
Kellie Overbey, 58, USA
"Unsere Organisation 'A is For' kämpft seit 2012 gegen die Stigmatisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Das 'A steht für Abtreibung, für Autonomie, für Anwaltschaft. Wir sind Künstlerinnen, Theatermacherinnen, wir bringen die Geschichten von Frauen auf die Bühne. Denn das größte Problem ist, dass über Abtreibungen nur abstrakt gesprochen wird. Die Rechten haben daraus ein politisches Kampfmittel gemacht. Ich denke, dass sie selber nicht an das christliche Dogma glauben. Aber sie haben verstanden, dass man mit dem Thema die Bevölkerung aufhetzen kann. Sie tun so, als wären Frauen- und Minderheitenrechte eine Bedrohung für Amerika. Aber sie bedrohen nur die Vorherrschaft des weißen Mannes. Das Verbot ist für ärmere Frauen lebensgefährlich. Sie können nicht 600 Kilometer in einen anderen Staat reisen. Sicher, man kann Abtreibungspillen per Post verschicken. Aber selbst diese sind in einigen Staaten inzwischen verboten. Ich hoffe, dass wir diesen Hass wieder in den Griff kriegen. Martin Luther King hat mal gesagt: 'Der Bogen der Moral im Universum ist weit, aber er neigt sich der Gerechtigkeit zu.' Daran glaube ich auch."
© Philip Vukelich