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T-14 Armata Panzer Schweizer Offizier warnt: Putins Superpanzer T-14 Armata allen westlichen Modellen weit überlegen

In zwei Jahren soll der T-14 ausgeliefert werden. Die ersten Panzer gehen an die 2. motorisierte Gardeschützendivision.
In zwei Jahren soll der T-14 ausgeliefert werden. Die ersten Panzer gehen an die 2. motorisierte Gardeschützendivision.
© Russ Militär
Die ersten 100 T-14 Panzer werden gebaut. 2020 sollen zwei Panzer-Bataillone mit ihnen ausgerüstet werden. Die Schweizer "OG Panzer" analysierte das Potenzial des T-14. Das Ergebnis ist erschreckend.

Der T-14 Armata gilt als stärkster und modernster Panzer der Welt. Vor drei Jahren wurde er auf der Parade zum 70. Jahrestag des Sieges der Roten Armee am 9. Mai 2015 in Moskau vorgestellt. Damals handelte es sich um eine kleine Zahl von handgefertigten Prototypen.

Von einigen Kommentatoren wurde der Kampfpanzer mit Schrecken beobachtet. Viele Stimmen im Westen amüsierten sich aber auch, weil eines der Vorserienmodelle bei der Generalprobe liegen blieb. Das Amüsement wirkte etwas befremdlich, weil man durchaus erkennen konnte, dass ein Bedienfehler die Panne verursacht hatte.

Teil der wieder aufgestellten Taman-Division

Danach wurde es im Westen ruhig um den neuen Panzer, in Russland selbst wurde allerdings regelmäßig über die Truppenerprobung der ersten 20 Vorserien-Exemplare berichtet. Echte Neuigkeiten wurden im Februar 2018 bekannt. Demnach hatte der Kreml bereits Ende 2017 einen Vertrag zur Lieferung des ersten Loses an Serienmodellen unterschrieben. Demnach sollen 2020 100 Kampfpanzer T-14 an die russischen Streitkräfte geliefert werden. Mit ihnen sollen zwei Panzerbataillone des 1. Gardepanzerregimentes der Taman-Division ausgerüstet werden, zugleich wird ein mechanisiertes Bataillon des Regiments mit schweren T-15 Schützenpanzern ausgestattet. T-14 und T-15 bauen auf der gleichen Plattform auf. 

T-14 Armata Panzer: Schweizer Offizier warnt: Putins Superpanzer T-14 Armata allen westlichen Modellen weit überlegen

Bei der Vorstellung 2015 besagten Gerüchte, dass der Hersteller Uralwagonsawod bis 2020 2300 Panzer an die russische Armee liefern sollte. Die Zahl war schon damals kaum glaubhaft, weil es keine entsprechenden Fertigungskapazitäten gibt. Selbst wenn die Erprobung im Eiltempo absolviert worden wäre, hätte Uralwagonsawod dann etwa 1000 Panzer im Jahr fertigen müsse. Auch nach 2020 soll die Kapazität bei zunächst 120 Panzern im Jahr liegen.

Sollten 2020 bereits 100 Kampfpanzer an die Truppe geliefert werden, schreitet die Entwicklung des Armata T-14 unabhängig von alten Gerüchten sehr schnell voran. In nur fünf Jahren wäre dann Russland von ersten Prototypen über die Felderprobung in der Serienproduktion angelangt.

Umfangreiche Analysen in der Schweiz

Hauptmann Stefan Bühler, von der Schweizer Interessengemeinschaft OG-Panzer (Offiziersgesellschaft der Panzertruppen) nimmt das Datum zum Anlass, den T-14 aus technischer Sicht zu beschreiben. Es ist die mit Abstand umfangreichste Abhandlung zum russischen Panzer in deutscher Sprache. Kurz zuvor erschien im "Schweizer Soldat" die deutschsprachige Übersetzung einer Analyse des russischen Panzeroffiziers und T-14-Kenners Sergej Suworow: "Die neue Generation: Der T-14 Armata". 

Bühlers Bericht merkt man an, dass ihn die Berichterstattung der westlichen Medien abstößt. Er schreibt: "Viele der publizierten Artikel waren – manchmal aufgrund fehlender technischer Fachkenntnisse der Autoren, in den meisten Fällen jedoch ganz offensichtlich aus politischen Motiven – überaus kritisch. Jede Panne, jeder noch so kleine vermeintliche Mangel im System wurde dazu benutzt, das technische Konzept als Ganzes zu kritisieren."

Der Turm ist der Schlüssel

Der Schweizer Bühler selbst kommt zu ganz anderen Schlüssen. Der T-14 besitzt zwei hervorstechende Merkmale. Zunächst einmal ist er eine Neuentwicklung auf der Höhe der Zeit, während westliche Panzer wie der Leopard II und der US-Panzer Abrams zwar immer wieder modernisiert wurden, es sich aber doch um Entwürfe aus den Siebzigerjahren handelt.

Und dann besitzt der T-14 einen voll automatisierten Gefechtsturm. Derartige Entwicklungen gibt es im Westen im Bereich von Schützenpanzern, aber eben nicht bei den veralteten schweren Kampfpanzern. 

In seiner Analyse würdigt Bühler die technischen Verbesserungen des T-14, etwa die Bewaffnung zur aktiven Raketenabwehr und das in der Höhe anpassbare Fahrwerk.

Das Hauptaugenmerk gilt aber dem automatisierten Turm. Er führt dazu, dass das Gewicht des Russen-Panzers weit niedriger ist, als das seiner westlichen Gegenspieler. Sergej Suworow geht von einem Gefechtsgewicht von nur 48 Tonnen aus, der Leopard 2 A6 wiegt etwas über 60 Tonnen. Bei gleicher Motorleistung ist der T-14 wesentlich schneller und agiler. 

Neben der Gewichtsersparnis mache sich die geringere Größe des Turms auch im Gefecht bemerkbar. "Die Erstschusstrefferwahrscheinlichkeit (ohne Berücksichtigung von Richtfehlern) mit dem Leopard 2A6 und dem modernsten verfügbaren Pfeilgeschoss DM63 auf den Turm eines T-14 (teilgedeckte Stellung) in einer Distanz von 3000 m beträgt ungefähr 25 Prozent - oder anders gesagt: Es wären statistisch gesehen vier Schüsse notwendig, um einen Treffer zu landen."

Besserer Schutz - stärkere Bewaffnung

Insgesamt bescheinigt Hauptmann Bühler dem T-14 Armata eine weitaus stärkere Schutzfähigkeit bei leistungsfähigerer Bewaffnung. Die russische Glattrohrkanone im Kaliber 125m soll fast 20 Prozent mehr Mündungsenergie bereitstellen als die Kanone des Leopard-2A6. Nur bei der angekündigten Bestückung des T-14 mit einer Kanone vom Kaliber 152m sind beide Experten skeptisch. Vom größeren Kaliber könnten nur noch 30 Schuss Munition – statt 45 Schuss – mitgeführt werden. Die nachträgliche Bewaffnung des Kampfpanzers mit zusätzlichen 30 Millimeter Maschinenkanonen, so wie sie von Computeranimationen gezeigt werden, hält der Schweizer Experte für möglich. Vermutlich auch, weil der russische Unterstützungspanzer vom Typ Terminator diese Bewaffnung für Kämpfe im städtischen Raum bekam.

Keine Revolution

Anders als viele Kommentatoren sieht der Schweizer Offizier den T-14 allerdings nicht als Revolution im Panzerbau. Er betrachtet den T-14 als pragmatische Lösung und beschreibt den russischen Weg in der Rüstung so: "Lieber eine 80 Prozent Lösung zur Zeit, welche anschließend aufgrund der Erfahrungen aus Erprobung und Einsatz optimiert wird, als ein 100 Prozent Papiertiger (bzw. Computersimulationstiger), der dann trotzdem bei der praktischen Erprobung noch mit unzähligen Kinderkrankheiten zu kämpfen hat. Die Armata-Familie illustriert den russischen Ansatz ganz gut – während das deutsche Puma-Projekt stellvertretend für das westliche Dilemma steht." 

Dem Westen bescheinigt Bühler im Panzerbau deutlich hinterher zu liegen. Er schätzt, dass ein erster Prototyp eines westlichen Gegenstücks zum T-14 in frühestens in drei bis fünf Jahren – also 2021 bis 2023 - vorgestellt wird. Bis zur Serienproduktion würden weitere Jahre vergehen, sodass sich ein Zeitrahmen der Auslieferung von deutlich nach 2025 ergibt, der durchaus bis an 2030 heranreichen kann. Dann hätten die Russen bereits mehrere Jahre Erfahrung mit einem Panzer dieser Generation gesammelt. 

Die Dokumente

"Die neue Generation: Der T-14 Armata" 

 "Der T-14 Armata aus technischer Sicht"

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