Die Autoproduktion in Ostdeutschland hat sich in diesem Jahr etwas erholt. Bis Ende Oktober rollten 720.100 Autos von den Bändern, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) auf Anfrage in Berlin mit. Im Krisenjahr 2024 waren es 709.600 Autos in diesem Zeitraum.
Vor allem Sachsen, Brandenburg und Thüringen haben größere Werke von Automobilherstellern wie VW, BMW, Porsche, Tesla oder Opel. Dazu kommen eine Vielzahl von Zulieferfirmen. Einige der Zulieferer stecken in einem schwierigen Strukturwandel, der aus dem Trend zur Elektromobilität und Wettbewerbsdruck resultiert.
Leichtes Plus liegt im Bundestrend
Mit einem Plus von einem Prozent habe sich die Pkw-Produktion in den ostdeutschen Bundesländern parallel zur Gesamtproduktion entwickelt, erklärte eine VDA-Sprecherin in Berlin. "Generell kann man sagen, dass aufgrund des relativ hohen Elektroanteils von über 50 Prozent in den neuen Bundesländern perspektivisch für die nächsten Jahre Wachstumsaussichten bestehen."
Zu den großen ostdeutschen Standorten gehört das Zwickauer Volkswagen-Werk mit rund 8.500 Beschäftigten und der Produktion ausschließlich von E-Autos. Die Autobauer Porsche und BMW haben Werke in Leipzig, Opel in Eisenach. Opel setzt in seinem Thüringer Werk auf verschiedenen Antriebsvarianten – vom Hybrid bis zum Elektroauto.
Probleme in der Thüringer Zulieferindustrie
In Thüringen hat derzeit die Autozulieferindustrie Probleme durch Umsatzverluste. Die Branchenvereinigung Automotive Thüringen (at) sprach von einer alarmierenden Entwicklung, weil bei einer Umfrage drei von vier Unternehmen von Umsatzrückgängen berichteten und die Investitionsbereitschaft auf einen Tiefststand falle.
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Grund der Probleme sei eine immer noch schwache Nachfrage, ein aus Sicht der Unternehmen zu lange unsicherer Kurs bei der Elektromobilität, strukturelle Wettbewerbsprobleme sowie internationale Spannungen.
Laut der Umfrage verbuchen elf Prozent der Unternehmen in Thüringen steigende Umsätze, neun Prozent vermeldeten Beschäftigungszuwächse. Mit den Korrekturen bei der europäischen Elektro-Strategie wurde nach Meinung der Branchenvereinigung nun ein längst überfälliger Kurswechsel vollzogen. Das gelte vor allem für eine stärkere Einbindung von Plug-in-Hybriden in die europäische E-Mobilitätsstrategie.