Olympia - Tag 3 Einsam glänzt die Bronze-Medaille

Biathletin Martina Glagow sorgte am dritten Wettkampftag als Einzige für deutsches Edelmetall. Doch es sieht gut aus: Die deutschen Rodlerinnen sind auf Medaillenkurs und Evi Sachenbacher-Stehle darf wieder starten.

Martina Glagow hat bei den Olympischen Winterspielen in Turin die zweite Medaille für die deutschen Biathleten erobert. Zwei Tage nach dem Auftaktsieg von Michael Greis musste sich die 26-Jährige aus Mittenwald im Rennen über 15 Kilometer nur den Russinnen Swetlana Ischmuratowa und Olga Pylewa geschlagen geben und holte Bronze. Das zweite Gold am dritten Wettkampftag der Spiele eroberte die amerikanische Snowboarderin Hannah Teter, die sich vor ihrer Landsfrau Gretchen Bleiler und Kjersti Buaas aus Norwegen durchsetzte.

Erwartungsgemäß Kurs auf Medaillen nehmen die deutschen Rodlerinnen. Sylke Otto übernahm nach dem ersten von vier Läufen die Führung vor Tajana Hüfner, Silke Kraushaar ist Vierte. Evi Sachenbacher-Stehle darf wieder in die Loipe. Die Langläuferin bestand den zweiten Bluttest und wird am Dienstag im Team-Sprint an den Start gehen.

"Das ist einfach Wahnsinn"

Die Kleinste im deutschen Biathlon-Team war im Ziel die Größte. "Das ist einfach Wahnsinn. Ich kann es gar nicht beschreiben", sprudelte es aus Martina Glagow heraus, die mit einer schnellen Schlussrunde einen dreifachen Erfolg für die Russinnen verhindert hatte. Am Ende lag die Bayerin 1:10,8 Minuten hinter Ischmuratowa, die erst in dieser Saison ihren ersten Weltcup-Sieg gefeiert hatte.

Die übrigen Deutschen vergaben am Schießstand ihre Chancen auf eine Medaille. Kati Wilhelm (17.) leistete sich ebenso wie Uschi Disl (13.) fünf Fehlschüsse und fiel trotz starker Laufleistung aussichtslos zurück. Andrea Henkel, vor vier Jahren in Salt Lake City Siegerin über 15 km, brachte sich durch zwei Schießfehler im letzten Anschlag um olympisches Edelmetall und wurde am Ende Fünfte.

Sachenbacher-Strehle darf starten

Derweil fiebert Evi Sachenbacher-Stehle ihrem ersten Auftritt in Pragelato entgegen, nachdem die neue Probe einen Hämoglobin-Wert unterhalb der Maximalgrenze von 16,0 aufwies. Die Bayerin wird zusammen mit Viola Bauer im erstmals olympischen Team-Sprint antreten. Wegen eines zu hohen Blutwertes war die 25-Jährige am Donnerstag vom Weltverband FIS mit einer Schutzsperre belegt worden.

Mit der Tagesbestweite von 135,5 Metern unterstrich Olympiasieger Georg Hettich im Sprungtraining der Nordischen Kombinierer auf der Großschanze seine bestechende Form. Eine gute Vorstellung bot auch Björn Kircheisen, der in seinem besten Versuch auf 132 m kam. Dagegen legte Doppel-Weltmeister Ronny Ackermann vor dem am Mittwoch anstehenden Team-Wettbewerb ein Sonder-Sprungtraining mit Bundestrainer Hermann Weinbuch im französischen Courchevel ein, um seine Form auf der Schanze zu verbessern.

Die ersten 161 Doping-Kontrollen in Turin fielen negativ aus. Dies berichtete das Internationale Olympische Komitee. Von schweren Stürzen wurde das Training für die alpine Abfahrt der Damen in San Sicario überschattet. Olympiasiegerin Carole Montillet aus Frankreich, die Amerikanerin Lindsey Kildow und Allison Forsyth aus Kanada mussten mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden. Schnellste im zweiten Übungslauf war die Schweizerin Martina Schild.

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Jörg Obergethmann/DPA

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