Es ist der Großangriff auf Twitter: Mit der neuen App Threads greift Facebooks Mutterkonzern Meta explizit den Konkurrenten an. Der sei zu chaotisch, nicht ordentlich moderiert, attestierte Instagram-Chef Adam Mosseri gerade. Deutsche Nutzer müssen sich allerdings gedulden: Offiziell erscheint die App vorerst nicht in Europa (hier erfahren Sie mehr). Mit kleineren Tricks kann man sie aber trotzdem nutzen.
Die Sperre für europäische Nutzer scheint sich nämlich auf genau zwei Maßnahmen zu beschränken: Die zugehörige App wird nicht auf den jeweiligen App-Plattformen angeboten, also dem App Store für iPhones und dem Playstore für Android-Smartphones, wenn Threads offiziell nicht im jeweiligen Land unterstützt wird. Und beim Einloggen wird einmal die IP-Adresse geprüft. Beides lässt sich ohne viel Aufwand umgehen. Einen Extra-Account benötigen Sie übrigens nicht: Da es sich bei Threads um eine Instagram-App handelt, loggt man sich auch einfach mit dem Account des Bilder-Netzwerkes ein. Und das funktioniert auch problemlos mit deutschen Accounts.
Threads installieren: So geht's auf dem iPhone
Für iPhone-Nutzer ist die Installation einen Ticken aufwendiger, wirklich kompliziert ist es aber nicht. Alles was Nutzer benötigen, ist eine Apple-ID aus einem Land, in dem die App bereits verfügbar ist, etwa den USA oder Großbritannien. Dazu kann man sich entweder den Account eines Bekannten ausleihen – es entstehen ja keine Kosten – oder selbst eine über die Apple-Webseite des Landes anlegen. Dazu benötigt man nur eine E-Mail-Adresse sowie eine Adresse und eine Telefonnummer in dem jeweiligen Land. Beides lässt sich über Webseiten generieren.
Tippen Sie nun im App Store – nicht in den Einstellungen! – oben rechts auf Ihr Profilbild und scrollen sie ganz nach unten, um sich abzumelden. Loggen Sie nun den anderen Account ein. Ist Threads installiert, kann man auch wieder auf den deutschen App Store wechseln.
Threads installieren: So müssen Sie mit Android vorgehen
Für Android-Nutzer ist die Installation ungleich einfacher, allerdings etwas riskanter. Sie müssen sich lediglich die sogenannte APK-Datei der App herunterladen – und diese dann am Playstore vorbei installieren. Ein Risiko entsteht deshalb, weil man die Datei dazu aus einer externen Quelle herunterladen muss. Für die Installation muss man zudem die Möglichkeit einräumen, Apps aus Drittanbieterquellen zu installieren – also ein Sicherheitsfeature abstellen. Lädt man die App aus einer seriösen Quelle und schaltet die Sicherheitsfunktion dann wieder ein, hält sich das Risiko allerdings in Grenzen.
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So verlegen Sie den Standort in die USA
Nun benötigen Sie nur noch gegebenfalls einen sogenannten VPN-Dienst. Der gaukelt Webseiten vor, dass Sie sich gerade in den USA befinden. Nach einigen Berichten scheint es auch ohne einen solchen Dienst zu funktionieren, probieren Sie es einfach aus. Sollte es nicht klappen, reicht im Prinzip jeder kostenlose VPN-Dienst aus, der einen Standort in den USA oder dem anderen oben gewählten Land anbietet. Schalten Sie den VPN-Dienst ein und loggen Sie sich in ihren Instagram-Account ein. Weil VPN-Dienste sämtlichen Internetverkehr umlenken, empfiehlt es sich allerdings, den Dienst danach wieder vom Gerät zu löschen, wenn man ihn nicht anderweitig benötigt.
Zu viel sollte man übrigens nicht erwarten: Threads ist klar noch im Aufbau, die Funktionen sind noch sehr rudimentär. Hashtags oder eine Themensuche gibt es bisher noch nicht. Und auch die Zahl der deutschen Nutzer hält sich bislang – wenig überraschend noch in Grenzen.
Quelle: Caschys Blog