Auf eine neue Initiative verständigten sich Bildungsministerin Edelgard Bulmahn, DGB-Vorsitzender Michael Sommer und DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun bei einem Spitzentreffen, wie Bulmahn am Donnerstag mitteilte. Die Sicherung einer ausreichenden Zahl an Ausbildungsplätzen soll dabei ein Schwerpunkt des neuen Bündnisses für Arbeit sein, so die SPD-Politikerin.
Angesichts des
drohenden Rückgangs an betrieblichen Ausbildungsplätzen ist dies auch allen Beteiligten klar. Bulmahn bekräftigte die Zusage, allen jungen Leuten, die können und wollen, einen Ausbildungsplatz zu bieten. Wegen der wachsenden Zahl von Bewerbern ist eine gemeinsame Aktion dringend notwendig. So werden nach Angaben der Ministerin dieses Jahr 603.000 junge Leute einen Platz suchen, das sind 9.000 beziehungsweise 1,5 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.
Schon jetzt fehlen nach DGB-Rechnung rund 74.000 Lehrstellen. IG-Metall-Chef Klaus Zwickel hatte am Dienstag die Ausbildungssituation als katastrophal bezeichnet und das Thema zur Bedingung für eine Neuauflage des Bündnisses für Arbeit gemacht. Nach dem Treffen mit Braun und Sommer am Mittwochabend kündigte Bulmahn an, dass kurzfristig eine gemeinsame Initiative mit den Wirtschaftsverbänden und den Gewerkschaften geplant ist, die in einer "Ausbildungsoffensive 2003" zusammengefasst werden soll. "Die Sicherung eines ausreichenden Ausbildungsplatzangebots im Jahr 2003 hat für uns alle absolute Priorität", sagte die Ministerin.
Mit Sommer
und Braun war sie sich einig gewesen, dass Vorschläge der Hartz-Kommission zur Berufsbildung zügig umgesetzt werden sollen. Dazu gehört die Schaffung neuer Ausbildungsverbünde, von Ausbildungsstiftungen und einer betriebsnäheren Gestaltung der öffentlichen Förderung. Auch über die von ihr vorgeschlagene Reform des Berufsbildungsgesetzes bestand Bulmahn zufolge Einigkeit.