Ssangyong springt auf den Zug der Elektromobilität auf. Anfang nächsten Jahres will der südkoreanische Autobauer erstmals ein Elektroauto in seine Fahrzeugflotte aufnehmen: Das Korando-Modell in vollelektrischer Version.
Der Korando e-Motion erscheint mit einer 61,5 kWh-Lithium-Ionen-Batterie, die nach Herstellerangaben eine Reichweite von bis zu 339 Kilometern nach dem Testverfahren WLTP haben soll. An CCS-Schnellladesäulen soll das SUV in 33 Minuten eine Ladung von 20 auf 80 Prozent erreichen können. Über ein Bedienelement kann der Fahrer einstellen, wie stark das Fahrzeug rekuperiert, wenn er den Fuß vom Gaspedal nimmt. So soll Bremsenergie zurückgespeist werden.
Elektroauto mit drei Ausstattungsvarianten
Den 190 PS-starken Korando e-Motion soll es ausschließlich mit Frontantrieb geben. Dabei soll das erste Elektromodell von Ssangyong, der viertgrößte Automobilhersteller in Südkorea, mit einem "markanten Design, fortschrittlichen Sicherheitssystemen und einer umfangreichen Ausstattung" überzeugen. Das SUV hat eine Länge von 4,45 Meter und ein Kofferraumvolumen von 551 Liter.
Kunden können zwischen den drei Ausstattungsvarianten Bronze, Platinum und Titanium wählen. Die Einstiegsversion erscheint unter anderem mit einer Klimaautomatik, einer Smartphone-Einbindung und einer Rückfahrkamera. Bei der Platinum-Variante gibt es zudem unter anderem eine Einparkhilfe sowie eine Sitz- und Lenkradheizung. Die Titanium-Variante bietet noch Assistenzsysteme wie einen Totwinkel-, Spurwechsel- und Ausstiegsassistenten. Außerdem wirbt Ssangyong mit einer teilautonomen Fahrfunktion, wie einem automatischen Notbremssystem, einem Spurhalteassistenten und einer Verkehrszeichenerkennung.
Den Korando gab es bisher als Benziner- und als Diesel-Modell. Sie unterscheiden sich unter anderem im Antrieb: Beide Verbrenner sind sowohl mit Front- als auch mit Allradantrieb erhältlich und bieten eine Motorleistung von 163 PS. Die Preise für die Benziner- und Diesel-Modelle beginnen bei 23.990 Euro, wobei es im Gegensatz zum E-Modell fünf Ausstattungslinien gibt. Statt in seinem Heimatmarkt soll das elektrische SUV zuerst in Europa erhältlich sein. Der Kaufpreis beginnt bei 39.990 Euro.
Hoch zu Ross

Ssangyong vor Übernahme durch Edison Motors
Ssangyong ist finanziell angeschlagen und wurde im April unter gerichtliche Zwangsverwaltung gestellt. Das Unternehmen soll von einem Konsortium unter Führung des südkoreanischen E-Lkw-Herstellers Edison Motors aufgekauft werden. Einen entsprechenden Antrag reichte das Unternehmen nach eigenen Angaben beim Seouler Insolvenzgericht ein. Wie die südkoreanische Tageszeitung "The Korea Herald" vor wenigen Tagen berichtete, sollte die Übernahme nach Weihnachten oder spätestens am 7. Januar erfolgen. Ein Mitarbeiter von Edison Motors erklärte, man müsse den Inhalt des Vertrags noch anpassen.
Meinungsverschiedenheiten über Arbeitsverträge und den Ablauf der Übernahme haben die Einigung zwischen Edison Motors und Ssangyong verzögert. Edison Motors hatte um eine Anpassung des Übernahmepreises gebeten, nachdem Anfang Dezember zusätzliche schlechte Vermögenswerte entdeckt worden waren. Wenn der Deal besiegelt ist, soll als nächstes ein Verfahren zur Sanierung des Unternehmens ausgearbeitet werden. Der Korando e-Motion dürfte dazu beitragen, Hoffnung auf bessere Geschäftszahlen zu haben.
Quellen: Pressemitteilung Ssangyong, FAZ, mit Material von dpa