Lange wurden sie angekündigt, nun wurden die ersten "Terminator"-Unterstützungspanzer und T-90M Proryv-3 -Kampfpanzer an die russische Armee ausgeliefert. Der T-90M Proryv-3 ist eine umfassend modernisierte Version eines Panzers, der noch aus dem Kalten Krieg stammt. So wie auch die Bundeswehr den alten Leopard II aufmöbelt. Der Proryv-3 wird mit Technik aus dem Superpanzer T-14 modernisiert und bietet viel Kampfkraft für schmales Geld (Lesen Sie hierzu: "T-90M Proryv-3 - billig, erprobt und tödlich"). Der teure T-14 Armata wird dagegen nur in kleinen Gruppen gebaut.
Beim Terminator handelt es sich um eine eigenständige Entwicklung Russlands, für die es im Westen kein Pendant gibt. Als Fahrgestell dient die Wanne des T-90, allerdings wird ein Turm ohne die klassische Hauptwaffe eines Kampfpanzers, die langrohrige Kanone ausgerüstet. Statt der einen Kanone besitzt der Terminator ein ganzes Bündel an Waffen. Man könnte ihn als Schützenpanzer auf Steroiden bezeichnen. Dazu kommt, dass der Waffenturm an den Roboter der Terminator-Filme erinnert. Ein früheres Modell verwandte die Wanne des T-72. Die "alten" Fakrgestelle machen den Panzer billig, Russland besitzt große Mengen eingelagerter alter Panzer.

Das Ganze nennt sich Unterstützungspanzer oder BMPT. Wozu bauen die Russen so etwas? Der Terminator besitzt eine ungeheure Feuerkraft. Er ist mit vier 9M120 Ataka Raketenwerfern zur Bekämpfung von Kampfpanzern, zwei 30 mm 2A42 Maschinenkanonen, und einem einzelnen koaxialen 7,62 mm PKTM-Maschinengewehr bewaffnet. Das Panzerabwehrraketensystem kann Ziele in einer Entfernung von bis zu sechs Kilometern erreichen. Typisch für den russischen Panzerbau ist die hohe Beweglichkeit der T-90-Wanne, die zudem mit einem leistungsfähigeren Motor ausgerüstet wurde. Der Terminator kann Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h erreichen.
Kampf um die Städte
Er soll Panzer und Infanterie in städtischen Gebieten begleiten. Und wurde auf der Grundlage von Gefechtserfahrungen aus dem sowjetisch-afghanischen Krieg, dem ersten Tschetschenienkrieg und den Kämpfen in Syrien entwickelt. Im urbanen Gelände können klassische Panzer häufig wegen der Enge nicht einmal den Turm drehen. Sie können die Infanterie nicht schützen, sobald der Gegner die Gefechte in eng bebaute Zonen verlagert. Der Terminator besitzt kein hinderliches Rohr. Dreh- und Feuergeschwindigkeit des Turms sind weit größer als bei einem Kampfpanzer.
Mit seinem Waffenmix kann der Terminator eine ganze Wolke von Geschossen entfesseln, und so feindliche Gruppen bekämpfen und auf einem großen Gebiet wirksam niederhalten. Kampfpanzer werden vorrangig für das Gefecht gegen andere Kampfpanzer entwickelt. Im Kampf gegen Aufständische ohne eigene Panzerwaffe ist ein Fahrzeug wie der Terminator viel wirksamer. Assads Truppen setzten uralte Flakpanzer vom Typ ZSU-23-4 Shilka im Bodenkampf ein, weil ihre Maschinenkanonen wirksamer sind, als die Einzelschüsse eines Kampfpanzers
Das russische Staatsfernsehen zeigte im Dezember die neueste Version der Fahrzeuge bei der Erprobung im Ural. "Die Einzigartigkeit dieses Fahrzeugs ist seine Fähigkeit, mit allen Waffensystemen drei Ziele gleichzeitig zu verfolgen", sagte Oberst Andrej Sigarew, der stellvertretende Kommandeur der 90. Panzerdivision.
Die 1. Gardepanzerarmee
Die erste Lieferung nach der Erprobung erfolgte nun an die 1. Gardepanzerarmee im westlichen Militärbezirk. Die 1. Gardepanzerarmee wurde vor einigen Jahren neu aufgestellt und trägt den Namen einer ruhmreichen Formation des Zweiten Weltkrieges. Ihre Einheiten werden bevorzugt mit dem neuesten Gerät ausgerüstet, sie erhalten den T-14 Panzer und weitere Fahrzeuge, die auf der Armata-Plattform basieren. Zu ihr gehört unter anderem die Tamanskaja-Panzergrenadierdivision (Lesen Sie hierzu: "Putins gefürchteter T-14 Armata Panzer kommt zur Truppe").
Die 1. Gardepanzerarmee hat im Westen große Besorgnis ausgelöst. Sie ist als Angriffsformation konzipiert. "Der Hammer, der jede Verteidigung zerschlägt", formulierte die russische Presse (Lesen Sie: "Die 1. Garde Panzer Armee"). Die Ausrüstung mit dem Terminator bestätigt eine weitere Befürchtung westlicher Experten. Die Panzerdoktrin des Kalten Krieges sah vor, im offenen Gelände zu operieren, um dort schnelle Bewegungsschlachten auszutragen. Waffen wie der Terminator zeigen, dass die russische Armee gelernt hat, dass die Kriege sich immer mehr ins urbane Gelände verlagern.
Es ist zu erwarten, dass der Terminator ein Exportschlager wird. Russischen Berichten zufolge gibt es außerdem Pläne, den waffenstarrenden Turm auf einen Radpanzer aufzubauen. Das würde die Beweglichkeit und Einsatzfähigkeit weiter steigern.
Quelle: Tzvezda
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