Gefährliche Muskelerkrankung So rettete die Apple Watch einem Teenager das Leben

Die Fitness-Funktionen der Apple Watch sind für viele Nutzer zwar ein Kaufgrund, als Lebensretter bewirbt die Uhr aber nicht mal Apple selbst. Einen Teenager hat sie nun aber trotzdem vor dem Tod bewahrt.
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Auch wenn Wearables wie Smartwatches immer wieder eine große Zukunft vorhergesagt wird, sind die tragbaren Gadgets immer noch nicht im Alltag der meisten Nutzer angekommen. Der häufigste Grund, sich eine Apple Watch oder ein ähnliches Gerät zu kaufen, dürfte die Unterstützung beim Sport sein. Die kleinen Computer am Handgelenk messen den Puls und die allgemeine Aktivität und helfen so, den inneren Schweinehund zu überwinden. Sie sind also in erster Linie Helfer. Dass sie einmal ein Leben retten könnten, dürften nicht mal die Hersteller erwartet haben - es wäre auch ziemlich viel verlangt. Trotzdem ist einem US-Teenager nun genau das passiert.

Der siebzehnjährige Paul Houle Junior ist eigentlich ein normaler Schüler, wenn auch ein sehr sportlicher. Der aus Cape Cod im US-Bundesstaat Massachusetts stammende Teenager ist athletisch, er spielt im Football-Team seiner Elite-Highschool. Beinahe hätte ihn das nun das Leben gekostet.

Ruhepuls von 145

Kurz vor Beginn des Schuljahres hatte Houle sich eine Apple Watch zugelegt. Natürlich hatte er mit seinem neuen Tech-Spielzeug herumgespielt, auch die Fitness-Funktionen hatte er ausprobiert. Sein Ruhepuls lag bei 65 bis 70 Schlägen die Minute, ein völlig gesunder Wert. Dann kam das erste Training und schob den Puls nach oben. Die erreichten 145 Schläge die Minute sind bei sportlicher Aktivität auch kein Problem, allerdings sollte sich der Puls danach auch schnell wieder senken. Genau das tat er bei Houle aber nicht.

Drei Stunden nach der zweiten Trainingseinheit und ein kurzes Nickerchen später wummerte sein Herz weiterhin mit einem Puls von 145, außerdem bekam Houle Rückenschmerzen. In einer Nachbesprechung erzählte der Teenager seinem Trainer davon. Der vermutete erst einmal einen Defekt der Uhr und maß von Hand nach. Dann holte er die Schulkrankenschwester dazu, die den jungen Mann mit dem Auto schnellstens ins Krankenhaus fuhr - und ihm damit vermutlich das Leben rettete.

Muskelauflösung und Nierenversagen

Unbemerkt hatte sich Houle durch die ungewöhnliche Hitze und die hohe Belastung durch zwei Trainingseinheiten eine Rhabdomyolyse zugezogen. Diese oft durch Muskelentzündungen verursachte Krankheit sorgt dafür, dass sich die quergestreiften Muskelfasern auflösen - mit teils dramatischen Folgen. Das freigesetzte Enzym Myglobin blockiert dann Niere, Leber und Herz und kann so sogar zum Tod führen. In diesem Fall war es knapp: Die Schmerzen in Houles Rücken kamen von den akut versagenden Nieren.

Die Behandlung erfolgte gerade noch rechtzeitig. "Sie sagten mir, dass ich, wenn ich am nächsten Tag zum Training gegangen wäre, vermutlich die Kontrolle über meine Muskeln verloren hätte und eine hohe Wahrscheinlichkeit bestand, dass ich aufs Feld gefallen und dort gestorben wäre", erzählt Hould der lokalen Newsseite Capecod.com. "Ich bin sehr dankbar für diesen Pulsmesser." Eine bessere PR-Geschichte hätte sich Apple kaum ausdenken können.

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