"Die Nachfrage nach hochleistungsfähigen, smarten Mobilgeräten zeigt weltweit enorme Wachstumsraten auf und HTC ist hervorragend positioniert, die Anforderungen der unterschiedlichsten Kunden erfüllen zu können", sagt Lars-Christian Weisswange, Regional Director DACH bei HTC Europe. Diese Position hat sich der taiwanesische Smartphone-Hersteller jahrelang eher im Verborgenen erworben. Bereits seit über zehn Jahren arbeitet HTC eng mit Microsoft zusammen. Bereits der erste PDA, damals noch mit Windows CE, mit der Software aus Redmond, der mit Touch Display und Stifteingabe operierte, wurde von HTC-Experten mit entwickelt.
Grund genug also, dass HTC selbstbewusst in die Zukunft blickt. Schließlich tritt das Unternehmen, das in erster Linie als Geräteproduzent für Provider wie O2 (XDA) und T-Mobile (MDA Vario-Reihe) agiert hat, immer mehr in den Vordergrund. So vertreibt Vodafone das neue Smartphone Touch Diamond sogar direkt unter dem Label HTC.
Warten aufs G-Phone
Für die meiste Aufmerksamkeit hat jedoch HTCs Mitgliedschaft in der Open Handheld Allianz (OHA) gesorgt. Initiiert vom Suchmaschinenanbieter Google, hat sich die OHA der Entwicklung einer offenen Betriebssystem-Plattform für Smartphones verschrieben. Seitdem wartet die Mobilfunkwelt auf das so genannte G-Phone auf Basis der Android getauften Software. HTC kündigte das weltweit erste mit dem Betriebssystem operierende Smartphone noch für Ende 2008 an. Dieses Timing bestätigte Lars-Christian Weisswange jetzt auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin.
Er zeigte sich begeistert davon, dass Google mit Android seine Strategie, mit von Werbung flankierten kostenlosen Services Geschäfte zu machen, aus dem Web auf eine mobile Plattform hebt. Das sei neu für die Branche. HTC erhoffe sich von dem Google-Phone und seinen Nachfolgern einen weiteren Wachstumsschub. Zwar treibe man die die Marktreife stark voran, jedoch müssten "die Geräte und Funktionen auch funktionieren. So etwas wie MobileMe darf nicht passieren", sagt Weisswange. Apple konnte seinen kostenpflichtigen E-Mail-Dienst für das iPhone bis heute nicht richtig zum Laufen bringen.
Eines scheint sicher: Die Markteinführung des G-Phones könnte einen ähnlichen, wenn nicht sogar größeren Ruck im Mobilfunkmarkt auslösen, als der Start von Apples iPhone.
Das G-Phone von HTC wird zwar Endes des Jahres auf den Markt kommen, allerdings zunächst nur auf dem amerikanischen. Hierfür nennt Weisswange zwei Gründe. Zum einen sei Amerika von seiner einheitlichen Struktur geeigneter für eine solche Produkteinführung, als der aus vielen unterschiedlichen Kulturen bestehende europäische Markt. Zum anderen "verzeihen die Amerikaner eher Fehler". Sicher ist halt sicher.