Bundeskanzlerin Angela Merkel wird definitiv nicht zu den Olympischen Winterspielen ins russische Sotschi reisen. Das teilte der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter am Freitag in Berlin mit. Die Entscheidung der Kanzlerin wurde jedoch nicht konkret in Verbindung mit den Menschenrechtsverletzungen in Russland gesetzt. Merkel war in ihrer Amtszeit noch nie zu Olympia gereist - weder zu Winter- noch zu Sommerspielen.
Für die Bundesregierung wird der für den Sport zuständige Innenminister Thomas de Maizière nach Sotschi reisen. Merkel hatte in den vergangenen Wochen auf entsprechende Anfragen stets erklären lassen, sie habe keine Planungen für eine Reise zu den Winterspielen.
Altkanzler Schröder nimmt IOC-Einladung an
Zuvor hatte bereits Bundespräsident Joachim Gauck angekündigt, dass er den wird den Olympischen Winterspielen fernbleiben wird. Im "Spiegel" hieß es damals, Gauck wolle damit ein Zeichen gegen die Menschenrechtsverletzungen und die Drangsalierung der Opposition in Russland setzen. Seine Sprecherin hatte das als Begründung aber nicht bestätigt.Die Olympischen und die Paralympischen Spiele in London hatte Gauck im Sommer 2012 besucht.
Altbundeskanzler Gerhard Schröder hingegen hingegen folgt einer Einladung von IOC-Präsident Thomas Bach und fliegt nach Sotschi. Das bestätigte Schröders Büro in Berlin. "IOC-Präsident Bach hat ihn zur Eröffnung der Olympischen Spiele eingeladen, und Herr Schröder wird diese Einladung annehmen", teilte ein Sprecher mit.
Der SPD-Politiker gilt als enger Freund von Kremlchef Wladimir Putin, dessen Prestigeprojekt die Wettkämpfe sind. Darüber hinaus ist er auch Vorsitzender des Aktionärsausschusses der Nord Stream AG. Das vom russischen Staatskonzern Gazprom dominierte Unternehmen betreibt die Ostsee-Gaspipeline.
