Hinter den Kulissen der Regierung Trump scheint es zu rumoren: Wie der CNN-Korrespondent im Weißen Haus, Jim Acosta, von mehreren anonymen Quellen erfahren haben will, sei die Trump-Administration gerade verstärkt auf der Suche nach einem neuen Kommunikationsdirektor für das Weiße Haus. Sean Spicer übernimmt derzeit die Funktion als Pressesprecher und Kommunikationsdirektor in Personalunion, wobei die beiden Posten eigentlich von zwei verschiedenen Personen übernommen werden. Zudem scheint Donald Trump mit Sean Spicers Performance als Pressesprecher nicht sonderlich zufrieden zu sein.
Wie CNN von einer Quelle erfahren haben will, die mit der internen Kommunikation im Weißen Haus vertraut sei, habe Spicer Donald Trump in seinen ersten zwei Wochen als Pressesprecher "enttäuscht". Sean Spicer blickt auf eine langjährige Karriere innerhalb der Republikanischen Partei zurück, von 2011 bis 2017 war er Sprecher des Republican National Committees (RNC) und diente zudem über zwei Jahre als Chefstratege des RNC. Sean Spicer gehörte gemeinsam mit dem jetzigen Stabschef im Weißen Haus, Reince Priebus, der Vorsitzender des RNC war, über Jahre zum Führungszirkel der Republikaner. Die anonyme Quelle sagte CNN: "Priebus hat sich für Spicer entgegen Trumps Instinkten verbürgt". Präsident Trump "bereut dies jeden Tag und gibt Priebus die Schuld", so die Quelle weiter.
"Nichts ist weiter von der Realität entfernt"
Ein hochrangiger Regierungsbeamter dementierte hingegen die Aussagen und gab an, Trump unterstütze Spicer zu hundert Prozent. Eine weiterer Regierungsbeamter, der im Westflügels des Weißen Hauses tätig sei, wiegelte ebenfalls ab: "nichts ist weiter von der Realität entfernt." Spicer wollte sich auf Anfrage von CNN nicht zu dem Bericht äußern.
Wie CNN von mehreren Quellen erfahren haben will, sei Spicer nicht die erste Wahl Donald Trumps für die wichtige Position als Pressesprecher gewesen. Zunächst sei der Posten Trumps Wahlkampfmanagerin und jetziger Beraterin Kellyanne Conway angeboten worden, diese habe jedoch abgelehnt. Neben weiteren Personen sei auch die Fox-News-Moderatorin Kimberly Guilfoyle für die Stelle im Gespräch gewesen.

Ursprünglich sollte Jason Miller, Sprecher von Trumps Übergangsteam, den Posten als Kommunikationsdirektor im Weißen Haus übernehmen. Doch noch vor Trumps Amtseinführung hatte er sich entschieden, stattdessen mehr Zeit mit seiner Familie verbringen zu wollen.
Donald Trump findet McCarthy-Sketch nicht lustig
Nun suche man verstärkt nach einem neuen Kommunikationsdirektor, um Spicer zu entlasten. Dieser steht seit seiner ersten Pressekonferenz vor zwei Wochen immer wieder in der Kritik: Schon bei seinem ersten Auftritt im neuen Amt hatte Spicer einen harten Ton gegenüber Journalisten angeschlagen und sich massiv über die angeblich falsche Berichterstattung bezüglich der Publikumsgröße bei Trumps Amtseinführung beschwert.
Conway verteidigte Spicers Auftritt später im US-Fernsehen und sorgte mit ihrer Aussage, Spicer habe lediglich "alternative Fakten" darstellt, weltweit für Verwirrung. Zuletzt hatte die Komikerin Melissa McCarthy Sean Spicers Verhalten vor der Weltpresse mit einem Sketch ins Visier genommen. Die humoristische Einlage verbreitete sich schnell in den sozialen Medien. US-Präsident Donald Trump soll von der Showeinlage alles andere als amüsiert gewesen sein.