Ein neuer Trend beherrscht Social Media: Bei der "90s-Yearbook-Challenge" lassen Nutzer mithilfe Künstlicher Intelligenz Fotos von sich erzeugen, die aussehen wie Jahrbuchfotos aus den 1990ern. Auch zahlreiche Prominente machen mit – aber wo landen die Daten?
Kaum jemand, der in Sozialen Netzwerken wie Instagram oder TikTok unterwegs ist, kommt derzeit um den neuen Trend herum: Bei der "90s-Yearbook-Challenge" veröffentlichen Nutzer und Prominente Fotos von sich, auf denen sie im typischen Look der Neunziger-Jahrbücher zu sehen sind. Der Trick dabei: Die Fotos sind nicht echt, sondern mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt. Die App "Epik - AI Photo Editor" schafft es, die Nutzer mit original Outfits und Frisuren aus diesem Jahrzehnt auszustatten.
Prominente wie Daniela Katzenberger, Lena Gercke, Annie Carpendale oder Katja Burkard nahmen ihre Fans schon mit auf eine Zeitreise in die Neunziger Jahre, indem sie KI-Fotos auf ihren Social-Media-Profilen veröffentlicht haben. Wer die Challenge zu einer richtigen Herausforderung für seine Follower gemacht hat, ist Kai Pflaume: Er hat in einem Instagram-Beitrag echte Fotos von sich aus den 90ern mit den KI-generierten Bildern gemischt. Nun lässt er seine Fans raten, welche nicht original aus den 1990ern sind. Pflaume schreibt dazu: "Das ist die next Level 90‘s Yearbook Challenge. Ich habe hier echte Bilder von mir aus den 1990er Jahren und dann auch welche die von einer KI gesteuerten App erstellt wurden. Also ich bin gespannt, ob ihr echt und künstlich unterscheiden könnt?"
An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Instagram integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.
Was steckt hinter der KI-App?
Weil der Hype um die Fotos derzeit so groß ist, ist die Epik-App in die Top Charts der am häufigsten heruntergeladenen Apps im Appstore zu finden. Diese Fakten sollten User vor der Nutzung der KI-Anwendung kennen:
Die Firma hinter der Epik-App sitzt in Südkorea und heißt "Snow Corporations". Der Download der App ist zunächst kostenlos. Erst, wenn sich die Nutzer Jahrbuch-Fotos erstellen lassen möchten, müssen sie dafür Geld bezahlen. Die Express-Variante kostet 6,99 Euro und stellt innerhalb von zwei Stunden 60 Fotos bereit. Die Standard-Variante kostet 3,99 Euro und es dauert bis zu 24 Stunden, bis die Lieferung der Fotos erfolgt. Damit die künstliche Intelligenz mit Material gefüttert wird, womit das Tool die "gefälschten" 90er-Fotos generieren kann, müssen Nutzer 8 bis 12 eigene Porträtfotos hochladen – diese müssen in guter Qualität sein. Der Nutzer erhält eine Benachrichtigung, wenn das Tool das gewünschte Material fertig erstellt hat. Natürlich wird das alles erst umgesetzt, wenn der Nutzer die Datenschutzbestimmungen angenommen hat.
Bei dem ganzen Vorgang werden sensible Daten abgegriffen: Die hochgeladenen Fotos, sowie private Daten wie E-Mail-Adresse, Name, Adresse, Telefonnummer, Browser-Suchverlauf, Website-, Anwendungs-, und Werbeinteraktionen, Audio-Informationen und natürlich auch visuelle Informationen werden laut Entwicklerstudio für drei Jahre gespeichert. Darauf basierend wird ein Profil der Person erstellt mit Eigenschaften, psychologischen Trends, persönlichen Interessen, Verhalten und sogar eine Intelligenzeinschätzung. Nutzt der User die App nicht mehr, sollen die Daten wohl wieder gelöscht werden. Eine Garantie dafür gibt es allerdings nicht.