US-Präsident Aus diesem Grund twittert Donald Trump nie vor anderen

Donald Trump auf Twitter
Donald Trump auf Twitter
© Jaap Arriens / Picture Alliance
Donald Trump nutzt Twitter wie kein anderer US-Präsident vor ihm.


"Er muss twittern, wie wir essen müssen",  sagt seine Beraterin Kellyanne Conway der „New York Times“.


Die US-Zeitung hat Trumps komplette Twitter-Aktivitäten analysiert.


Es sind mehr als 11.000 Tweets an seine 66,5 Millionen Follower.


Hier sind  vier Merkmale über Trumps Twitter-Verhalten, die die Analyse zeigt.


  1. Trump greift an:
Mehr als der Hälfte seiner 11.000 Tweets sind Angriffe auf bestimmte Gruppen oder Personen.


In 5.889 Tweets bekommen konkrete Personen wie Regierungsmitglieder aber auch Unternehmer wie Jeff Bezos oder Sportler oder Collin Kaepernick ihr Fett weg.


570 Mal wettert Trump gegen Immigranten.


36 Mal bezeichnet er die US-Medien als „Feind des Volkes“.


  1. Trump feiert sich
183 Mal lobt sich Trump selbst, indem über dem Applaus bei Veranstaltungen twittert.


  1. Trump steht Autokraten positiv gegenüber
Diktatoren wie Kim jong un lobte er in 132 Tweets.


  1. Trump sitzt in seiner eigenen Blase
Der Präsident folgt nur 47 Accounts.
Dazu gehören die Konten seiner Familie, republikanische Politiker und einige Promis.


Die New York Times klärt außerdem die Frage, warum man Trump nie in der Öffentlichkeit twittern sieht. Es sei ihm unangenehm mit seiner Lesebrille gesehen zu werden.
Sie sind bei Freund und Feind gefürchtet: Mit seinen Tweets hebt Donald Trump regelmäßig den Politik-Betrieb aus den Angeln. Und trotzdem sieht man den US-Präsidenten nie beim Twittern. Der Grund dafür soll schlicht Eitelkeit sein.

Ob es darum geht, Sanktionen zu verhängen, den eigenen Stabschef zu feuern oder Wahlkampf zu betreiben: Donald Trump setzt auf Twitter. Wie kein Politiker vor ihm nutzt der US-Präsident den Kurznachrichtendienst, um Entscheidungen zu verkünden, Gegner anzugreifen oder die eigene Politik zu preisen. Und doch möchte Trump dabei lieber nicht gesehen werden.

Sobald der Präsident, meist nach zehn Uhr morgens, im Weißen Haus eintrifft, übernimmt sein Social-Media-Manager Dan Scavino seinen offiziellen Account. Der einfache Grund: Trump braucht eigentlich eine Brille, um das Display seines Smartphones abzulesen, berichtet die "New York Times". Die will er aber nicht in Öffentlichkeit tragen. Bilder von Trump mit Brille sind tatsächlich eine Rarität, auch Bilder mit Smartphone sind kaum zu finden.

Tagsüber wird nicht selbst getwittert

Wie schlecht die Augen des Staatschefs wirklich sein sollen, verdeutlicht ein Detail im "NYT"-Stück: Ein einseitiger Artikel sei demnach für ihn ausgedruckt worden - und füllte nach der Vergrößerung der Schrift ganze sechs Blätter. In Microsoft Word müsste man die Schriftgröße von 12 auf 30 erhöhen, um diesen Effekt zu erzielen.

Tagsüber überlässt Donald Trump das Twittern deshalb Scavino. Der sitzt Berichten zufolge in einem etwa Abstellkamer-großen Büro direkt neben dem Oval Office und befüllt dort von seinem Smartphone oder Laptop den Twitter-Account "@realdonaldtrump". Natürlich nicht in Eigenregie: Viele Tweets diktiert Trump direkt selbst, mit vergrößerten Ausdrucken von Tweet-Entwürfen wird bei anderen die Genehmigung des Chefs eingeholt. Der bohrt die Tweets oft noch auf, macht sie noch provokanter.

Vom Caddie zum mächtigen Berater

Der Präsident ruft seinen Twitter-Guru aber auch gerne von sich aus zu sich. "Holt Scavino", soll er nach Auskünften verschiedener Mitarbeiter mehrfach am Tag verkünden. Selbst dann, wenn er gerade in wichtigen Meetings ist. Sein ehemaliger Caddie ist für Trump einer der wichtigsten Berater. Indem er die Reaktionen von Trumps Twitter-Followern auswertet, kann Scavino dem Präsidenten stets ein Bild bieten, wie dessen Politik und Tweets bei der Gefolgschaft ankommen. Darauf legt Trump laut den Berichten mehr Wert als auf die Analysen der Experten.

Außerhalb der Arbeitszeit twittert der Präsident aber immer noch selbst. Nachdem er sich Anfangs nicht von seinem uralten Samsung Galaxy S3 trennen wollte, nutzt er mittlerweile ein eigens eingerichtetes iPhone, das keine Kamera besitzt und nur Twitter installiert hat. Vor kurzem scheint er auf ein neueres Modell gewechselt zu sein. "An Tim: Der Knopf des iPhones war viel besser als das Wischen", verkündete er Ende Oktober. Seit dem iPhone X verbaut Apple seinen Homebutton nicht mehr und setzt stattdessen auf Wischgesten.
Quellen: New York Times, Politico

mma

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