Der gute alte PC aus grauem Gehäuse und Bildschirm hat es schwer in diesen Zeiten, zumindest außerhalb von Büros und Zimmern von Hardcore-Gamern. Der Computer tritt in vielerlei Gestalt in unser Leben, und auch vor diesen Weihnachten stellt sich für viele die Frage: Notebook, Netbook, Ultrabook - wie soll mein neuer Computer aussehen. Oder ist ein Tablet doch besser? Wir machen einige Vorschläge. Außerdem haben wir interessantes Rechner-Zubehör entdeckt.
Asus Zenbook UX31 - für alle, die gern dünn auftragen
Ätherisch sollen sie sein, die Namen für extrem flache und leichte Notebooks. Apple hat es mit seinem Macbook Air vorgemacht, und als erster superschlanker Konkurrent aus dem Windows-Lager lässt Asus sein Zenbook heranschweben - verzichtet aber nicht auf das abtörnende Typenkürzel UX31. Scharf wie ein Keil wirkt der Rechner, ist am Scharnier zwischen Körper und Display neun Millimeter dick und läuft bis auf drei Millimeter an der Vorderseite spitz zu. Auf die 13,3 Zoll Bildschirmdiagonale quetscht Asus 1600 x 900 Pixel, was zu scharfen Bildern, aber auch kleiner Schrift - zumindest in der Standardeinstellung - führt. Für den durchschnittlichen Alltag reicht die auf Platz- und Stromersparnis optimierte Intel-Technik im Innern dicke aus, für Games fehlt aber der nötige Grafik-Hubraum. Wer allerdings gehofft hatte, die neuen Ultrabooks - so heißt diese ganze flache Geräteklasse - seien günstiger als Apples Luftikus, wird enttäuscht. Das einfachste UX31 kostet schon knapp 1000 Euro.
Acer Aspire One Happy 2 - für alle, die Kleinvieh mögen
Netbooks haben es nicht leicht. Ein paar Jahre waren die günstigen Kleinstrechner die Notebook-Alternative - und wurden dann vom iPad und der darauf folgenden Tablet-Welle einfach davongespült. Hersteller und Händler streichen ihr Angebot an Netbooks radikal zusammen, doch zwei Eigenschaften machen Netbooks immer noch interessant: Sie haben eine Tastatur und sind deutlich günstiger als Tablets mit einem vergleichbar großen Display. Für rund 280 Euro gibt es beispielsweise Acers Aspire One Happy 2, das in vier schrillen Farben daherkommt: pink, orange, blau und gelb. Ebenso eigenwillig: Vorinstalliert sind gleich zwei Betriebssysteme, der Nutzer kann sich bei jedem Start zwischen Windows 7 Starter und dem Smartphone-Betriebssystem Android entscheiden. Muss man nicht mögen, kann man aber. Schon um sich vom iNerlei dort draußen abzuheben.
LG Maus-Scanner LSM-100 - für alle, die nur alle Jubeljahre mal einen Scanner vermissen
Heute lachen wir darüber, aber damals, vor vielen Jahren bot er häufig die einzige Chance, relativ günstig Dokumente zu digitalisieren: der Handscanner. Mit quälender Langsamkeit wurde das Teil über die Kopiervorlage gezogen und dennoch konnte man sicher sein, mehrere unleserliche Verwackler produziert zu haben. Die viel besseren Flachbettscanner sind inzwischen billige Massenware, die allerdings immer noch Platz wegnimmt und einstaubt. Insofern freuen wir uns, dass LG eine offensichtliche Idee mit der Technik von heute einfach mal in die Tat umgesetzt hat: In der Computermaus LSM-100 Scan Smart steckt ein Scanner, der per Handbewegung Dokumente, Zeitungsartikel und Visitenkarte mit einem Daumenklick erfasst und dank OCR-Buchstabenerkennung in editierbare Digital-Dokumente umwandelt. Das funktioniert überraschend zügig und zuverlässig. Fotos sollte man der Scan-Maus gar nicht erst zumuten, aber um schnell mal einen unterschriebenen Vertrag zurückzumailen oder unterwegs einen Artikel einzuscannen, ist sie genau richtig. Die Maus mit den zwei Seelen in der Brust kostet allerdings 90 Euro und funktioniert nur mit Windows-Rechnern.
Hitachi Touro Mobile Pro - für alle, die viele Daten tragen
Externe Festplatten gibt es in verschiedenen Farben, Größen und Preisklassen. Die Touro Mobile Pro von Hitachi läuft in Sachen Datenübertragung aber vielen Konkurrenten davon: Die 2,5 Zoll große Harddisk dreht sich mit zügigen 7200 Umdrehungen pro Minute und schaufelt über eine schnelle USB-3.0-Verbindung ordentlich Daten hin und her. Hitachi spendiert Käufern außerdem drei Gigabyte Onlinespeicherplatz in der Cloud, um bestimmte Dateien von jedem Rechner oder Smartphones verfügbar zu machen. Das Dateimanagement funktioniert einfach im Browser. Die Variante mit 500 Gigabyte Plattenplatz gibt es online ab 65 Euro, der große Bruder mit 750 GB kostet ab 77 Euro. Mit dem silbernen Rahmen um den schwarzen Körper erinnert die Touro Mobile Pro auf den ersten Blick an ein zu groß geratenes iPhone. Zum Angeben könnte man also sich die Harddisk ans Ohr halten.
"Nerd Attack!" - für alle, die auch noch Bücher lesen
Ausrufezeichen in Überschriften tun selten Gutes. Wenn ein Buch zum Beispiel "Nerd Attack!" (Deutsche Verlags-Anstalt, 14,99 Euro) heißt, könnte es sich um die Fortsetzung von Tim Burtons Sci-Fi-Farce "Mars Attacks!" oder um ein Pamphlet handeln, das vor der heimlichen Machtübernahme durch pickelige Computerfreaks warnt. Hinter dem brüllenden Titel verbirgt sich allerdings ein feines Buch, das auf ebenso unterhaltsame wie interessante Weise die Geschichte des Digitalen vom C64 bis heute nachzeichnet. Der Journalist Christian Stöcker, Ressortleiter Netzwelt bei "Spiegel Online", erzählt zu Beginn seines Buches von seiner Sozialisation mit dem Commodore 64. Jeder, der diesen legendären Heimcomputer sein Eigen nannte, wird sich in vielen Szenen wiederfinden und von einer Welle der Nostagie erfasst werden. Versprochen! Doch Stöcker beschränkt sich nicht auf das Erzählen von Anekdoten, sondern schlägt den Bogen über die weitere Entwicklung des PC und des WWW bis zu den sozialen Netzwerken und stellt aktuelle Phänomene wie Wikileaks, die Diskussionen um Urheberrecht und Datenschutz oder auch das aktuelle Treiben von Hackern und Crackern in einen historischen Zusammenhang. Lesenswert, nicht nur für Leute, die selbst noch Disketten gelocht haben.