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Elektromobilität Das A und O der Elektromobilität (Teil 2)

Einige Energieversorger, wie RWE betreiben eigene Ladesäulen, wie zum Beispiel innogy
Einige Energieversorger, wie RWE betreiben eigene Ladesäulen, wie zum Beispiel innogy
© press-inform - das Pressebuero
Im zweiten Teil unseres Überblicks der wichtigsten Begriffe der Elektromobilität wird es etwas technischer. Wir erklären, wofür der On-Board-Lader nötig ist, warum es verschiedene Stecker und Kabel gibt. Und wie man den Tank-Strom am besten bezahlt.

Wie viele verschiedene Stecker gibt es? Aktuell sind noch verschiedene Stecker bei Ladestationen im Einsatz. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Säulen, die mit Wechselstrom (AC) laden, und solchen, bei denen Gleichstrom (DC) ins Auto fließt. Verfügbare Steckersysteme: Bei AC-Ladesäulen werden in Europa die Ladestecker Typ 1 und Typ 2 (Mennekes-Stecker) verwendet. Typ 1-Stecker: einphasiger Stecker, mit dem Ladeleistungen bis zu 7,4 kW (230 V, 32 A) realisierbar sind. Typ 2-Stecker: dreiphasiger Stecker, der Ladeleistungen bis zu 43 kW (400 V, 63 A) ermöglicht. In Frankreich wird auch noch ein Stecker des Typs 3 verwendet, der in Deutschland aber nicht gebräuchlich. Wenn der Strom an DC-Säulen getankt wird, nutzt man diese Stecker: In Europa weit verbreitet ist der Combo-Stecker (CCS): Dieses europäische Schnellladesystem, erweitert den für das AC Laden benötigten Typ 2-Stecker mit zwei zusätzlichen Anschlüssen. Damit kann dieses System sowohl für das AC- und DC-Laden genutzt werden und ermöglicht so eine von bis zu 350 kW. Weniger wird der aus Japan stammende CHAdeMO-Stecker genutzt, der bei einigen BEV-Automobilen asiatischer Hersteller verwendet wird. Mit diesem System ist Laden bis zu 400 kW machbar. Dann ist da noch der Tesla Supercharger, der eine DC-Schnellladung mit bis zu 145 kW umsetzen kann. Allerdings sind diese Stecker bislang nur den Modellen von Tesla.

Welche Stecker für welche Ladeleistung? Doch die ganzen Schnellladepunkte helfen nichts, wenn das Auto und die Stromtankstelle aufgrund des unpassenden Steckers nicht zusammenfinden. Bei den Ladestationen mit mindestens 43 kW belegt die Combo Typ 2 (CCS)-Variante mit rund 2.300 Ladepunkten vor denen der aus Japan stammende CHAdeMO-Anschluss (etwa 1.900) den ersten Platz. Bei den Schnellladern mit mindestens 100 kW findet man in Deutschland nur vereinzelt CHAdeMO-Anschlüsse. Hier zahlt sich die europäische Vereinheitlichung auf den Combo Typ 2 (CCS)-Stecker aus. Denn man kann laut "goingelectric.de" rund 1.300 Ladepunkte, die mit so viel Dampf den Strom in die Akkus pressen, ansteuern. Allerdings ist man da immer noch weit von den 7.000 Schnellladepunkten und 70.000 Normalladepunkte entfernt, die man nach Berechnungen des BDEW für eine Million E-Autos benötigt. Wie schaut es mit den verschiedenen Kabel aus? Für ein Elektroauto braucht man in der Regel zwei Ladekabel - ein einphasiges Mode 2 Ladekabel, um das Auto an einer Haushaltssteckdose mit Strom zu füllen. Ein dreiphasiges Mode 3 Kabel hilft bei Tanken an einem öffentlichen Ladepunkt.

Was ist der Unterschied zwischen einphasigen und dreiphasigen Laden? Beim einphasigen Laden wird nur eine von möglichen drei "Leitungen", durch die der Strom in die Akkus fließen kann, genutzt. Um eine Überlastung dieser Phase durch eine sogenannte Schieflast zu verhindern, kann man in Deutschland einphasig nur mit maximal 4,6 kW laden. Wie der Name schon sagt, fließt beim dreiphasigen Laden dreimal so viel Strom, wie beim einphasigen Laden. Weil eben drei Leitungen vorhanden sind. Damit sind mit dem Typ 2-Stecker bei dreiphasigem Wechselstrom bis 63 Ampere Ladeleistungen bis 43 kW möglich.

Warum haben Elektroautos einen On- Board-Lader verbaut? Grundsätzlich wird die Batterie eines Elektroautos nur mit Gleichstrom (DC) geladen, da aber aus vielen Stromquellen aber Wechselstrom fließt, braucht es einen Moderator, der diese beiden Welten zusammenbringt. Der On-Board-Lader kann maximal mit 22 kW Laden. Die weiteren Leistungsstufen sind 3,6 kW, 7,2 kW und elf kW). Wenn man gleich mit Gleichstrom (DC) lädt, ist der On-Board Lader überflüssig, weil sich die Batterie und die Ladesäule auf der gleichen Wellenlänge befinden und damit kann schnell Strom in die Akkus gepumpt werden.

Wer betreibt die Ladesäulen? Neben Ionity und den großen Energieversorgern, wie Eon, EnBW oder RWE (mit der Tochter innogy) stehen Start-ups, wie Fastned in den Startlöchern, um das Netz der Ladestationen in ganz Europa dichter zu knüpfen. Die Niederländer sind im Heimatland schon stark vertreten und wollen auch in Deutschland durchstarten. Weitere Unternehmen, die Ladestationen errichten wollen, sind Allego und Smatrics. Das aktuell dichteste Ladenetz in Europa hat immer noch Tesla mit 300 Stationen und 2.000 Ladesäulen - 55 der schnell ladenden "Supercharger" stehen in Deutschland. Noch in diesem Jahr plant die mittelständische Firma Sortimo in Zusmarshausen, direkt an der A8 auf dem Weg von Augsburg nach Stuttgart die größte Stromtankstelle der Welt mit 144 Ladestationen, davon 120 mit einer Ladegeschwindigkeit von bis zu 50 kW und 12 mit bis zu 350 kW.

Warum existieren so große Preisunterschiede? Marcus Fendt von "The Mobility House" hat eine einleuchtende Antwort parat: "Das liegt daran, dass es ein freier Markt ist." So hat Ionity zu Beginn des Jahres den Preis für eine Kilowattstunde an einer CCS-Schnellladesäule auf 79 Cent erhöht. Das gilt aber nicht für die Fahrer der Autos, die an Ionity beteiligt sind: BMW, Ford, Daimler AG, die Volkswagen Group inklusive Porsche sowie Hyundai und Kia. Die bezahlen einen deutlich geringeren Tarif, der unter 30 Cent liegt. Der Konkurrent EnBW verlangt die Kilowattstunde an Normalladestationen 39 Cent und an Schnellladestationen 49 Cent - und das ohne Grundgebühr. Für Vielfahrer lohnt die zweite Tarifoption: 4,99 Euro im Monat und dafür den Strom um je zehn Cent billiger. Diese Preise bekommen auch ADAC-Mitglieder per ADAC e-Charge App. EnBW hat neben eigenen Ladesäulen dieses auch Stromtankstellen anderer Anbieter im Sortiment. Das Bezahlmodell mit Grundgebühr nutzen auch andere Anbieter, wie ChargeNow oder innogy.

Wie bezahle ich? Brauche ich für jeden Anbieter eine eigene Karte? Grundsätzlich muss man noch für verschiedene Stromanbieter verschiedene Karten nutzen. Aber Autobauer, wie Mercedes bieten mit "Mercedes me Charge" die Möglichkeit europaweit an bestimmten öffentlichen Ladestationen Strom zu tanken und dafür nur eine Endabrechnung zu erhalten. Die Identifikation des Autos und damit des Besitzers geschieht beim beziehungsweise vor dem Ladevorgang. Mit Karten von Chargemap, EnBW, Plugsurfing, NewMotion und Hubject fährt man auch gut, weil sie verschiedene Ladestationen unter einem Bezahlmodus vereinen.

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