Love is in der Höhle! Mit Nicole und Bernd, den Gründern von Early Green, wurde aus der kapitalistischen Kampfarena ein kuscheliges Liebesnest. Das Paar aus Timmendorfer Strand zog den Löwen komplett den Zahn. "Wir haben ganz selten Unternehmer hier", schwärmte Judith Williams, "die so eine wunderbar ausgewogene Einheit haben wie Sie". Und Ralf Dümmel rief gerührt aus: "Sie halten sich die ganze Zeit an der Hand, das ist so süß!" Lapidare Antwort der beiden Turteltauben: "Wir mögen uns halt richtig gern."
Die präsentierten Produkte:
• Asphaltkind – Dachboxen aus Flachsfasern
• Early Green – Seitan-Fertigmischungen als Fleischalternative
• Scooper – Energy-Pads mit natürlichem Koffein
• Soapflaker – Seifenspender für feste Seife
• Wryte – Digitale Hefter für Schüler
Gründer der Herzen
Offenbar geht Liebe tatsächlich durch den Magen. Nicole und Bernd haben sich mit ihren Fertigmischungen aus Seitan (der stern hat das Produkt im Vorfeld getestet) einen gemeinsamen Lebenstraum erfüllt. Das Produkt von Early Green in den Geschmacksrichtungen Steak, Gyros und Burger fand unter den Investoren allerdings nicht nur Liebhaber. Vor allem Carsten Maschmeyer kaute missmutig auf den veganen Pads herum. "Ich habe beim Durchbeißen das Gefühl, da zieht noch was", moserte er erst erratisch. Später wurde er deutlicher: "Das sieht aus wie Fleisch, ich spüre im Mund aber kein Fleisch." Judith Williams und Georg Kofler störten sich am hohen Glutengehalt der Fleisch-Fakes, der ihren Mägen empfindlich zusetzte. Als uneingeschränkte Fans outeten sich nur Ralf Dümmel ("Ich bin der totale Fleischesser") und Nils Glagau ("Mit vegan kenne ich mich aus"), denen nicht nur der Geschmack, sondern auch die Pulverform des Produkts gefiel. Ein kurzer Battle. Deal Dümmel.
Angebot Wöhrl – null Begeisterung
Was soll man machen, wenn es nur ein Angebot gibt? Ablehnen und sagen: "Echt nett von Ihnen, Frau Wöhrl, aber eigentlich hätten wir Herrn Dümmel oder Herrn Glagau geiler gefunden"? Die beiden Gründer von Scooper spannten unter Aufbietung all ihrer Kräfte die 17 Gesichtsmuskeln an, die für ein Lächeln nötig sind. Dass die fränkische Familienunternehmerin überhaupt eine Offerte machte, war mehr als überraschend gewesen. Denn: Scooper fiel bei den Investoren krachend durch. Judith Williams fand die Koffein-Beutelchen, die man sich in die Backentasche oder unter die Oberlippe legt, "kein so schönes Erlebnis". Die heftigste Klatsche gab es von Nils Glagau. "Ich muss euch mal ein bisschen auseinandernehmen", begann er seine Tirade. In dem Wachmacher sei nichts drin, was in vergleichbaren Produkten nicht auch drin wäre. "Ich habe selbst eines, von dem ich sagen würde, dass ist eurem überlegen." Rumms. Und dann kam Dagmar Wöhrl um die Ecke. Cheeeese!

"Da brauchst du Seife für die Seife"
Flüssigseifen sind eine Verpackungssünde, klar. Aber sind feste Seifen, die nach kurzer Zeit matschig in der Schale liegen, eine hygienische Alternative? Der Soapflaker ist eine Art Pfeffermühle für Seifen (der stern hat das Produkt im Vorfeld getestet). Die Stücke werden in feine Flocken zermahlen, kein Schmieren mehr und weniger Plastikmüll. Eigentlich genial. Die Investoren sahen die Erfindung allerdings kritisch. "Wie sieht deine Mühle aus, nachdem sie von ein paar dreckigen Kinderhänden benutzt wurde?", fragte Nils Glagau. "Da brauchst du Seife für die Seife", warf Carsten Maschmeyer feixend ein. Judith Williams kannte "wesentlich revolutionärere Konzepte" – zum Beispiel die Seifentabletten von Sausebrause, in die sie unlängst investiert hat. Stefan, der Soapflaker-Mastermind, stand bei seinem Pitch auf rutschigem Grund. Selbst Ralf Dümmel, ganz offensichtlich der Ziellöwe, attackierte das Produkt, das noch keinen "Proof of Concept" auf dem Markt habe. Trotzdem investierte er. Ein paar Flockenfans, so das Kalkül, werden sich schon finden.
No-Deal der Woche
Mal wieder eine App für alles. Diesmal sollen Schüler von den Segnungen der Digitalisierung profitieren. Wryte will Schulhefte auf Papier ersetzen. Man schreibt direkt im Device und legt die Dokumente automatisch im richtigen Ordner des jeweiligen Faches ab. Zudem kann man sich gegen Aufpreis online einen Nachhilfelehrer dazu buchen. Das Auftreten der beiden Gründer: breitbeinig. Typisches Tekkie-Gepose im Stile von: "Wir wollen aus der Schule endlich mal was Cooles, Spaßiges und Stylishes machen." Aber haben die beiden Surfboys auch an die Lehrer gedacht? Die Jury goutierte den digitalen, didaktischen Ansatz, misstraute aber der Institution Schule. "So ein innovatives Managementsystem wird dort noch nicht angenommen", mutmaßte Nils Glagau. Und Judith Williams holte die Gründerträume brutal vom Silicon Valley nach Solingen zurück: "Wenn die Lehrer nicht digital sind, werden es die Schüler auch nicht werden. Da könnt ihr mit eurer App machen, was ihr wollt."
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