Es ist sicher wie das Amen in der Kirche: Zwei Mal im Jahr zeigt Sony neue Spitzensmartphones seiner Xperia-Reihe. Und sie sehen genauso aus, wie Xperia-Smartphones nun mal so aussehen. Kantig, mit großen Rändern ober- und unterhalb des Displays. Mit dem Xperia XZ2 hat der Konzern nun auf dem Mobile World Congress seine jüngsten Modelle gezeigt - und für eine angenehme Überraschung gesorgt.
Das Xperia XZ2 und seine Kompaktversion haben nämlich endlich mal einen etwas frischeren Look. Zum einen ist da das deutlich bessere Verhältnis zwischen Display und Gehäuse. Und: Zum ersten Mal haben Sony-Smartphones Kurven bekommen. Vor allem beim XZ2 Compact ist die Kurve auf der Rückseite deutlich zu sehen, das Gerät schmiegt sich beim kurzen Ausprobieren geradezu in die Handfläche. Gemeinsam mit dem matten Plastik sorgt die Kurve für einen sehr angenehmen Griff. Das große Modell wirkt mit der glatten Glasrückseite sehr edel, zieht aber Fingerabdrücke geradezu an.
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HDR und 18:9
Technisch braucht sich Sony auch nicht zu verstecken. Das Display ist bei beiden im Vergleich zum Vorgänger gewachsen, beim XZ2 auf 5,7 Zoll, beim XZ2 Compact kommen nun 5 Zoll auf ein Gehäuse, das kleiner ist als das des iPhone 8. Gut: Das Compact löst endlich nicht mehr nur 1280 x 720 auf, sondern bietet wie das Große FullHD Plus. Plus, weil beide mit einem Seitenverhältnis von 18:9 einige Pixel mehr bieten als den FullHD-Standard von 1920 x 1080 Bildpunkten. Zudem unterstützen beide den HDR-Standard und können somit einen größeren Farbraum darstellen.
Das ist sinnvoll, weil auch die Kamera HDR gelernt hat - sogar bei Videos. Die mit 19 Megapixeln auflösenden Knipsen sollen laut Sony besonders bei Bewegtbild billieren. Dazu beherrscht beide XZ2-Modelle wie der Vorgänger Superzeitlupe mit 960 Bildern die Sekunde. Wie gut die Kamera, die auch schon im XZ1 verbaut wurde, tatsächlich ausfällt, muss ein ausführlicher Test zeigen. Obwohl Sony branchenweit die besten Sensoren baut, patzte der Konzern leider immer wieder bei der Software. Genau hier will man nachgebessert haben. Mal sehen, ob es dieses Jahr tatsächlich besser wird.
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Gute Technik in kompaktem Gehäuse
Besonders erfreut, dass das XZ2 Compact sich kaum hinter dem Großen verstecken muss. Als einziges kompaktes Android-Smartphone kann es wie das große Modell auf den Snapdragon 845 zurückgreifen. Mehr Leistung geht bei Android aktuell nicht. Der Arbeitsspeicher liegt in beiden Modellen bei 4 GB, für Daten stehen jeweils 64 GB zur Verfügung, die per microSD-Karte erweiterbar sind. Der Akku dürfte bei beiden einen Tag reichen.
Ein Feature bekommt aber nur das große XZ2: Unter dem Begriff "Dynamic Vibration System" versucht Sony, mit Vibrationen Action-Szenen in Spielen und Filmen zusätzlichen Wumms zu geben. Das Smartphone erschüttert dann im Takt des Films. Beim ersten, kurzen Ausprobieren wirkte das zunächst etwas merkwürdig, eventuell kann man dem Effekt nach einer Eingewöhnung etwas mehr abgewinnen.
Sony Xperia XZ2: Preise und Verfügbarkeit
Mit dem Preis kann Sony nicht punkten: Mit 799 Euro für das XZ2 und 599 Euro für das XZ2 Compact ruft Sony ähnlich hohe Preise ab wie andere Premium-Hersteller. Beide Geräte sollen frühestens im zweiten Quartal in den Handel kommen. Sie werden beide in Schwarz, Silber und jeweils eigenen Pink- und Grüntönen angeboten.
