Fünf Jahre spielte Andrej Mangold für die Telekom Baskets Bonn in der höchsten deutschen Basketballliga. Vor der aktuellen Saison wechselte er zum Ligakonkurrenten BG Göttingen, derzeit setzt ihn ein Kreuzbandriss außer Gefecht. Genug zu tun hat der 29-Jährige aber auch abseits der Reha. Denn parallel zu seinem Job als Basketballprofi hat er mit zwei Geschäftspartnern die Firma "DasKaugummi" aufgebaut, die er am Dienstag in der Höhle der Löwen präsentiert.
Herr Mangold, wie kommt man als aktiver Basketballprofi dazu, eine Kaugummi-Firma zu gründen?
Die Idee zu DasKaugummi kommt ursprünglich von meinem guten Freund Ingo Hofmann. Wir haben früher zusammen in München in der zweiten Basketball-Bundesliga gespielt. Er hatte erfolgreich in der Lebensmittelbranche Fuß gefasst und eine Salatbar-Kette betrieben. Nachdem er sein Unternehmen verkauft hat, war er auf der Suche nach einer neuen Idee und wollte ein Produkt in den Handel bringen. Das es Kaugummi war, war eher Zufall. Trotz allem war ich der Erste, den er angerufen und zum Mitmachen animiert hat.
Was haben Sie denn mit Kaugummis zu tun?
Nicht mehr als andere Leute. Aber ich versuche immer, mich neben dem Sport auch noch mit anderen Dingen zu beschäftigen, um mich persönlich und vor allem geistig weiterzuentwickeln. Da Ingo und ich gut miteinander können, haben wir gesagt, wir versuchen das mit den Kaugummis gemeinsam.
Was sind Ihre Aufgaben in der Firma und wie vereinbaren Sie das mit ihrem Job als Basketballer?
Ich bin für Marketing, Werbung und PR zuständig, kümmere mich auch um die Inhalte für die Website. Gerade in der Anfangsphase gab es enorm viel zu organisieren wie z.B. Produkte entwickeln, Businesspläne schreiben, sich auf Finanzierungsrunden vorbereiten, eine Logistikkette aufbauen – um nur einige zu nennen. In dieser Zeit habe ich zum Beispiel viel im Mannschaftsbus gearbeitet: Wenn du auf dem Weg zum Spiel sieben Stunden im Bus sitzt hast du eine Menge Zeit. Andere Jungs gucken einen Film oder spielen Karten und ich sitze halt am Laptop und schreibe Emails oder mache irgendwelche Recherchen.
Was sagen denn die Teamkollegen zu dem Nebenjob?
Am Anfang habe ich mich eher bedeckt gehalten, um nicht belächelt zu werden. Aber mittlerweile haben wir Produkte im Handel, sind in Läden der Tegut-Kette gelistet und bei der Drogeriemarktkette Budnikowsky. Da ist der Respekt schon sehr groß, dass wir das so erfolgreich durchgezogen haben.
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Basketball oder Kaugummi - was von beiden ist jetzt ihr Hauptjob?
Aktuell bin ich in erster Linie Basketballprofi, damit verdiene ich meine Brötchen. Als Basketballer trainiert man zweimal am Tag, ist auf Reisen oder macht Reha, so wie ich gerade mit meinem Kreuzbandriss. Aber selbst wenn ich zusätzlichen noch irgendeinen PR-Termin habe, bleibt immer noch genug vom Tag übrig. Nebenbei Unternehmer sein funktioniert natürlich nur, wenn man sehr diszipliniert ist und ein gutes Zeit- und Organisationsmanagement hat. Meine Vereine hatten bislang nie etwas dagegen, weil sie wissen, dass ich Vollprofi bin und deswegen keine schlechtere Leistung bringe. Sie finden es sogar eher beachtlich, das ich mich auf die Zeit nach der aktiven Karriere vorbereite.
Und wenn Sie mit Basketball aufhören, werden Sie Vollzeit-Kaugummiunternehmer?
Das ist ganz klar der Plan. Wenn es mit DasKaugummi gut läuft, könnte ich mir sogar vorstellen, meine Karriere früher als geplant zu beenden. Wie viele Profisportler können schon sagen: "Ich beende meine Karriere, um mehr Zeit für mein eigenes Unternehmen zu haben?" Das ist für mich eine schöne Vorstellung und ich möchte da auch eine Art Vorbild für viele andere Profisportler sein.
Was ist denn das Besondere an Ihren Kaugummis?
Am Ende des Tages ist es ein Kaugummi und kein Produkt mit dem man fliegen kann oder fünf Tage am Stück wachbleibt. Unser USP sind ganz klar unsere drei erfrischend anderen Geschmäcker, die es so noch nicht gab: Zitrone-Basilikum, Orange-Ingwer, Holunderblüte-Minze. Das liegt im Trend und kommt gut an.
