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Überwachung

Neuer Überwachungsskandal? Yahoo soll Millionen E-Mails für US-Geheimdienst durchforstet haben

Droht nach der NSA-Affäre der nächste Überwachungsskandal? Einem Medienbericht zufolge hat Yahoo auf Anweisung einer US-Behörde eingehende E-Mails seiner Nutzer gezielt durchsucht. 

Diese Nachricht dürfte Yahoo-Kunden überhaupt nicht freuen: Laut Informationen der "Washington Post", die sich auf einen früheren Mitarbeiter beruft, hat der Medienkonzern heimlich die E-Mails Hunderter Millionen Nutzer für den US-Geheimdienst durchforstet. Wonach dabei genau gesucht worden sei und ob tatsächlich Informationen an die nicht näher benannte US-Behörde übermittelt wurden, sei jedoch unklar, heißt es. Zuvor hatte bereits die Nachrichtenagentur Reuters darüber berichtet.

Die bei Yahoo eingehenden E-Mails seien seit April gescannt worden, berichtete die Zeitung. Es sei unbekannt geblieben, von welcher Behörde aus dem Geheimdienst-Apparat die Aufforderung gekommen sei. Yahoo erklärte in einer Reaktion lediglich, man halte sich an Gesetze der USA.

Gängige Praxis nicht nur bei Yahoo?

NSA-Enthüller Edward Snowden hatte im Juni 2013 berichtet, der US-Abhördienst habe einen weitreichenden Zugriff auf Informationen bei Internet-Unternehmen. Die Konzerne betonten daraufhin wiederholt, es gebe keinen Generalzugang, und sie rückten Daten nur auf richterliche Anordnung heraus.

Auch nach den jüngsten Berichten versicherten unter anderem Google, Microsoft und Apple, sie hätten solche Geheimdienst-Forderungen nicht hingenommen. "Wir haben nie eine solche Anfrage erhalten - und wenn das passiert wäre, hätten wir einfach geantwortet: 'Auf keinen Fall'", sagte ein Google-Sprecher. Auch Apple erklärte der "Washington Post", man habe nie Anfragen dieser Art erhalten. "Wenn wir eine bekämen, würden wir uns vor Gericht dagegen wehren." Von Microsoft hieß es, der Konzern habe nie heimlich den E-Mail-Verkehr gescannt.

mod DPA

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