Gigantomanie zu einem guten Zweck: Der kalifornische Yacht-Designer Steve Kozloff zeigt mit der "G-Quest" ein Schiff, welches bei seiner Realisierung auf einen Schlag sämtliche Rekorde der privaten Schifffahrt brechen würde. Bei seinem Entwurf handelt es sich um eine 215 Meter lange Yacht – satte 35 Meter mehr, als die derzeit längste Yacht der Welt "Azzam" vorweisen kann.
Luxus und philanthropische Bemühungen
Doch Kozloff hatte bei seinem Entwurf nicht nur Luxus und Überfluss im Sinn, sondern – ganz bescheiden – das Wohl der gesamten Menschheit. Sagt er. Konkret heißt es bei der Vorstellung der "G-Quest": "Die Mission der 'G-Quest', einer 215-Meter-Yacht, ist es, ihrem Eigner zu ermöglichen, seine philanthropischen Bemühungen zu überwachen und gleichzeitig in Luxus auf See zu leben. Sie ist sowohl für humanitäre als auch für Forschungszwecke konzipiert."
Das vermeintlich edle Vorhaben soll die geplante Ausstattung der Yacht unterstreichen: Zwar sind drei Decks dem Wohlbefinden des Eigners und seiner 26 Gäste gewidmet, die restlichen 9 Decks aber seien voller Ausrüstung für Forschung und Medizin. So plant Kozloff den Einbau mehrerer Forschungsstationen, Labore für Experimente mit nachhaltigen Antrieben und Treibstoffen sowie die Unterbringung eines ganzen Krankenhauses mit 20 Betten und eine roboter-assistierte Chirurgie mit schneller Internetanbindung.
Die übrigen Daten lesen sich, als solle der Käufer am besten ganzjährig auf der Yacht leben – denn die Reichweite des Schiffes genügt, um große Teile der Welt abzudecken. Außerdem soll der Spaß trotz aller gemeinnützigen Absichten nicht zu kurz kommen: Die Yacht soll Raum für zwei Helikopter, ein Flugtaxi, zwei Wasserflugzeuge und mehrere Beiboote bieten. Für Entdeckungen unter Wasser soll die "G-Quest" außerdem ein U-Boot beherbergen.
Die teuerste Yacht der Welt – wenn sie jemand bestellt
An Bord sollen ein Solarium, mehrere Pools, ein 300-Quadratmeter-Apartment, ein Basketballplatz und eine Beach Bar für Abwechslung sorgen. Damit die "G-Quest" vor Anker nicht vollständig auf den Dauerbetrieb der Motoren angewiesen ist, soll sie Generatoren für Wellenenergie auslegen können, um so umweltschonender den Betrieb aufrechterhalten zu können.
Das Magazin "Robbreport" schreibt, dass Steve Kozloff von einem Preis von einer bis 1,2 Milliarden US-Dollar ausgehe. Damit würde sich das Schiff nicht nur den Platz als längste Yacht der Welt sichern, sondern wohl auch als teuerste. Derzeit sollen sich "Dilbar" (800 Millionen US-Dollar), "Eclipse" (700 Millionen US-Dollar) und "Azzam" (600 Millionen US-Dollar) das Treppchen teilen. Mit einem entscheidenden Unterschied: Die drei genannten Yachten gibt es – ob irgendwer jemals die "G-Quest" in Auftrag gibt, ist derzeit nicht absehbar.
Lesen Sie auch: