"Destroy All Humans!" Ein großer Tritt für die Menschheit...

Krieg der Welten mal anders: In der herrlich schrägen B-Movie-Hommage "Destroy All Humans!" verpasst der Konsolenspieler als schmieriger Außerirdischer der Menschheit einen ordentlichen Tritt in den Allerwertesten.

Pünktlich zum Blockbuster "Krieg der Welten" veröffentlicht THQ mit "Destroy All Humans!" ein wahrlich witziges Action-Adventure für PS2 und Xbox, das auf bestechende Weise an den Klassiker "Mars Attacks!" erinnert. Wieder mal sind die Kumpels von E.T. gar nicht gut auf die Erdenbewohner zu sprechen, und diesmal haben sie allen Grund dazu...

Die Story bewegt sich in den frühen 50er-Jahren und beginnt damit, dass die Amerikaner eine Rakete ins All schießen wollen. Dummerweise ist ausgerechnet in diesem Moment eine fliegende Untertasse zugegen, die auch prompt vom Himmel geholt wird. Das Volk der Furons, das schon länger ein Auge auf den blauen Planeten geworfen hatte, ist darüber natürlich nicht sonderlich amused und sendet nun den Klon Crypto 137 erneut auf die Erde, um weitere Informationen über die primitiven Bewohner zu sammeln und - was noch viel wichtiger ist - Rache zu nehmen!

"Destroy All Humans!"

Hersteller/Vertrieb

Pandemic Studios/THQ

Genre

Action

Plattform

Xbox, Playstation 2

Preis

55 Euro

Altersfreigabe

ab 16 Jahren

Zwischen den Beinen baumelt nichts mehr

Die Mission ist sogar lebenswichtig für die Furons, die nach einigen Atomkriegen ihre Genitalien eingebüßt haben und sich bereits seit Jahrhunderten immer wieder selbst klonen. Mit Nebenwirkungen: Die Aliens werden dadurch immer stupider. Um die völlige Verblödung zu verhindern, müssen sie also dringend neue DNS-Stränge von anderen mehr oder weniger intelligenten Lebensformen sammeln, wofür sich die Erdlinge bestens eignen.

Da man sich allerdings zunächst nicht ganz schlüssig darüber ist, welches die dominante Rasse auf diesem Planeten ist, darf man zuerst mal ein paar Kühe untersuchen und via Telekinese durch die Luft wirbeln. Als dann schließlich der aufgebrachte Farmer ins Spiel kommt, ist klar, dass man sich dieser merkwürdigen Spezies, genannt Mensch, annehmen muss. Zitat des Aliens: "Die benutzen ihren Mund zum Essen. Ich glaube, ich muss kotzen!"

Nun hat man verschiedenste Möglichkeiten, an die wertvolle DNS aus den Hirnstämmen dieser barbarischen Rasse zu kommen. Entweder setzt Crypto 137 wieder die Telekinese ein, um die Gehirne zu extrahieren. Oder er bedient sich einer fiesen Analsonde, die direkt auf die Opfer abgefeuert wird und letztlich auf verschlungenen Wegen dafür sorgt, dass ihnen der Kopf platzt.

Bizarre Ideen aus Down under

Überhaupt hat sich das australische Entwickler Team von Pandemic so einiges einfallen lassen, um den Menschen in den unterschiedlichsten Missionen den Garaus zu machen. Wenn es zum Beispiel gilt, Gebäude oder Panzer zu zerstören, empfiehlt es sich, in Cryptos Untertasse zu steigen und alles mit einer Art Todesstrahler einzudampfen. Oder man verwendet den Entführungs-Beam, um Autos, Armeelaster und sogar Kettenfahrzeuge in hohem Bogen über das Gelände zu werfen.

Apropos Entführung: Natürlich ist es unerlässlich, auch hin und wieder einen Menschen zu kidnappen, um ihn im Mutterschiff der Furons einer genaueren "Untersuchung" zu unterziehen. So muss gleich in einer der ersten Missionen ein möglichst dummes Exemplar der menschlichen Rasse gefunden werden. Was liegt da näher, als sich die Schönheitskönigin des Rockweller Jahrmarktes zu krallen? Und auch hierbei sind Cryptos mentale Fähigkeiten von unschätzbaren Wert: Mittels Gedankenscan kann er sich nämlich in jeden x-beliebigen Passanten verwandeln, was die Suche nach der Miss Rockwell deutlich einfacher gestaltet. Hat er sie endlich gefunden, darf schließlich auch der Jahrmarkt in ein Häufchen Asche verwandelt werden...

Fantastische Extras

Grafisch ist "Destroy All Humans!" zwar nicht von einer anderen Welt, glänzt aber mit vielen witzigen Details. Positiv fallen auch die kurzen Ladezeiten sowie die deutsche Sprachausgabe auf. Der absolute Hammer ist jedoch das Bonusmaterial. So ist bereits von Anfang an eine Szene aus dem Trash-Klassiker "Plan 9 from outer Space" sowie der komplette B-Movie "Teenagers from Outer Space" enthalten. Natürlich lassen sich durch die zahlreichen Minispiele und Bonus-Aufträge noch mehr witzige Filmszenen freispielen, was jedem Filmfan ein Lächeln aufs Gesicht zaubern dürfte.

Der einzige Kritikpunkt in diesem gewitzten Gag-Feuerwerk ist die etwas knappe Spieldauer. Wer sich strikt an die Missionsvorgaben hält, nicht jeden "Men in Black" per Lasergewehr einen neuen Scheitel zieht und in Washington das Capitol ausnahmsweise stehen lässt, bekommt nach zehn bis 15 Stunden den Abspann zu sehen.

Sebastian Vree/_teleschau

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