"Resistance 2" Widerstand ist zwecklos!

Größer, brachialer, besser - "Resistance 2" toppt seinen Vorgänger in allen Belangen und setzt im Online-Bereich neue Maßstäbe. Über das PlayStation-Network können sich bis zu 60 User gleichzeitig in eine Massenschlacht stürzen.

"Resistance 2" macht da weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Die Chimera-Horden, so der Name der unmenschlichen Gegner, haben Russland und Europa ins Verderben gestürzt und versuchen nun, Nordamerika zu unterjochen. Lediglich eine kleine Gruppe von Widerstandskämpfern unter der Leitung von Nathan Hale stellt sich den Eindringlingen entgegen. Die Chancen stehen jedoch schlecht: Zum einen sind die Chimera deutlich in der Überzahl. Zum anderen sind manche von ihnen unglaublich groß ausgefallen. Die Begegnung mit einem Leviathan gehört jedenfalls zu den beeindruckensten Bossfights der letzten Jahre. Vor dem Wolkenkratzer-hohen Vieh würde sogar Godzilla kuschen. Genre-Neulinge dürften sich daran jedoch die Zähne ausbeißen ...

Im Story-Modus, der es leider versäumt, eine ebenso spannende wie stringente Geschichte zu erzählen, ist der Spieler meist in Begleitung von Computer-Kameraden unterwegs. Die Mitstreiter sind überraschend effektiv, sodass sich Nathan Hale ab und an einmal eine Ruhepause gönnen kann, um seine Gesundheit auf Vordermann zu bringen. Medi-Packs gibt es nicht mehr. Und durfte der Spieler im Vorgänger noch mit einem kompletten Waffenarsenal durch die Gegend laufen, hat er nun die Qual der Wahl: Von insgesamt zwölf vorhandenen Schießprügeln darf er lediglich zwei mit sich führen.

Augenfutter

Der Ausrüstungsminimalismus von "Resistance 2" wird jedoch durch die geradezu verschwenderische Effektflut mehr als wettgemacht. Die riesigen Level sind grafisch schlicht atemberaubend, aber auch streng linear gestaltet. Überspitzt ausgedrückt, klappert man die einzelnen Wegpunkte ab und ballert auf alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Das "Wie" ist hier jedoch entscheidend. Atemlos geht es durch Chicago, Island oder ein gewaltiges Alien-Schiff. Es kracht und scheppert an allen Ecken und Enden - und trotz der Gegnerhorden geht die Bildwiederholungsrate nie in die Knie. Besonders beeindruckend: der Trip nach San Francisco. Wenn am Himmel über der Golden Gate Bridge die Alien-Flotte kreist, klappt selbst verwöhnten Zockern die Kinnlade herunter.

Beispielhaft, weil in dieser Form einzigartig, ist der Co-op-Modus. Bis zu acht Spieler können gemeinsam in die Schlacht ziehen. Die dabei zu erreichenden Ziele werden zufällig ausgewählt, sodass Langeweile keine Chance hat. Drei verschiedene Kämpfer-Klassen sorgen dafür, dass die Teams auch tatsächlich zusammenhalten. Der Sanitäter entzieht Gegnern Lebensenergie und gibt sie an seine Kameraden weiter, ein anderer versorgt das Team mit Munition, und der Soldat gibt mit seiner Gatling-Gun Feuerschutz und baut einen Verteidigungsschirm auf. Zur Belohnung erhalten die Mitspieler Erfahrungspunkte, mit denen sich neue Maps freischalten und bessere Ausrüstungen erwerben lassen. Das motiviert.

Resistance 2

Hersteller/Vertrieb

Insomniac Games/SCEE

Genre

Action

Plattform

Playstation 3

Preis

70 Euro

Altersfreigabe

ab 18 Jahren

Einzigartig ist aber auch der "traditionelle" Mehrspieler-Modus. Nicht weniger als 60 Spieler dürfen an typischen Multiplayer-Gefechten wie Deathmatch, Team Deathmatch und einer Capture-the-Flag-Abart teilnehmen. Für die Extraportion Abwechslung sorgt der Skirmish-Modus. In dieser Massenschlacht werden die Spieler auf zwei Teams verteilt. Jede Gruppe muss eine Reihe von Aufgaben erledigen, sodass sich kleinere Squads bilden, die nahezu völlig unabhängig von den anderen agieren und dem Spieler das Gefühl vermitteln, Teils eines großen Ganzen zu sein.

TELESCHAU
Artur Hoffmann/Teleschau

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