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Mehr als ein Jahr unbemerkt Millionen Nutzer betroffen: Schadsoftware bei Pornhub verbreitet

Das Erotikportal Pornhub wurde Opfer einer Attacke: Mehr als ein Jahr lang wurde Schadsoftware verbreitet, mit denen Kriminelle viel Geld verdienten. Millionen Nutzer bekamen die gefälschte Anzeige zu sehen.

Die Erotikwebseite Pornhub ist mit mehr als 26 Milliarden Aufrufen pro Jahr eine der populärsten Webseiten im Netz. Umso schwerwiegender ist es daher, dass es Cyberkriminellen offenbar gelang, die Plattform zu hacken und Malware-Software auf der Seite zu verbreiten. Das berichtet die Sicherheitsfirma Proofpoint. Demnach wurden die Nutzer beim Besuch der Webseite aufgefordert, ein angebliches Update populärer Browser wie Firefox oder Chrome zu installieren. In Wirklichkeit handelte es sich dabei um die Schadsoftware "Kovter".

Klicks auf billige Werbebanner

Glück im Unglück: Gefährlich ist die Schadsoftware für die Nutzer nicht, es werden keine Daten gestohlen oder gar Festplatten verschlüsselt. Die Malware wurde für Klickbetrug programmiert: Die Software täuscht Klicks auf Werbebanner vor, die sich auf unattraktiven Webseiten voller Spam befinden. Dadurch werden die dahinterstehenden Abrechnungssysteme getäuscht, wodurch deren Besitzer Geld verdienen. Dahinter soll Proofpoint zufolge eine Gruppe namens KovGoreG stecken.

Mehr als ein Jahr soll die Kampagne unentdeckt geblieben sein, Millionen Nutzer bekamen die Anzeige zu sehen. Pornhub und dessen Werbenetzwerk haben die Schwachstelle mittlerweile behoben, auf anderen Seiten soll die Masche aber nach wie vor eingesetzt werden. Malvertising, das Verbreiten von Schadsoftware via Werbebanner, ist eine beliebte Angriffsmethode: 2016 entfernte allein Google 112 Millionen Banner, die Malware oder illegale Produktwerbungen enthielten, erklärt Sicherheitsexperte Javvad Malik dem "Guardian".

Pornhub ist ein beliebtes Ziel für Hacker

Pornhub sei ein "beliebtes Ziel für kriminelle Akteure", erklärt sein Kollege Mark James von der Firma Eset. Die Nutzer dieser Seite seien üblicherweise schlechter vor Schadsoftware geschützt. Und da sie wüssten, dass es sich um einen "dunklen Platz zum Surfen" handelt, fragen sie im Falle einer Infektion auch seltener um Hilfe, damit andere nicht ihre Surfgewohnheiten erfahren.

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cf

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