Der Schaden ist schnell passiert: Durch eine ungeschickte Bewegung verliert man den Halt am Smartphone - und es liegt mit gesplitterter Glasfront am Boden. Weil unser Smartphone uns anders als andere Geräte tagtäglich und überall begleitet, sind Stürze manchmal nicht zu vermeiden. Und dann wird es schnell teuer, wie die Stiftung Warentest in einem aktuellen Test von zehn Reparaturdiensten zeigt. Doch der Preis ist nicht das einzige Ärgernis.
Denn auch bei der Reparatur kann erschreckend viel schiefgehen. Im Test ließ Warentest die beiden Hersteller Samsung und Apple, vier stationäre Reparaturketten sowie vier reine Onlinedienste gegeneinander antreten. Das traurige Gesamtergebnis: Nur zwei Dienste kommen auf ein gutes Gesamtergebnis, auch bei der Reparaturnote schnitten nur vier Dienste gut oder besser ab. Und: Die beste Reparaturleistung gab es nicht bei einem der Hersteller.
Nur ein Dienst reparierte ohne Pannen
Eigentlich war die Grundaufgabe recht einfach: Jeder Dienst erhielt drei Geräte mit gesplittertem Display und defekter Kopfhörerbuchse. Die Hersteller drei eigene Modelle, bei den anderen Diensten jeweils ein iPhone sowie ein Smartphone von Samsung und Huawei. Getestet wurde die Qualität der Reparatur inklusive der Dauer. Außerdem die Kundenorientierung der Dienste wie Erreichbarkeit, Komfort und Kommunikation.
Bei der Reparatur leisteten sich alle Anbieter mit Ausnahme des Testsiegers, dem Onlinedienst My Phone Repair, teils drastische Patzer. Selbst die Hersteller machten Fehler: So schickte etwa Samsung ein Gerät mit weiterhin defekter Kopfhörerbuchse zurück, auch Apple ließ die Buchsen unrepariert. Bei anderen Herstellern kehrten die Geräte teils sogar mit neuen Defekten zurück ins Testlabor. Handyreparatur123 verbaute etwa ein optisch intaktes Display, das aber Probleme mit der Toucheingabe hatte. Mediamarkt wiederum setzte ein Display mit der falschen Rahmenfarbe ein. Viele Anbieter verwenden zudem beim iPhone weniger hochwertige Displays, die Farbstiche und andere Makel aufweisen. Kein Wunder, dass die Warentester das Ergebnis der Reparatur im Allgemeinen als "Glückssache" bewerten.

Dabei spielt auch die Wartezeit eine Rolle. Die wenigsten Dienste schafften die Reparatur in wenigen Tagen, darunter auch Apple und Samsung. Der Normalfall waren im Test eher eine Wartezeit deutlich über einer Woche, auch der Testsieger brauchte im Schnitt acht Tage. Den Extremfall leistete sich Mediamarkt: 46 Tage nach dem Einsenden kam ein Huawei-Gerät wieder bei Warentest an - unrepariert. Da wundert es nicht, dass es für den Elektronikmarkt nur für den letzten Platz reicht.
Ein Neukauf ist oft billiger
Angesichts der hohen Preise für die Reparatur ist das Ergebnis ziemlich enttäuschend. Zwischen 157 und 256 Euro kosteten die Reparaturen im Schnitt, das machte sie oft teurer als einen Neukauf der drei bis vier Jahre alten Geräte im Testfeld. Entsprechend nüchtern fällt das Fazit der Stiftung Warentest aus: Wenn es sich nicht um ein neueres oder besonders hochwertigeres Modell handelt, lohnt sich der Aufwand in der Regel nicht.
Den vollständigen Test finden Sie gegen Gebühr bei test.de