Matthias Müller rollte mit "Sedric" auf die Bühne der Messehalle 3 in Frankfurt. Das knuffige fahrerlose Gefährt, das demnächst in den Testbetrieb gehen soll, trug die Nummer 42. Für Fans des Kult-Romans "Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams die ultimative Antwort auf alle Fragen. Am Vorabend der IAA hatte der Volkswagen-Konzern 1500 Gäste auf den Stand geladen, um vorab einige Highlights zu präsentieren. Und um zu demonstrieren, dass VW zwar fahrerlos, aber nicht führerlos unterwegs ist.
"Wir haben verstanden"
"Die Zeiten, dass sich unsere Branche in Frankfurt selbst gefeiert hat, sind vorbei", begann Müller und der ein oder andere Gast horchte auf. "Wer sich in historischen Umbruchphasen an den Status quo klammert, befördert sich ins Abseits."
Dann kündigte der Konzernchef an, bereits ab 2025 jedes vierte Fahrzeug im Konzern als reines Elektroauto zu produzieren. "Das sind drei Millionen Elektrofahrzeuge im Jahr", so Müller. Seine Botschaft war klar: "Wir haben verstanden und wir werden liefern. Wir wollen weltweit die Nummer Eins in der E-Mobilität werden."
Tesla bleibt zu Hause
Schon im Jahr 2030 sollen dann alle 300 im gesamten Konzern gebauten Modelle auch als Elektromodelle angeboten werden. "Bei allen Marken und in allen Märkten", rief Müller. "Das ist eine Selbstverpflichtung, an der wir uns ab heute messen lassen." 20 Milliarden Euro zusätzlich soll Volkswagen dafür investieren: In Technologie, neue Fabriken, Ladeinfrastruktur und Vertrieb."
Dann nahm sich der Vorstandsvorsitzende die Konkurrenz vor: "Der Durchbruch der E-Autos kommt nicht mit den selbsternannten Pionieren sondern mit dem, der sie Millionenfach produzieren kann." Gemeint war das kalifornische E-Auto-Startup Tesla, das nicht in Frankfurt vertreten ist. "Wir stellen uns der Diskussion, bei der andere zu Hause bleiben", frotzelte Müller.
Auf seine aggressive und kämpferische Rede angesprochen, sagte Müller dem stern: "Wir müssen wieder lernen über die Erfolge zu reden." Eine Führungsrolle bei der E-Mobilität zu übernehmen, sei für Volkswagen überlebenswichtig. "Wenn wir das nicht schaffen, haben wir Manager versagt – und ich dann wohl auch."