Am Ende war es ein Wimpernschlag, der Viktoria Rebensburg zu ihrem ersten Abfahrt-Podium im Weltcup fehlte. Mit 4/100 Sekunden Rückstand landete sie in Lake Louise am Ende auf dem vierten Platz, da sich Tina Weirather mit der hohen Startnummer 40 noch an ihr vorbeischob.
Platz zwei in Sölden, Sieg in Aspen - nach den beiden Riesenslalom-Podestplätzen wäre Rebensburg fast auch das erste Podium in der Schussfahrt geglückt. "Es gab schon wechselnde Bedingungen, aber so ist es halt im Skisport, sagte die 22-Jährige, für die die Abfahrt hinter Riesentorlauf und Super-G die drittbeste Disziplin ist.
Der Sieg ging an die überlegene Amerikanerin Lindsey Vonn, die sich auch von ihrer Scheidung bei der Ausnahmefahrt nicht ablenken ließ. "Es ist ein Traum für mich, jetzt in diesem Moment einen Sieg zu haben", sagte die 27-Jährige. Die Abfahrts-Olympiasiegerin distanzierte die Liechtensteinerin Weirather mit 1,95 Sekunden auf Platz zwei, als Dritte hatte Dominique Gisin 2,06 Sekunden mehr auf dem Konto. Maria Höfl-Riesch belegte den neunten Rang und haderte etwas mit den Verhältnissen. "Von den Bedingungen hatte ich es wahrscheinlich nicht so gut, aber das gleicht sich immer aus", erklärte sie.
Miller siegt in Beaver Creek
Vonn holte sich den Sieg in Kanada, in den USA schnappte sich ihr Landsmann Bode Miller den ersten Platz. Im amerikanischen Beaver Creek fuhr der US-Skistar erstmals seit März 2008 in der Schussfahrt wieder als Erster durchs Ziel. 4/100 Sekunden betrug der Vorsprung auf den Schweizer Beat Feuz. Dritter wurde Klaus Kröll aus Österreich. Bester Deutscher war Tobias Stechert, der als 25. zum fünften Mal Weltcup-Punkte holte. Stephan Keppler als 44. und Andreas Sander als 45. verpassten Zähler.
Miller legte eine glänzende Fahrt mit viel Risiko hin. "Vor den eigenen Leuten hier zu gewinnen, das ist etwas Besonderes. Aber es ist auch der Berg, der etwas ganz Besonderes ist", sagte Miller, der zum dritten Mal auf der Raubvogelpiste Abfahrtsschnellster war. "Wenn du im Ziel stehst, ist es so eine Erleichterung." Der 34 Jahre alte Amerikaner beendete eine längere Durststrecke: Letztmals hatte er zuvor im Januar 2010 bei der Super-Kombination in Wengen gewonnen.
Als bester Deutscher wunderte sich Stechert, dass sein zweitbestes Abfahrtsergebnis nicht besser ausgefallen war. "Während der Fahrt habe ich keine gröberen Fehler gemacht und ich kann mir nicht wirklich erklären, warum ich nicht unter den unter 15 bin", sagte der Oberstdorfer.