Frankreich und Deutschland wollen bei der Rettung Griechenlands an einem Strang ziehen und dringen auf eine rasche Einigung. Beide Länder wollten alles tun, um die Stabilität des Euro zu sichern, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitag in Berlin bei einem Treffen mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy. Deutschland und Frankreich seien entschlossen: "Wir wollen eine schnelle Lösung", damit Klarheit herrsche.
Um den Staatsbankrott Griechenlands und die damit verbundene Gefahr für die Stabilität des Euros abzuwenden, sei eine Beteiligung privater Geldgeber notwendig. "Wir wünschen uns eine Beteiligung privater Gläubiger auf freiwilliger Basis", betonte Merkel aber und favorisiert damit jetzt das so genannte Wiener Modell. Damit ist die Kanzlerin moderater als ihr Finanzminister Wolfgang Schäuble. Der hatte bislang die Banken zur Rettungsbeteiligung verpflichten wollen. Eine Troika aus EZB, EU-Kommission und IWF sollte in die Retttung einbezogen sein. Auch über diese Vorgehensweise seien sich Paris und Berlin einig.
Schon bald Einigung auf Milliarden-Hilfe?
Klar sei zudem, dass Griechenland ein neues Hilfsprogramm benötige, betonten Sarkozy und Merkel. Die Bundesregierung setzt dabei auf eine schnelle Einigung auf ein neues Milliarden-Rettungspaket. Ein Sprecher von Wolfgang Schäuble ließ am Freitag aber zugleich offen, ob dies bereits beim Treffen der Euro-Finanzminister am Sonntag und Montag in Luxemburg gelinge. Es gehe darum, sich möglichst schnell auf Kernelemente eines neuen Programms festzulegen und damit Hindernisse für eine weitere Kredittranche für Griechenland aus dem Weg zu räumen. Die Beteiligung privater Gläubiger gehöre zu diesen Kernelementen.
Griechenland droht die Staatspleite, wenn sich seine europäischen Partner nicht bald zu einem weiteren Hilfspaket durchringen können. Das hoch verschuldete Mittelmeerland erhält bereits Kredite über 110 Milliarden Euro von der EU und dem Internationalen Währungsfonds.