Wenn Anne-Katrin Weber an die Alpen denkt, dann sieht sie nicht die Berge, sondern einen Berg goldgelben Kaiserschmarren. Die Alpen, das sind für sie Schlutzkrapfen und Knödel – viele, viele Knödel. Nicht zu vergessen Strudel. Ihre Liebe zu den Bergen verschmelze mit der Liebe zu den kulinarischen Köstlichkeiten der Alpenregionen, schreibt die Köchin und Ernährungswissenschaftlerin. Ihr Kochbuch "Deftig vegetarisch – Alpenküche" lädt zu einem Streifzug durch die alpine Küche ein – von Deutschland über Österreich, die Schweiz, Frankreich und Italien bis nach Slowenien.
Die Alpen, das sind fast 200.000 Quadratkilometer, 13 Millionen Menschen, zig Länder und Sprachen. Was sie eint: Das Bewahren einer traditionellen, einfachen und ursprünglichen Küche. Das Leben in Bergdörfern und auf den Almen war ein Bescheidenes, abhängig von dem, was der Boden und die Tiere hergeben. Die Abgeschiedenheit sorgte dafür, dass hauptsächlich vegetarisch gegessen wurde. Getreide war der wesentliche Sattmacher, Fleisch gab es selten. "Die Alpenküche ist bis heute vor allem durch zwei Merkmale geprägt", schreibt Weber. "Da sind zum einen die Hauptnahrungsmittel Milch und Getreide, zum anderen geht's um das Haltbarmachen von Lebensmitteln."
Die Wiederentdeckung der Alpenküche
Trotz einer gewissen Übersichtlichkeit der vorhandenen Lebensmittel ist die Alpenküche nicht langweilig. Sie kann vielmehr als Vorlage dessen dienen, wonach heute viele streben – regionale, saisonale Lebensmittel, bestenfalls von Landwirten, Metzgern und Käsereien, denen sie vertrauen. Wie vielseitig die Gerichte aus den Bergen sind, zeigt Weber in mehr als 70 Rezepten. Dabei wird geschmort, gebacken, gebraten, geröstet und eingelegt. Die Rezeptauswahl umspannt Klassiker wie Germknödel und Schlutzkrapfen genauso, wie Ideen für eine zünftige Brotzeit. Dazu kommen Tipps für die Vorratskammer.
"Deftig vegetarisch – Alpenküche: Schmoren, Backen, Braten, Rösten, Einlegen" von Anne-Katrin Weber hat beim Deutschen Kochbuchpreis Silber geholt, 208 Seiten, 33 Euro. Drei Rezepte stellen wir Ihnen in der Fotostrecke vor.
*Dieser Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links zu Produkten in Online-Shops. Klickt ein Nutzer darauf und kauft etwas, erhält der Verlag eine Provision vom Händler, nicht vom Hersteller. Wo und wann Sie ein Produkt kaufen, bleibt natürlich Ihnen überlassen.