Sperre nicht sorgen. Seine Stiftung erhielt nach der Entscheidung ein Vielfaches der sonstigen Spenden.

Die Spenden für die Krebs-Stiftung von Lance Armstrong sind deren Angaben zufolge sprunghaft angestiegen, nachdem der siebenmalige Tour-de-France-Sieger angekündigt hatte, sich nicht mehr gegen Dopingvorwürfe zu wehren. Geschäftsführer Doug Ulman sagte dem US-Sportsender ESPN am Freitag im texanischen Austin, bis zum Nachmittag seien 78.000 Dollar an Spenden eingegangen. Am Donnerstag seien es nur 3200 Dollar gewesen.

"Es war überwältigend. Die vielen E-Mails, Anrufe und Mitteilungen haben uns einfach sprachlos gemacht", sagte Ulman. Im vergangenen Jahr hatte die Stiftung mit dem Namen Livestrong 51 Millionen Dollar gesammelt. Ihr Ziel ist die Unterstützung von an Krebs erkrankten Menschen. Die Unterstützer der Stiftung, die für ihre gelben Armreifen bekannt ist, würden die Entscheidung von Armstrong akzeptieren und nun auf ihrem Weg weitergehen wollen.

Der mittlerweile 40 Jahre alte Armstrong hatte eine Hodenkrebserkrankung überlebt und danach von 1999 bis 2005 sieben Mal in Folge die Tour de France gewonnen. Offen ist, ob ihm diese Erfolge nun aberkannt werden. Die Anti-Doping-Agentur der USA (USADA) hatte den zuletzt als Triathlet aktiven Armstrong am Freitag lebenslang gesperrt.

150.000 Dollar Gage am Tag

Dennoch kündigten mehrere Sponsoren an, die Zusammenarbeit mit ihm fortzusetzen, darunter der Sportartikelhersteller Nike und der Bierkonzern Anheuser-Busch. Andere wollen die weitere Entwicklung zunächst abwarten oder äußerten sich noch nicht.

In einer Nike-Erklärung hieß es, Armstrong habe seine Unschuld beteuert und sei in diesem Punkt standhaft geblieben. Nike plane, Armstrong und dessen Stiftung weiterhin zu unterstützen, zitierte die Agentur Reuters aus der Erklärung. Nike hilft der Stiftung seit 2004 und erfand das gelbe Armband, von dem bereits 84 Millionen Stück weltweit verteilt wurden. Der bei Anheuser Busch für das US-Marketing zuständige Vizepräsident Paul Chibe meinte über Armstrong: "Er hat Millionen mit seinen sportlichen Erfolgen und seinem Engagement für Krebs-Überlebende und deren Familien inspiriert."

Armstrongs Manager Bill Stapleton zeigte sich überzeugt, dass sein Klient weiterhin bestens zu vermarkten sei. Pro Vortrag erhalte er ein Tages-Honorar von 150.000 Dollar, pro Jahr absolviere Armstrong etwa solche 20 Auftritte gegen Gage. "Seine vielen Fans werden zu ihm halten", betonte Stapleton.

Jan Ullrich will keine fremden Federn

Die Organisatoren der Tour de France haben noch nicht durchblicken lassen, ob Lance Armstrong die Aberkennung seiner sieben Siege bei der Frankreich-Rundfahrt droht. In einer Stellungnahme vom Freitagabend verwiesen sie darauf, dass sie zunächst die Entscheidungen des Rad-Weltverbandes UCI und der USADA abwarten wollen. Fraglich ist aber, ob die USADA damit nicht ihre Zuständigkeit überschreitet. Darauf hatte Armstrong bereits selbst verwiesen.

Jan Ullrich hat bekräftigt, dass er nicht nachträglich zum Tour-Sieger von 2000, 2001 und 2003 gekürt werden will. Damals hatte Ullrich jeweils den zweiten Platz hinter Armstrong belegt. "Ich werde mich sicherlich nicht mit fremden Federn schmücken. In den Jahren war Lance einfach besser als ich. Das akzeptiere ich - damals wie heute", sagte Ullrich dem Nachrichtenmagazin "Focus".

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ono/DPA

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