Computerspielemesse Gamescom Fünf Tage, 254 000 Menschen und viel Rumgefuchtel

Mehr Besucher, mehr Aussteller: Die Computerspielemesse Gamescom hat sich im Jahr eins nach ihrer Premiere etabliert. Besondere Aufmerksamkeit fanden in diesem Jahr 3D-Spiele und die Spielsteuerung per Gesten.

Die Computerspielemesse Gamescom hat in ihrem zweiten Jahr einen Besucherzuwachs zu verzeichnen: Zu der größten europäischen Branchenmesse kamen nach Angaben der Kölner Messegesellschaft vom Sonntag insgesamt 254 000 Menschen, 9000 mehr als im Vorjahr. Die Gamescom begann am Mittwoch mit einem Fachbesucher- und Medientag. Am Donnerstag öffnete sie für das Publikum.

Bei der fünftägigen Gamescom zeigten 505 Aussteller aus 33 Ländern ihre Neuheiten. Obwohl die Aussteller in den Messehallen mehr als 10 000 Spielstationen aufgebaut hatten, bildeten sich teils lange Warteschlangen. An besonders begehrten Ständen mussten die Besucher sich sogar mehrere Stunden lang gedulden, bis sie an der Reihe waren.

Die Unternehmen präsentierten rund 200 Spiele-Premieren. Bei der Hardware standen neue, intuitive Bewegungssteuerungen im Mittelpunkt. Sie reagieren auf Gesten und Körperbewegung. Bei "Move" für die Playstation 3 von Sony hält der Spieler einen kabellosen Controller in Form eines Mikrofons in der Hand. Bei Microsofts "Kinect" für die Xbox 360 agiert der Spieler mit bloßen Händen.

Weiterer Trend war das dreidimensionale Spielen. Nintendo stellte auf der Gamescom seine neue mobile Konsole 3DS vor, für die keine Spezialbrille benötigt wird.

Eine Jury aus Experten der Spielepresse und des Fachhandels hatte am Freitag die besten Neuheiten der Videospielmesse gekürt. Der Gamescom-Award für das beste Konsolenspiel ging an "Gran Turismo 5" von Sony, bestes PC-Spiel wurde "Crysis 2" von Crytek. Bei den Online-Games setzte sich "Guild Wars 2" von NCsoft West durch. Die Auszeichnung als bestes Mobile-Game bekam "Super Scribblenauts" von Warner.

Die Hersteller von Spielen und Geräten erhoffen sich von der Gamescom neue Impulse für den Markt. Die Branche hatte 2009 in Deutschland den ersten Umsatzrückgang seit sieben Jahren verzeichnet: Der Erlös sank um 2,4 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro, wie die Marktforscher von Pricewaterhouse Coopers (PwC) kürzlich berichteten. Für das laufende Jahr erwarten sie ein minimales Plus von 0,4 Prozent.

Die Computerspielemesse Gamescom feierte im vergangenen Jahr ihre Premiere in Köln. Sie ist die Nachfolgerin der Leipziger Games Covention, die zu besten Zeiten 203 000 Besucher angelockt hatte.

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APN/DPA

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