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Neues Jahr, neue Smartphones – doch welches Modell ist das richtige, wenn eine Neuanschaffung ansteht? Eine Frage, die so pauschal nicht zu beantworten ist, denn welches Smartphone Sie glücklich macht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die einen bevorzugen ein riesiges Display, die anderen möchten ihr Smartphone am liebsten mit nur einer Hand bedienen. Wieder andere nutzen den Taschencomputer nur für WhatsApp und der nächste filmt und schneidet Videos mit dem Handy. Welches Smartphone zu Ihnen passt, entscheidet also:
- Ihre persönliche Nutzung,
- die abgestimmt auf die Leistung
- und den Preis des Smartphones ist, den Sie bezahlen wollen
1. Welches Smartphone passt zu mir? Die WhatsApper
Ja, jeder Käufer will möglichst viel Leistung fürs Geld. Allerdings geht die Schere zwischen Preis und Leistung gerade bei den neuesten Premiumgeräten häufig weit auseinander, wenn die angebotene Leistung überhaupt nicht abgerufen wird. So kann auch ein Oberklasse-Smartphone ein gutes Preisleistungsverhältnis bieten, wenn der Käufer damit professionelle Videos dreht und über mehrere Jahre zuverlässig viel Leistung braucht. WhatsApper und Mail-Checker machen das in der Regel aber nicht.
Einsteigersmartphone um 200 Euro
Wer chattet, surft und Mails checkt, braucht nicht viel von einem Smartphone erwarten. Wichtig ist nur ein vernünftiges Display, damit die Inhalte nicht matschig oder verpixelt angezeigt werden. Mehr als 200 Euro wollen Sie für ein solches Smartphone nicht ausgeben. Ein solides Einstiegsmodell ist das Samsung Galaxy A22. Die Auflösung von 1600 x 720 Pixeln bei deiner Diagonalen von 6,6 Zoll (16,8 Zentimeter) reicht locker für WhatsApp & Co. Die verbaute Triple-Kamera genügt für Urlaubsschnappschüsse, dürfte aber bei schlechten Lichtverhältnissen Probleme bekommen.
Alternativ bietet sich ein Xiaomi Mi 10T Lite an. Das Smartphone kam bereits 2020 auf den Markt und bietet eine Besonderheit, die einige Interessenten aufhorchen lassen dürfte: 5G-Empfang. Leider spendierte Xiaomi seinem Mi 10 T Lite aber noch kein OLED-Display. Wer das dem 5G-Empfang vorzieht, ist mit einem Redmi Note 10 Pro besser beraten.
Überraschend viel Leistung: Smartphones um 300 Euro
Schon für weniger als 300 Euro gibt es Smartphones, die Sie neben Chats und Surfen für einfache Spiele nutzen können. Natürlich haben die meisten Modelle in dieser Preiskategorie vernünftige Kameras. Die eignen sich aber eher für Fotos bei gutem Licht.
Mit Dunkelheit haben Smartphone-Kameras unter 300 Euro hingegen häufig Probleme. Außerdem wird dieses Preissegment eher von China-Hersteller wie Xiaomi, Oppo & Co bedient. Deshalb müssen Sie sich in diesem Fall mit sogenannter Bloatware abfinden. Das ist meist unnütze Werbesoftware, die entfernt werden will – nervig.
Ein potenter Vertreter der Smartphones unter 300 Euro ist das Poco F3. Besonders macht es vor allem sein 120 Hertz Display und der Qualcomm Snapdragon 870 Prozessor. Beide Komponenten machen vor allem Zocker glücklich, die am Handy "Fortnite" oder "Call of Duty" spielen wollen. Das Problem: Weil sich das F3 großer Beliebtheit erfreut, ist es nur noch selten unter 300 Euro zu haben.
Als Alternative bietet sich das Motorola Edge 20 an. Sein Snapdragon-778G-Prozessor ist leider etwas leistungsschwächer als der Chip im F3. Dafür bietet es ein 144 Hz flottes OLED-Display mit einer Auflösung von 2400 x 1080 Pixeln bei 6,7 Zoll. Dem Prozessor assistieren 8 GB Arbeitsspeicher bei seiner Arbeit. Der interne Speicher bemisst 128 GB. Besonders macht das Edge 20 seine Triple-Kamera auf der Rückseite, dessen Hauptsensor mit 108 Megapixeln auflöst.
Welches Smartphone passt zu mir? Um die 500 Euro
Die meisten Smartphone-Interessenten sind gewillt, bis zu 500 Euro für ein Neugerät hinzublättern. Je nach Hersteller gibt es dafür schon Handys, die es mit der Oberklasse in Teilen aufnehmen können.
In Apples iPhone SE 2022 etwa werkelt mit dem A15 Bionic Chip der Prozessor, der im iPhone 13 Pro Max verbaut ist. Mehr rohe Leistung geht nicht um die 500 Euro. Bei Android lohnt ein Blick auf die Vorgänger-Generation, namentlich das Samsung Galaxy S22 das aktuell (Februar 2023) um die 600 Euro kostet. Ebenfalls erwähnenswert ist das Google Pixel 6, das es inzwischen unter 500 Euro zu kaufen gibt.
Beide Smartphones bieten eine exzellente Fotoqualität auch bei wenig Licht und noch genug Leistung für die nächsten drei Jahre. Das iPhone SE 2022 dürfte wenigstens bis 2026 mit Updates versorgt werden.
Apple-Sparfüchse: Die Gekniffenen
Naturgemäß gehören iPhones zu den leistungsstärksten Smartphones auf dem Markt, weil Apple als einer von wenigen Herstellern Soft- und Hardware selbst entwickelt und deshalb beides besser aufeinander abstimmen kann. Günstiger macht das die Smartphones mitnichten. Die meisten Apple-Nutzer zahlen viel Geld für Leistung, die sie eigentlich nicht brauchen.
Ein Beispiel: Der Sprung von iPhone 12 zu 13 liegt vor allem in der Kamera und im besseren Prozessor begraben. Die Kamera etwa bietet beim iPhone 13 einen Kinomodus, der Fokusverlagerung mit Bokeh-Effekt beim Filmen ermöglicht. Außerdem sind die verbauten Sensoren beim iPhone 13 etwas schneller, was bessere Fotos bei wenig Licht ermöglicht.
Noch geringer ist gar der Sprung vom iPhone 13 zu 14. Hier arbeiten die gleichen Prozessoren in den Smartphones. Und wieder schraubte Apple hauptsächlich an der Kamera, spendierte dem iPhone 14 etwa einen etwas lichtempfindlicheren Sensor und den Actionmodus. Dazu gibt es dann noch eine automatische Unfallerkennung.
Wer wenig bis gar nicht mit dem iPhone filmt, braucht weder Action- noch Kinomodus. Warum also dafür bezahlen? Apple-Sparfüchse greifen deshalb häufig zu Vor- und Vorvorgängergeneration. Hier ist Obacht geboten, denn Apple verrät nicht, wie lange seine iPhones Updates bekommen. In der Regel sind es bis zu fünf Jahre nach dem Release. Für Käufer der Vorgängergenerationen bietet sich die Google-Suche nach Refurbished-Modellen an. Das sind Ausstellungsstücke oder Rückläufer, die auf ihre Funktion getestet werden und dann wieder in Verkauf gehen.
Ob die Vorgängergenerationen lohnen, bemisst sich nach deren Nutzungsdauer. Der günstigste Weg in die Apple-Welt bleibt aber meist das aktuellste iPhone SE. Die 2022er-Version gibt es ab 520 Euro in der kleinsten Speichervariante.
2. Die Nachhaltigen
Smartphone-Käufer:innen, die einen besonders hohen Wert auf Nachhaltigkeit legen, sind ähnlich gekniffen wie Apple-Sparfüchse. Die Realität ist leider, dass kein Smartphone komplett fair nur aus recycelten Materialien produziert werden kann. Fairphones kommen dem am nächsten, sind aber leider nicht besonders günstig. Das Fairphone 4 etwa kostet aktuell in der kleinsten Speichervariante 580 Euro ohne Vertrag.
Immerhin ist es besonders langlebig, weil Fairphone-Nutzer ohne große Mühe einzelne Komponenten wie Akku oder Kamera austauschen können. So muss nicht alle drei bis vier Jahre ein neues Smartphone her, wenn einzelne Teile den Dienst versagen. Leider erfreuen sich Fairphones eben deshalb auch großer Beliebtheit und sind häufig vergriffen. Ein Hersteller, der mit einem ähnlich Baukasten-System arbeitet, ist das Berliner Startup "Shiftphone". Laut Hersteller ist das Shiftphone "das modularste Smartphone der Welt".
3. Fotograf:innen und Social-Media-Junkies
Wenn Instagram & Co. den Mittelpunkt Ihres digitalen Lebens darstellen, sollte Ihnen die Fotoqualität des Smartphones besonders wichtig sein. Nun überschlagen sich die meisten Hersteller mit Drei- und Vierfach-Kameras auf der Rückseite ihrer Geräte und diese Kameras übertrumpfen sich dann wiederum mit schwindelerregenden Megapixel-Angaben.
Das ist bei Smartphone-Kameras aber nur die halbe Wahrheit der Fotoqualität, denn mindestens genauso entscheidend für die Bildqualität eines Fotos ist die softwareseitige Nachbearbeitung des Bildes. Und die braucht manchmal ordentlich Prozessorleistung. Entsprechend greifen Fotograf:innen häufig etwas tiefer in die Tasche als normale Nutzer.
In der Kategorie um die 1000 Euro stehen iPhone-Fotografen vor der Wahl zwischen iPhone 13 , iPhone 13 Mini. iPhone 14 und 14 Plus. Einziger Unterschied zwischen den Modellen der jeweiligen Generation ist die Größe des Displays. Wer das Smartphone mit nur einer Hand bedienen will, greift zur Mini-Version. Was die Fotoqualität betrifft, übertrumpft die 14. Generation das iPhone 13. Vor allem bei wenig Licht kommt der Unterschied zum Tragen.
Allerdings sind die iPhones der 14. Generation so teuer, dass das iPhone 13 Pro interessant werden könnte, wenn Sie es zum gleichen Preis ergattern können. Das 13 Pro bietet im Vergleich zu den normalen Versionen eine Telelinse und eine etwas bessere Fotoqualität.
Fotograf:innen die keine Kompromisse eingehen wollen, greifen hingegen zum iPhone 14 Pro, weil Apple seinen neuesten Pro-Versionen eine deutlich bessere Hauptkamera spendiert. Sie löst mit 48 Megapixeln auf. Bei allen anderen iPhones arbeitet noch der 12-MP-Hauptsensor. Android-Fotograf:innen setzen hingegen auf das neue Samsung Galaxy S23 Ultra.
Preistipps in dieser Kategorie sind natürlich Android-Smartphones. Nennenswert ist das Google Pixel 6 Pro, das im Oktober 2021 auf den Markt kam und ebenfalls mit einer exzellenten Fotoqualität und Telelinse glänzt. Dazu knipsen die Smartphones der Samsung-Galaxy-S22-Serie ebenfalls sehr gute Bilder.
4. Die Zocker:innen
Mobile Spiele werden immer beliebter und entsprechend entwickelte sich über die letzten Jahre ein Markt für Smartphone-Zocker:innen. Generell muss festgehalten werden, das Gamer:innen auf jeden Fall einen potenten Prozessor und wenigstens ein 120-Hertz-Display wollen. Video- und Fotoqualität sind eher zweitrangig.
Wer am iPhone daddeln will, muss dafür tief in die Tasche greifen: Nur die Top-Versionen des Apple-Smartphones arbeiten mit einer Bildwiederholrate von 120 Hertz. Unter 1000 Euro kommen Gamer:innen mit dem iPhone 12 Pro, 13 Pro oder 14 Pro auf ihre Kosten.
Preistipp für Gamer ist das Poco F3 mit Snapdragon-870-Prozessor und 120 Hertz Bildwiederholrate. Alternativ bietet sich auch das Xiaomi Black Shark 4 an, dessen Display bei gleichem Prozessor gar mit 144 Hertz Bildwiederholrate arbeitet. Edelgamer:innen greifen zum Asus ROG 5s.
Das kostet zwar fast viel wie ein iPhone 13 Pro ohne mehr Leistung zu bieten, aber immerhin hat das Smartphone ebenfalls ein Display mit 144 Hertz Bildwiederholrate. Ansonsten ergeben auch Top-Geräte von Samsung als Gaming-Smartphone Sinn, beispielsweise das Galaxy S22 oder die aktuellen Galaxy-Smartphones der 23er-Serie.
5. Die Videograf:innen
Wenn Sie Ihr Smartphone zu großen Teilen zum Filmen benutzen, führt kein Weg an einem iPhone 14 Pro oder Pro Max vorbei – und das in wenigstens in der 256 Gigabyte-Variante. Warum? Nur die unterstützt 4K-Aufnahmen bei 30 Bildern in der Sekunde im ProRes-Codec. Die 128-Gigabyte-Variante unterstützt nur ProRes-Codec bei 30 Bildern in der Sekunde und Full-HD-Auflösung.
Gerade in der Nachbearbeitung mit Final Cut empfiehlt sich Apples hauseigener ProREs-Codec, etwa um professionelles Color-Grading vorzunehmen. Warum Apple die Beschränkung vornimmt, ist nicht überliefert. Möglich, dass ProRes-Videomaterial einfach sehr viel Speicher frisst und der Hersteller 4K bei 30 Bildern in der Sekunde deshalb erst ab 256 Gigabyte für sinnvoll hält.
Schade: Den neuen Kinomodus können Videograf:innen nicht in Verbindung mit ProRes benutzen. Der ermöglicht eine Fokusverlagerung mit Bokeh-Effekt beim Filmen und das sogar in der Nachbearbeitung auf dem iPhone! Außerdem bieten die iPhones der 14. Generation einen Actionmodus. Eingeschaltet sorgt der dafür, dass Videos aus dem Laufen heraus gefilmt, nicht verwackeln. Wer auf ProRes verzichten kann, aber den Kino oder Actionmodus nutzen will, sollte zum iPhone 14 oder 14 Plus greifen.
Einen vergleichbaren Modus lassen Android-Smartphones leider vermissen. Trotzdem gibt es auch hier Smartphones, die exzellente Videos aufnehmen. Wie für Android-Fotograf:innen eignen sich Google Pixel Pro 6 sowie die Galaxy-Smartphones der 22er- und 23er-Serie exzellent für Videograf:innen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde erstmals im August 2022 veröffentlicht.
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