Die Virtuelle Realität (VR) gilt als das nächste große Ding. Google treibt die Technik bei seinen Android-Smartphones voran und will die Technik für jedermann zugänglich machen, HTC und Oculus richten sich eher an Profi-Gamer, die bereit sind, tief in den Geldbeutel zu greifen. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft startet nun auch Sony in die Virtuelle Realität: Seit heute gibt es Playstation VR (PS VR), eine Datenbrille für die Heimkonsole. Mit 399 Euro ist sie kein Schnäppchen und sogar teurer als die eigentliche Konsole, dem Hype hat das aber nicht geschadet: Die PS VR ist deutschlandweit weitgehend ausverkauft, man bekommt sie nur vereinzelt im Elektrofachhandel. Doch was kann PS VR eigentlich? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Wie funktioniert Playstation VR?
PS VR ist ein Virtual-Reality-Headset. Setzt man die "Brille" auf, blickt der Nutzer mit jedem Auge auf ein eigenes Display. Das Bild ist auf beiden Augen leicht unterschiedlich, wodurch ein 3D-Effekt entsteht, der die Immersion verstärkt. Verschiedene Sensoren und eine Kamera registrieren die Kopf- und Körperbewegungen des Nutzers, daraufhin wird der Blickwinkel in die virtuelle Welt verändert - man taucht quasi direkt in die 3D-Welt ein und kann sich in ihr bewegen. Die Steuerung funktioniert mit dem Dualshock-Controller, der jeder Playstation 4 beiliegt.
Wie ist die Qualität?
Optisch machen die Spiele auf der Oculus Rift oder der HTC Vive eindeutig mehr her, weil die Auflösung höher ist. Dafür kosten die Systeme samt PC aber auch mehr als 1000 Euro. Im Vergleich zu Smartphone-Brillen (etwa Samsungs Gear VR) bietet Sonys Playstation-Headset wiederum das bessere VR-Erlebnis, weil der Controller und die Bewegungserkennungen mehr Möglichkeiten mitbringen. Am Ende bietet Sony ein Produkt, das nicht revolutionär ist, aber für die meisten Nutzer ausreichend sein dürfte.
Ein Problem dürfte für manche Spieler "Motion Sickness" (Bewegungskrankheit) sein. Durch die Trennung von optischer und körperlicher Wahrnehmung entsteht ein Übelkeitsgefühl ähnlich der Seekrankheit. Das Problem betrifft aber nicht jeden Spieler.
Benötige ich zwingend eine Playstation?
Ja. Playstation VR funktioniert nur im Zusammenspiel mit einer Playstation 4. Andere Systeme wie eine Xbox One, ein PC oder Smartphones werden nicht unterstützt.
Was kostet PS VR?
399 Euro.
Brauche ich noch weiteres Zubehör?
Neben der Konsole und einem Dualshock-Controller ist weiterhin eine Playstation-4-Kamera (60 Euro) zwingend notwendig, diese ist allerdings nicht im Lieferumfang enthalten. Optional sind die Move Motion-Controller (um die 80 Euro), das sind Stäbe mit einer bunten Kugel an der Spitze, mit der genauere Bewegungen in der Virtuellen Realität möglich sind. Einige Spiele (etwa Batman VR) verlangen die Motion-Controller, der Großteil lässt sich aber mit dem herkömmlichen Gamepad steuern. Allerdings ist die Steuerung mit dem Move-Controller ein völlig neuartiges Erlebnis im Vergleich zum herkömmlichen Dualshock-Gamepad. Wer bereits die Move-Controller der PS3 besitzt, braucht sich übrigens keine neuen kaufen.
Lohnt sich das Warten auf die Playstation 4 Pro?
Am 10. November kommt die neue, überarbeitete Playstation 4 Pro. Sony betont ausdrücklich, dass PS VR auch mit der herkömmlichen Playstation 4 funktioniert. Das neue Pro-Modell bietet allerdings deutlich mehr Rechenpower, vermutlich dürften einige VR-Games damit besser aussehen. Wer schon eine PS4 besitzt, muss nicht umsteigen - für Neueinsteiger könnte sich das Warten aber lohnen.
Sind Spiele im Lieferumfang enthalten?
Käufer der PS VR können sich im Playstation Store kostenlos "Playroom VR" herunterladen. Die Spielesammlung ist aber nur eine große Demo der Möglichkeiten, die Playstation VR bietet - quasi eine Art Wii Sports, nur eben für die Playstation 4. Gelegenheits-Daddler werden damit ihre Freude haben, Hardcore-Gamer dürften von den Minispielen aber schnell gelangweilt sein. Im Karton der PS VR ist außerdem eine Disc mit acht Demo-Versionen von Spielen beigelegt, etwa für die Roboter-Basketball-Shooter "Rigs".
Die meisten VR-Spiele kosten zwischen zehn und 20 Euro, was vor allem für anspruchslose Mini-Spiele wie "Tumble VR" und "Headmaster" eindeutig zu viel ist. Hier hätten wir eher Preise um die fünf Euro erwartet. Auch bekannte Marken wie "Batman: Arkham VR" (20 Euro) bieten nur Spielzeiten von ein bis zwei Stunden - hier steht klar das neuartige Erlebnis im Vordergrund. Echte Kaliber wie "Uncharted 4" gibt es bislang nicht, einer der vielversprechendsten Titel in der Pipeline ist die VR-Version von "Resident Evil 7".
Das sind die Starttitel (Auswahl)
The Playroom VR
Battlezone
Rigs Mechanized Combat League
Superhypercube
DriveClub VR
Sports Bar VR
Tumble VR
Until Dawn Rush of Blood
Here They Lie
Hustle Kings VR
Super Stardust Ultra VR
Invasion
Playstation VR Worlds
EVE: Valkyrie
EVE: Gunjack
Kismet
Batman Arkham VR
Job Simulator
Waddle Home
Thumper
The Assembly
Bound
Rise of the Tomb Raider (eine Episode in VR)
Harmonix Music VR
Loading Human
Wayward Sky
Headmaster
Super Stardust Ultra VR