Duell der Tech-Milliardäre Möglicher Kampf zwischen Zuckerberg und Musk soll auf X übertragen werden

Elon Musk, Vorstandsvorsitzende von Tesla und SpaceX (l) und Mark Zuckerberg, Geschäftsführer von Facebook
Elon Musk, Vorstandsvorsitzende von Tesla und SpaceX (l.) und Mark Zuckerberg, Geschäftsführer von Facebook
© Susan Walsh/Francois Mori/AP / DPA
Die beiden Tech-Chefs Elon Musk und Mark Zuckerberg wollen gegeneinander kämpfen. Laut Musk soll der Kampf auf seiner Plattform X übertragen werden. Meta-Chef Zuckerberg stichelt zurück und schlägt seinen Konkurrenzdienst Threads als "verlässlicher" vor.

Der mögliche Kampf zwischen den Tech-Milliardären Elon Musk und Mark Zuckerberg soll nach Musks Angaben im Online-Netzwerk Twitter übertragen werden, das in "X" umbenannt wurde. Wie Musk am Montag auf X weiter mitteilte, sollen außerdem "alle Erlöse an wohltätige Organisationen für Veteranen gespendet werden". 

Meta-Chef und Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ließ sich die Steilvorlage nicht entgehen. "Sollten wir nicht eine verlässlichere Plattform nutzen, die tatsächlich Geld für wohltätige Zwecke sammeln kann?", fragte er auf der unternehmenseigenen Plattform Threads in Anspielung auf die zahlreichen Probleme seit Musks Übernahme von Twitter im vergangenen Jahr. Im Mai war ein Twitter-Livestream mit Musk, in dem Floridas republikanischer Gouverneur Ron DeSantis seine Präsidentschaftsambitionen verkündete, von technischen Problemen überschattet worden. Musk verwies im Gegenzug auf einen mehrstündigen Komplett-Ausfall der Meta-Dienste im Herbst 2021.

Mark Zuckerberg: Elon Musk drückt sich vor Kampf

Nach Darstellung Zuckerberg drückt sich Musk vor dem von ihm selbst angestoßenen Käfigkampf der Tech-Milliardäre. Als Musk ihn herausforderte, habe er den 26. August vorgeschlagen, schrieb Zuckerberg bei Threads in der Nacht zum Montag. "Aber er hat nicht bestätigt." Zuckerberg zeigte sich skeptisch, dass es zu dem Kampf kommen werde. "Ich bin schon heute bereit", versicherte er seinerseits.

Musk schrieb wenige Stunden später, bei ihm stehe am Montag eine Kernspintomographie am Nacken und oberen Rücken an. Eine Operation könne notwendig sein, bevor ein Kampf stattfinden könne. Er hatte schon im Juli gesagt, dass möglicherweise eine Titanplatte an seiner Wirbelsäule verstärkt werden müsse. Er habe sich eine Verletzung zugezogen als er die japanische Kampfsportart Sumo ausprobiert habe.

Die beiden Milliardäre pflegen seit Längerem eine Rivalität. Zu direkten Konkurrenten wurden sie, als Zuckerbergs Meta im Sommer mit der Plattform Threads einen direkten Konkurrenten zu Musks Kurzbotschaftendienst Twitter startete und sich binnen weniger Tage mehr als 100 Millionen Nutzer dafür registrierten.

Zuckerberg wohl im Vorteil

Musk hatte schließlich im Juni verkündet: "Ich bin bereit zu einem Cage Match, wenn er es ist". Zuckerberg antwortete auf Instagram: "Nenn' mir den Ort." Mit einem Cage Match ist ein Kampf mit verschiedenen Kampfsporttechniken und wenigen Regeln (Mixed Martial Arts, MMA) gemeint, der in einer Art Käfig ausgetragen wird.

Im Internet löste der virtuelle Hahnenkampf sofort zahlreiche Reaktionen und Voraussagen über den mutmaßlichen Ausgang einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen den Unternehmensbossen aus. Der 39-jährige Zuckerberg schälte sich dabei als klarer Favorit gegenüber dem 52-jährigen Musk heraus – der Facebook-Gründer betreibt seit einiger Zeit den Kampfsport Jiu-Jitsu und gewann nach eigenen Angaben bereits mehrere Medaillen.

Lange Fehde zwischen den Milliardären

Musk schrieb in der Nacht zum Sonntag, er stemme jetzt Gewichte zwischendurch auf der Arbeit, weil er keine Zeit zum Training habe. Zuckerberg schrieb vor wenigen Tagen in Metas Twitter-Alternative Threads, er habe jetzt ein Oktagon in seinem Garten – die Kämpfe bei Mixed Martial Arts werden in einem achteckigen Käfig ausgetragen.

Schlappe für Elon Musk: Posse um neues Twitter-Logo: Warum das leuchtende "X"  auf der Firmenzentrale schon wieder weg ist
Posse um neues Twitter-Logo: Warum das leuchtende "X" auf der Firmenzentrale schon wieder weg ist

Ein Datum für den möglichen Kampf steht weiter nicht fest. Als Austragungsort scheint sich aber Las Vegas herauskristallisiert zu haben.

Musk und Zuckerberg liefern sich schon seit Jahren über Onlinenetzwerke einen mehr oder weniger ernst gemeinten Fern-Streit. Sie vertreten in einer langen Reihe von Themen von Politik bis zu Künstlicher Intelligenz entgegengesetzte Ansichten.

Der umstrittene Geschäftsmann Musk hatte Twitter im vergangenen Jahr für umgerechnet rund 41 Milliarden Euro gekauft und seitdem massenhaft Angestellte entlassen, neue Gebühren eingeführt, die Moderation eingeschränkt und viele vormals wegen verbreiteter Desinformation und Verschwörungstheorien gesperrte Nutzer wieder zugelassen.

DPA · AFP
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