Jelly Bean, Kitkat, Lollipop, Marshmallow: Google benennt seine Android-Versionen stets nach Süßigkeiten. Die jüngste Version, Android 7.0, trägt den Namen Nougat. Doch obwohl seit August verfügbar, läuft das aktuelle Betriebssystem auf gerade einmal 0,4 Prozent aller Smartphones. Zum Vergleich: Apples iOS 10 wurde am 13. September zum Download bereitgestellt und wurde seitdem auf 63 Prozent der iPhones und iPads installiert. Für Google ist das ein Armutszeugnis.
Auf das Problem angesprochen zeigte sich der Konzern stets zurückhaltend, um den Partnern (Samsung, Huawei, LG, Sony …) nicht auf die Füße zu treten. Das hat nun offenbar ein Ende: Hiroshi Lockheimer, derzeit Senior Vice President (SVP) für Android, Chrome OS und Play bei Google, äußerte sich in einem Gespräch mit dem Portal "All about Android" ziemlich verärgert über die aktuelle Entwicklung der Android-Versionen.
Situation ist "äußerst frustrierend"
Die Situation sei "äußerst frustrierend", erklärte Lockheimer in ungewöhnlich deutlichen Worten. Zwar könne man nicht erwarten, dass auf mehr als 1,4 Milliarden Geräten stets das aktuellste Betriebssystem laufe, doch so lange wie derzeit dürfe die Verbreitung auf keinen Fall dauern.
Das sind die besten Smartphones unter 300 Euro

Nachdem Lenovo Motorolas Smartphone-Sparte kaufte, machten sich manche Sorgen um die Qualität. Völlig zu Unrecht: Das neue Moto G5 muss sich in keiner Weise hinter den beliebten Vorgängern verstecken - im Gegenteil. Das Gerät zeigt sich in unserem Test als flink und schießt gute Fotos. Zudem ist es gut verarbeitet und bietet sogar einen Fingerabdruck-Sensor - und das alles zum Preis von 180 Euro. Ein rundum gelungenes Einsteiger-Gerät.
Das größere Moto G5 Plus (links im Bild) ist etwas schneller und legt bei der Kamera eine Schippe drauf. Es kostet ab 275 Euro.
Deshalb nimmt Google nun ein Stück weit selbst das Zepter in die Hand. Man arbeite an einer Hand voll Lösungen, erklärt Lockheimer. So soll der Aufwand für die Erstellung von Updates minimiert werden - derzeit muss jeder Hersteller die aktuelle Version an die eigene Benutzeroberfläche anpassen. Der Android-Chef geht dabei nicht ins Detail, man geht aber davon aus, dass Google mit Hilfe von sogenannten "Android Extensions" Teile des Betriebssystems in den Play Store auslagert, um diese quasi durch die Hintertür auf dem neuesten Stand zu halten.
Zudem wolle man verstärkt mit den Herstellern in Kontakt treten, um diese von der Wichtigkeit von Updates zu überzeugen. Denn diese sind häufig keine Selbstverständlichkeit: Verkauft sich ein Smartphones nur mäßig, wird der Support häufig innerhalb weniger Monate eingestellt, meist gibt es dann nicht einmal eine Aktualisierung auf die nächsthöhere Version. Für die Kunden ist das doppelt ärgerlich: Zum einen verzichten sie auf praktische Features, zum anderen werden Sicherheitslücken nicht mehr gestopft.