Michael Schumacher hat in der Formel 1 sämtliche Grenzen gesprengt. In fast allen Rekordlisten steht der siebenmalige Weltmeister ganz oben. Schumacher kann sich nur noch selbst jagen. Längst steht der 35-Jährige in einer Reihe mit Weltsport-Größen wie Pele, Michael Jordan, Pete Sampras, Tiger Woods oder Lance Armstrong. Doch eine lebende Legende will er nicht sein. "So fühle ich mich nicht. Ich bin ein ganz normaler Mensch, der ein bisschen schneller Auto fahren kann als andere", sagte der Kerpener einmal.
In seinem 14. Jahr in der Formel 1 fuhr Schumacher der Konkurrenz so schnell davon wie noch nie. Der gelernte Kfz-Mechaniker zeigt noch immer keine Abnutzungserscheinungen und war so erfolgshungrig wie eh und je. 13 der 18 Grand Prix’ entschied er für sich, allein in den ersten 13 Rennen der Saison war er 12 Mal erfolgreich. Bereits nach dem 14. Großen Preis stand sein siebter WM-Titel fest.
36 Jahre im Paddelboot und keine Ende in Sicht
Birgit Fischer paddelt und paddelt und paddelt. Selbst mit 42 Jahren ist ein Ende ihrer traumhaften Erfolgkarriere nicht in Sicht. "Ich plane nur noch von Jahr zu Jahr und werde auch nie mehr eine Abschiedsparty geben. Doch wenn ich weiter vorn mithalten kann, bleibt Peking 2008 ein Thema", sagt die erfolgreichste Sportlerin der Welt.
Mit dem Triumph im Kajak-Vierer hatte die allein erziehende Mutter in Schinias den achten Olympiasieg eingefahren und damit ihren Status als erfolgreichste Olympionikin des Landes ausgebaut. Dass damit 40 Jahre nach den Olympiasiegerinnen Annemarie Zimmermann und Roswitha Esser erstmals wieder eine Kanutin "Sportlerin des Jahres" wurde, hätte sie dennoch nie geglaubt. "Ich habe gedacht, ich lande dort, wo Kanuten sonst auch immer landen: auf den hinteren Rängen", hatte sie erst unlängst erklärt, als sie bei der TV-Publikumswahl für Deutschlands "Sportler des Jahrhunderts" hinter Michael Schumacher auf dem zweiten Platz gekommen war.
Traumhaftes Jahr für die Hockey-Damen
Mit ihrem Goldcoup haben die deutschen Hockey-Damen für die Sensation bei den Olympischen Spielen in Athen gesorgt. "Das war die überraschendste Goldmedaille überhaupt", befand Nok-Präsident Klaus Steinbach in seinem Olympia-Fazit. Niemand hatte den Außenseiterinnen, die 1996 in Atlanta (6.) und 2000 in Sydney (7.) im Mittelmaß stecken geblieben waren, einen solchen Triumphzug zugetraut. Beim Deutschen Hockey-Bund (DHB) gab es sogar Notpläne für den Fall, dass Platz fünf und damit die wichtige Optimalförderung verpasst wird. Doch es kam ganz anders: Die "Golden Girls" liefen sogar den höher gewetteten DHB-Herren (Bronze) den Rang ab.
"Wir haben uns in eine Leistung reingesteigert, die so wirklich nicht zu erwarten war. Im Olympia-Turnier hat sich eine Eigendynamik entwickelt", urteilte Markus Weise rückblickend. Zur Auszeichnung als "Mannschaft des Jahres" stellte der Bundestrainer zufrieden fest: "Sie bestärkt meinen ohnehin vorhandenen Stolz auf diese Leistung noch einmal - und sie ist die Krönung eines traumhaften Jahres."
Sportlerin des Jahres | Sportler des Jahres | Mannschaft des Jahres |
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1. Birgit Fischer (Kanu) | 1. Michael Schumacher (Motorsport) | 1. Hockey-Nationalmannschaft Frauen |
2. Anni Friesinger (Eisschnelllauf) | 2. René Sommerfeldt (Skilanglauf) | 2. Handball-Nationalmannschaft Männer |
3. Judith Arndt (Radsport) | 3. Andreas Klöden (Radsport) | 3. SV Werder Bremen |
4. Maria Riesch (Ski alpin) | 4. Ricco Groß (Biathlon) | 4. Biathlon-Staffel Männer |
5. Katrin Rutschow- Stomporowski (Rudern) | 5. Wojtek Czyz (Leichtathletik) | 5. FSV Mainz 05 |
6. Steffi Nerius (Leichtathletik) | 6. Andreas Dittmer (Kanu) | 6. Dressur- Equipe |
7. Birgit Prinz (Fußball) | 7. Fabian Hambüchen (Turnen) | 7. Vierer-Bob |
8. Silke Kraushaar (Rodeln) | 8. Sven Ottke (Boxen) | 8. Fußball-Nationalmannschaft Frauen |
9. Yvonne Bönisch (Judo) | 9. Normann Stadler (Triathlon) | 9. Kajak-Vierer Frauen |
10. Britta Kamrau (Schwimmen) | 10. Ralf Schumann (Schießen) |