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Von der Wildnis bis ins Bett Polar Grit X im Test: Das taugt die Outdoor-Fitnessuhr im Alltag

Die Polar Grit X ist für Outdoor-Sport entwickelt worden
Die Polar Grit X ist für Outdoor-Sport entwickelt worden
© Malte Mansholt / stern.de
Eine Sportuhr für Outdoor-Sportler. Das ist die Grit X von Polar. Doch unser Test zeigt: Auch wer nur in der Stadt Sport treibt, sollte einen Blick riskieren.  

Es ist eine spitze Zielgruppe, wenn auch eine wachsende: Mit der Grit X richtete sich Sportuhren-Hersteller Polar das erste Mal an Outdoor-Sportler, von Wanderern, über Trailrunner bis zu Mountainbikern. Dafür hat man sich eine ganze Reihe smarter Features überlegt. Ich gehöre leider zu keiner der Gruppen. Und konnte der Grit X im normalen Alltag trotzdem jede Menge abgewinnen.

Mangels Bergen und ohne stundenlange Dauerläufe ließ sich die Grit X in einer normalen Arbeitsphase in Hamburg nicht für die eigentlichen Hauptzweck als Outdoor-Tool testen. Doch mit Ausnahme der allerhärtesten Outdoor-Athleten dürften ohnehin die meisten Käufer der Grit die Uhr hauptsächlich im Alltag tragen. Und auch dort hat sie tatsächlich jede Menge zu bieten.

Potente Sportuhr

Denn natürlich kann die Grit X nicht nur die Hardcore-Varianten der Sportarten messen, sondern auch ihre Alltagsvarianten. Beim Laufen, Radfahren und Spaziergehen trackt die Uhr auf dem Kiesweg um die Alster genauso mit wie beim Trailrunning in den Bergen. Auch Schwimmen, HIIT oder Krafttraining beherrscht sie. 13 Sportprofile sind vorinstalliert, bis zu 20 lassen sich gleichzeitig auf der Uhr speichern. Wer noch weitere braucht, muss aussortieren.

Das Tracking funktioniert sehr gut. Im Vergleich mit der als sehr präzise geltenden Apple Watch wird der Puls quasi identisch gemessen, beim Energieverbrauch zeigt die Apple Watch minimal weniger an als die Grit. Und: Auch bei der Distanz sind sich die beiden nicht einig. Während die Grit den ersten Kilometer in der Regel früher anzeigt, steht bei der Apple Watch am Ende eine längere Distanz für den gleichen Lauf auf dem Tacho. Da die Unterschiede bei mehreren einstündigen Läufen aber jeweils unter 100 Meter lagen, dürfte für Hobbyläufer letztlich keine Rolle spielen, welche der beiden nun richtiger misst.

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Die echte Stärke der Grit X ist die ausführliche Auswertung der Aktivitäten. Die auch für andere Uhren des Herstellers genutzte App Polar Flow listet nicht nur detailliert die Rundenzeiten, den Puls und die Schrittzahl, sondern bewertet die Daten auch. So warnt sie etwa, wenn man beim Laufen in einem zu hohen Pulsbereich trainiert. Auch bei den verbrauchten Ressourcen geht die App ins Detail, neben den verbrannten Kalorien gibt es auch eine Aufschlüsselung in Proteine, Fette und Kohlenhydrate.

Das robuste Gehäuse hält nach Militärstandard getestet Stößen und Feuchtigkeit stand
Das robuste Gehäuse hält nach Militärstandard getestet Stößen und Feuchtigkeit stand
© Malte Mansholt / stern.de

Gebaut für draußen

Gerade letzteres ist auch für die Outdoor- und Ausdauer-Sportler interessant. Bei längeren Aktivitäten kann man sich von der Uhr an die nötigen Snacks erinnern lassen. Während Trink-Reminder nur nach Zeitintervallen kommen, geht die Uhr bei den Nahrungsmitteln sogar auf den eigenen Bedarf ein. So plant man vor, wie viel von welcher Ressource man verbrauchen wird und bekommt dann etwa den Hinweis, dass nun 100 Gramm Kohlehydrate nötig sind. Dabei geht die Grit auch auf Schwankungen in der Performance ein und erinnert in ruhigeren und intensiveren Phasen früher oder später ans Nachladen. Laut Tests von Spezialseiten soll das tatsächlich gut funktionieren.

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Beim Gehäuse bemerkt man den Outdoor-Fokus zwar an, negativ fällt das aber nicht aus. Zwar ist die Uhr laut Polar nach Militärnormen gegen Stoß- und Feuchtigkeitsschäden geschützt und funktioniert auch in extremen Temperaturen zwischen -20 bis +50 Grad Celcius. Trotzdem macht die Uhr auch zu Alltagsoutfits eine gute Figur. Klar, die Grit ist mit ihrem großen Gehäuse nicht dezent. Ein Klopper ist das mit 64 Gramm angenehm leichte Gehäuse aber nicht. Mit Wechselarmbändern kann man den Look feintunen und sie gegebenenfalls auch zum Anzug tragen.

Der Dauerläufer unterstützt auch im Schlaf

Von einem der wichtigsten Features für die Dauerläufer profitiert man auch klar im Alltag: Die Akkulaufzeit ist im Vergleich zu einer klassischen Smartwatch enorm. Mit vier bis fünf Stunden Lauf-Training inklusive GPS-Tracking sowie gelegentlichen Spaziergängen und Radfahren hielt die Uhr im Test zweimal mehr als eine Woche durch. Und das, obwohl sie auch beim Schlafen getragen wurde und so auch nachts arbeiten musste.

Trägt man die Polar Grit X während der Nachtruhe, analysiert sie automatisch die Schlafphasen
Trägt man die Polar Grit X während der Nachtruhe, analysiert sie automatisch die Schlafphasen
© Malte Mansholt / stern.de

Denn auch im Schlaf unterstützt die Grit X. Obwohl das Gehäuse recht klobig wird, störte sie mich im Bett weniger als befürchtet. Nämlich quasi gar nicht. Dafür erfuhr ich, dass ich tatsächlich noch häufiger aufwache, als ich es im Gefühl hatte. Und dass ich gleich zu Anfang erst einmal in einen mehrstündigen Tiefschlaf falle. Das mag an der chronisch zu geringen Schlafmenge liegen, wegen der ich nun ein schlechtes Gewissen habe. Immerhin weiß ich auch: Die muskuläre Erholung bewertet die Uhr trotzdem als gut. Immerhin.

Kein Ersatz für die Smartwatch

Die Smartwatch-Funktionen sind mehr als nettes Extra zu bewerten. Zwar lassen sich Benachrichtigungen vom Smartphone an die Uhr weiterleiten. Mit denen lässt sich aber nicht interagieren, zudem habe ich sie regelmäßig verpasst, wenn ich nicht sofort das Handgelenk hob. Dann werden sie erst mit einem Wischen vom unteren Bildschirmrand sichtbar. Etwas nervig: Anders als etwa bei der Apple Watch lassen sich stumm gestellte Apps nicht aussortieren. Alles was auf dem Smartphone ankommt, landet auch auf der Uhr. Als Journalist mit Umengen von Nachrichtenapps wurde das schnell anstrengend.

Auch bei der Bedienung ist die Grit X nicht mit einer Smartwatch vergleichbar. Die grundsätzliche Steuerung funktioniert über fünf Knöpfe am Rand, nur gelegentlich wischt und tatscht man direkt auf dem Display. Trotzdem geht die Bedienung nach einer Einarbeitungsphase schnell von der Hand. Aber sie ist eben auch nicht so flexibel wie die vollständige Touch-Steuerung. Das im Hellen gut ablesbare Display ist im Dunkeln nicht ganz ideal. Ohne Straßenlaterne lässt sich die Uhr beim Sport Abends nur sehr schwer ablesen, dann muss man die Beleuchtung per Knopfdruck einschalten. 

Fazit: Nicht nur Outdoor eine gute Wahl

Die Polar Grit X ist eine sehr potente Sportuhr mit zahlreichen gut durchdachten Features, die sich im Alltag auch als sehr nützlich erweisen. Und obendrauf ist sie auch noch für den Einsatz im Outdoor-Sport optimiert. Die Ernährungshinweise und das Schlaftracking runden die Sache ab. Das macht sie zu einer interessanten Uhr für Menschen, die es zumindest gelegentlich in die Wildnis treibt, aber auch für den typischen Alltagssportler. 

Nicht geeignet ist die Grit für alle, die sich wirklich für die Smartwatch-Features interessieren. Sie sind eher rudimentär und als nettes Extra zu sehen. Hier ist die Apple Watch oder andere Uhren wie die Samsung Gear S3 die bessere Wahl. Die Apple Watch kann sogar bei vielen Sportfunktionen mithalten, kommt Outdoor aber an ihre Grenzen. Eine gute alternative Sportuhr ist die Garmin Forerunner 245.

Die Polar Grit X ist bereits im Handel, der Preis ab 410 Euro ist durchaus in Ordnung.

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