Die 1970er waren die große Zeit der Partys. Wer sich nicht gleich nach Woodstock traute, legte sich zumindest einen Partykeller zu. Anna Pallai aus London gräbt alte Rezeptbücher aus der Zeit aus und veröffentlicht die Scans auf Twitter.
Optik wichtiger als Geschmack
Ob die Sachen auch schmecken, möchte man bei vielen mutigen Kreationen bezweifeln, aber optisch macht das Party-Essen richtig etwas her. Vor Kalorien hatte man jedenfalls keine Angst: Käse, Mayonnaise und Eier werden in rauen Mengen verabreicht. Viele Teller sehen regelrecht überladen aus. Dem Sinn für bunte Farben und Geometrie frönte man mit Gelantie also Gelee. Fleisch, Gemüse oder Obst - nichts war davor sicher, in einem Glibberkunstwerk zu landen. Gleichzeitig scheute man allzu große Mühen. Man ist erstaunt, wie viele Rezepte der italienischen Küche sich mit Dosenfleisch "Spam" viel einfacher kochen lassen.
Ein Buch soll folgen
Anna Pallai sagte der "Daily Mail": “Ich mochte schon immer in den Kochbüchern meiner Mutter herumblättern. Je älter ich wurde, umso lustiger wirkten die Rezepte.“ Zuerst postet sie die Bilder auf ihrem eigenen Facebook-Account, aber als die Obsession zunahm, legte sie einen eigenen Twitter-Account an, weil nicht alle Freunde etwas mit der Essens-Invasion anfangen konnten. Die Teller und Anrichten kannte sie noch aus ihrer Jugend. Die lagerten damals noch im Speicher eines jeden Haushalts. Anna Pallai: 'Das ist alles maßlos übertrieben. Aber wer sagt uns denn, dass man in ein paar Jahrzehnten unsere Art Essen anzurichten nicht auch grauenvoll findet?“
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