Bei den Menschen ist Veganismus - also der Verzicht auf tierische Produkte - seit Jahren ein großer Trend. Nun wollen zwei Gründerinnen aus München auch Hunde zu Veganern machen. Tessa Zaune-Figlar und Valerie Henssen haben mit "Vegdog" eine Marke für veganes Hundefutter gegründet. Statt Fleisch und anderer tierischer Produkte kommen bei Vegdog Linsen, Erbsen und Chiasamen in die Dose. Die als Alleinfuttermittel vertriebenen Produkte sind rein pflanzlich sowie glutenfrei und sollen sowohl gut fürs Tier als auch für die Umwelt sein.
Auf die Idee kam Gründerin Tessa Zaune-Figlar aus der Not heraus: Als sie bei ihrem Hund Nelson eine Futtermittelunverträglichkeit feststellte, begann sie das Futter selbst aus pflanzlichen Zutaten zuzubereiten. Innerhalb von vier Wochen, so berichtet sie, seien die Beschwerden des Tiers verschwunden. Sie ist überzeugt, dass auch andere Hunde gut auf Fleisch verzichten können, wenn sie eine ausgewogene Alternative haben. Weshalb sie gemeinsam mit einer Tierärztin Vegdog entwickelte.

"Prinzipiell kann man alle Hunde vegan ernähren, das ist unabhängig von der Rasse möglich", sagt Zaune-Figlar. Hunde könnten grundsätzlich alles verwerten und seien aus ernährungsphysiologischer Sicht an pflanzliche Nahrung gewöhnt. Wichtig sei, darauf zu achten, dass das Futter ausgewogen und bedarfsdeckend ist. "Und natürlich, dass es den Hunden schmeckt."
Experte warnt vor Mangelerscheinungen
Aber ist vegane Ernährung für Hunde wirklich das richtige? Experten sind da skeptisch: „Hunde ernähren sich sehr vielseitig. Biologisch gesehen ist der Hund aber ein Beutetierfresser. Das heißt: Eine artgerechte Ernährung enthält tierisches Protein", sagt Jürgen Zentek, Professor am Institut für Tierernährung der FU Berlin. Er warnt: "Eine vegane Ernährung ist nicht ideal und kann zu Mangelerscheinungen führen." Langzeitstudien zu dem Thema gebe es bislang nicht, sagt der Professor. "Wer das Futter umstellen will, sollte sich auf jeden Fall beraten lassen."
Vegdog-Gründerin Zaune-Figlar ist überzeugt, dass ihr Futter wegen der beigesetzten Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine den Bedarf eines Hundes komplett deckt - und sich damit auch von anderen veganen Futtermitteln abhebt, die es bereits am Markt gibt. "Allerdings ist jeder Hund unterschiedlich und daher sollte man seinen Hund schon genau beobachten, um wirklich das zu füttern, was ihm gut tut und schmeckt", sagt die Vegdog-Gründerin. Auch sie rät Hundehaltern, sich mit einem Fachtierarzt zu besprechen, bevor man den Hund auf vegane Ernährung setzt.

Am 6. November sind die Vegdog-Macher in der Vox-Sendung "Die Höhle der Löwen" zu sehen
Hundefutter Test: Hier geht es zum Hundefutter Vergleich.
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