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Windows-Notebook Luxus-Leder-Laptop HP Dragonfly Folio G3 im Test: Das muss man sich leisten wollen

HP Dragonfly Folio G3 Vorderseite Aufmacher
Das HP Dragonfly Folio G3 fällt auf: Nicht nur wählte HP ein ungewöhnliches Design, sondern entschied sich auch für das seltene Seitenverhältnis 3:2.
© Christian Hensen / stern.de
Ein Business-Notebook wie es im Buche steht: Leicht, kompakt, schnell und mit Fake-Leder-Hülle. Auf den ersten Blick macht das HP Dragonfly Folio G3 einen tollen Eindruck. Auf den Zweiten auch?

Wer über 3.000 Euro für einen kompakten Windows-Laptop aufruft, sollte schon einiges zu bieten haben. Auf dem Papier steht das HP Dragonfly Folio G3 gar nicht schlecht da: Intel-CPU der neuesten Generation, große Festplatte, viel Arbeitsspeicher und eine relativ schnelle, integrierte Grafikkarte. Doch der Test zeigt: Die Optik des wandelbaren Laptops muss einem schon sehr wichtig sein, wenn man die offensichtlichen Alternativen dafür links liegen lässt.

Bei dem HP Dragonfly Folio G3 handelt es sich ganz klar um ein Business-Gerät. Das zeigt schon die Hardware. Bei CPU und GPU entschied sich HP für mobile Chips. Im Testgerät arbeitet ein Intel Core i7 der zwölften Generation, Modell 1255U. Die Darstellung übernimmt Intels integrierte Grafikkarte Iris Xe. An Bord sind 32 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine SSD mit einem Terabyte Speicher. Vorab: Für die Arbeit reicht das auf jeden Fall.

Display und Design sind top

Spannend wird es beim Display, denn HP geht mit dem Dragonfly Folio G3 einen ungewöhnlichen Weg. Das Seitenverhältnis des 13,5 Zoll großen Bildschirms beträgt unübliche 3:2, die Auflösung 1920 mal 1280 Pixel. Die Helligkeit gibt HP mit bis zu 1000 Nits an, vorausgesetzt man investiert mehr Geld beim Kauf. Das Display ist ab Werk entspiegelt, also matt. Es unterstützt Touch-Eingaben und arbeitet mit einem Stift zusammen, der im Lieferumfang enthalten ist. Braucht man den Stift nicht, lässt er sich per Magnet an der Seite festklemmen.

Das Gerät lässt sich in verschiedenen Modi nutzen, was an der besonderer Bauart liegt. Klappt man es auf, ist es zunächst ein herkömmlicher Laptop. Mittig lässt sich der Bildschirm an der Knickfalte lösen. Dann kann man es entweder vor die Tastatur setzen, was Eingaben mit dem Stift erleichtert oder für die Wiedergabe von Medien praktisch ist, oder man kann das Display umgedreht auf die Tastatur legen, wodurch es ein (dickes) Tablet wird.

HP Dragonfly Folio G3 Tablet
Optional lässt sich das Display des HP Dragonfly Folio G3 vor die Tastatur holen. Es unterstützt Toucheingaben und einen Stift.
© Christian Hensen / stern.de

Die gesamte Mechanik fühlt sich sehr wertig an und erweckt nicht den Eindruck, als würde es nach dreimaliger Nutzung auseinander fallen. Das Ledercover ist nach Angaben von HP aus Kunstleder, wodurch sich die typische Bildung von Patina in Grenzen halten sollte. Fraglich ist dennoch, wie lange es frei von Abnutzung bleibt. Bei Microsofts Surface Laptop dachte man auch erst, das Alcantara sei eine tolle Idee, bis die ersten Geräte wirklich im Einsatz waren. Inzwischen sind Bilder, die heftigste Abnutzung zeigen, häufig zu finden.

Der Displayrand ist gut sichtbar, was besonders im oberen Bereich daran liegt, dass HP sich für eine qualitativ hochwertige Webcam entschieden hat. Diese arbeitet mit 8 Megapixeln und macht wirklich ein scharfes Bild. In Calls, an denen Besitzer eines solches Laptops häufiger sitzen dürften, ist das ein großer Vorteil. Gleiches gilt für die wirklich guten Mikrofone und die Lautsprecher von Bang & Olufsen, die sich bei der Arbeit bezahlt machen.

Das Konzept des 1,4 Kilogramm schweren Laptops zielt augenscheinlich vor allem auf den mobilen Einsatz ab. Das zeigt sich an verschiedenen Stellen. Zum Beispiel an der Möglichkeit, eine SIM-Karte einzuschieben und über 5G-Mobilfunk ins Netz zu gehen. Was Trackpad und Tastatur angeht, konnte beides im Test voll überzeugen. 

Leistungsdefizite bei Grafikanwendungen

Die Leistung des Geräts reicht vollkommen, um den Büroalltag ohne Hürden zu bewältigen. Im PC Mark schaffte es das Gerät auf 4880 Punkte, was einem herkömmlichen Business-Laptop mit sehr gutem Prozessor entspricht und das Gerät am oberen Ende seiner Liga platziert.

Für Spiele ist das Gerät eher nicht geeignet, was auch der 3D-Mark-Score von 1488 Punkten (Time Spy) zeigt. Obwohl die Xe zu den schnellsten integrierten Grafiklösungen von Intel zählt, darf man in anspruchsvollen Games nicht mit Top-Leistung bei hoher Auflösung und/oder maximalen Details rechnen. Dreht man die Einstellungen runter, ist eine flüssige Darstellung aber immerhin möglich. Mit einer weiteren Einschränkung: Das Display unterstützt lediglich 60 Hertz, was für Gamer keine gute Nachricht ist.

Sehr gut sind hingegen die Akkuleistung und die Geräuschemissionen. Bei normalen Büroanwendungen brachte es das Gerät im Test mit automatischer Helligkeitsregelung auf etwa 10 Stunden, was also einem langen Arbeitstag entspricht. Wie üblich, schrumpft diese Laufzeit beim Starten von Spielen oder aufwändigeren Anwendungen auf wenige Stunden zusammen. Zum Abkühlen hat das HP Dragonfly Folio G3 zwei Lüfter, aber selbst wenn sie laufen, wie es bei Leistungstests der Fall ist, stören sie kaum. Im Alltag springen sie selten an.

Das Gerät kommt außerdem relativ schnell wieder zu Kräften, mit dem passenden Ladegerät ging es in unter zwei Stunden von 0 auf 100. Aber: Schließt man ein Ladegerät eines Drittherstellers an, nervt HP sofort mit einer Meldung, dass man doch bitte ein hauseigenes Produkt nutzen solle. Sowas muss nicht sein, zumal das Ladegerät im Test qualitativ sogar besser war, als das im HP-Karton.

Der Fokus auf den mobilen Einsatz rächt sich an einer Stelle ganz gewaltig: Ausgerechnet bei der Anschlussvielfalt hat sich HP bei Apple orientiert: Nur zwei USB-C-Schnittstellen und ein Anschluss für Kopfhörer sind schlicht zu wenig, da man so in vielen Szenarien um ein Dock nicht herumkommt. Ebenfalls störend fiel im Test die Position der Anschlüsse auf: Da HP auf beiden Seiten sehr lange Luftauslässe positioniert hat, befinden sich die USB-C-Anschlüsse mittig an der linken Gehäuseseite. Das macht es schwerer, einen aufgeräumten Schreibtisch zu gestalten, da ein längeres Kabel benötigt wird.

HP Dragonfly Folio G3 Anschlüsse
Das HP Dragonfly Folio G3 bietet leider nur sehr wenige Anschlüsse. Mehr als zwei USB-C-Buchsen und einen Eingang für Kopfhörer gibt es nicht.
© Christian Hensen / stern.de

Für Kenner und Experten sei noch erwähnt, dass das HP Dragonfly Folio G3 recht wartungsfreundlich ist. Mit wenigen Schrauben gelangt man an das Innere des Laptops. Wirklich viel bringt das aber nicht: Die SSD ist austauschbar, der Arbeitsspeicher ist fest verlötet. HP weist darauf hin, dass der Akku nicht getauscht werden kann. Das ist sehr schade und eine technisch sinnvolle Erklärung gibt es dafür eigentlich nicht.

Was die Software betrifft, kommt das HP Dragonfly Folio G3 mit Windows 11 Pro und viel vorinstallierter Software. Beispielsweise die – sogar per Sticker auf dem Gerät angepreiste – "HP Wolf Security Suite". Zu Beginn der Testphase meldete diese sich besonders oft, beispielsweise um über irgendwelche Updates zu informieren. Das muss man wollen, im Test störte es.

HP Dragonfly Folio G3 im Test: Das Fazit

Das HP Dragonfly Folio G3 ist schnell, mobil, leicht und leise. Alles, was ein mobiler Rechner braucht. Für den Einsatz als Business-Laptop ist es bestens geeignet, zumal die Webcam außergewöhnliche Ergebnisse abliefert und die Lautsprecher von hoher Qualität sind. 

Das Design ist einzigartig, der Kunstlederumschlag macht einen hochwertigen Eindruck und ergibt technisch Sinn, da er das Display so vielseitig macht.

HP Dragonfly Folio G3 Rückseite
Das Display des HP Dragonfly Folio G3 ist in Leder gefasst. Das sieht als neues Gerät sehr schick aus. Ob das so bleibt, wird die Zeit zeigen.
© Christian Hensen / stern.de

Die geringe Anzahl nutzbarer und irgendwie deplatzierter Anschlüsse und das Software-Genörgel fielen im Test störend auf. Im mobilen Einsatz, dort, wo sich das HP Dragonfly Folio G3 am wohlsten fühlt, hat es allerdings wirklich viel zu bieten. Der SIM-Slot und die Unterstützung von 5G ist ein willkommener Bonus.

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Aber: Das Design hat einen sehr hohen Preis, da gibt es nichts zu beschönigen. Das Testgerät kostet rund 3400 Euro, was wirklich sehr viel Geld für ein 13,5-Zoll-Business-Notebook mit diesen Komponenten ist. Schraubt man die Ausstattung auf das Minimum runter, kostet das Gerät beim Hersteller noch immer 3000 Euro.

Zum Vergleich:  Ein vergleichbares Elitebook X360 von HP beginnt preislich laut Idealo bei 1300 Euro, Lenovo liegt mit dem Thinkpad X13 nur leicht darüber. Möchte man wirklich über 3000 Euro in die Hand nehmen, gibt es leistungsstärkere Geräte wie das Asus ROG Flow Z13 in Vollausstattung oder Microsofts Surface Laptop Studio (hier im Test). Auch ein Blick zu Apple lohnt sich: Das Macbook Pro mit M2 Pro liegt knapp unter 3000 Euro (hier im Test).

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